Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2011 betrug
nach Berechnungen von Statistik Austria 3,2% (November 3,6%, Oktober 3,4%). Dieser deutliche Rückgang der
Teuerung (niedrigster Wert seit März 2011 mit 3,1%) ist überwiegend auf statistische Basiseffekte (siehe
methodische Informationen) bei Mineralölprodukten und Nahrungsmitteln zurückzuführen. Deren Preise
waren im Dezember 2010 bereits kräftig gestiegen, weshalb sich im 12-Monatsvergleich niedrigere Veränderungsraten
als in den Vormonaten ergaben. Dennoch blieben Mineralölprodukte (+14%), die sich gegenüber dem Vormonat
etwas verbilligten, Hauptpreistreiber; ohne sie hätte die Inflation 2,6% betragen. Weitere wichtige Preistreiber
waren Ausgaben für Wohnen und Nahrungsmittel.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Dezember 2011 betrug 104,3. Gegenüber
dem Vormonat (November 2011) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.
Ausgaben für Tanken, Energie und Nahrungsmittel verursachten fast zwei Fünftel der Inflation
Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie"
(durchschnittlich +3,7%; Einfluss +0,68 Prozentpunkte). Ausschlaggebend waren Teuerungen bei der Haushaltsenergie
(durchschnittlich +6,4%; Heizöl +17%, Gas +13%, jedoch Strom 0%). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete
durchschnittlich um 3,3% mehr. Wohnungsmieten stiegen um 4,0%.
Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +4,5%; Einfluss: +0,62 Prozentpunkte)
wurden überwiegend durch Treibstoffpreise verursacht, die im Jahresabstand um durchschnittlich 13% stiegen.
Wartung und Reparaturen von Pkw kosteten insgesamt um 4% mehr.
In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,0%; Einfluss:
+0,47 Prozentpunkte) lagen die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln im Durchschnitt nur moderat (+3,5%) über
der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren (+5%) sowie für Molkereiprodukte
und Eier (+6%) lagen allerdings deutlich über dem Vorjahresniveau, wobei der Basiseffekt die Teuerung noch
bremste. Brot und Getreideerzeugnisse wurden um 3%, Obst um 2% teurer; Gemüse jedoch 5% billiger. Deutliche
Preisanstiege wiesen alkoholfreie Getränke auf (durchschnittlich +7,6%), wobei vor allem die höheren
Kaffeepreise (+19%) durchschlugen.
Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 3,0% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(Einfluss +0,30 Prozentpunkte) waren teurere Versicherungsdienstleistungen (+2,7%) hauptverantwortlich. Die Preise
für Schmuck und Uhren stiegen insgesamt um 13,0 %.
+0,2% gegenüber November 2011
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (+1,7%; Einfluss:
+0,20 Prozentpunkte). Dazu trugen hauptsächlich Pauschalreisen bei, deren Preise saisonbedingt im Monatsabstand
um 9,4% stiegen.
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -1,2%; Einfluss: -0,07 Prozentpunkte) erwies
sich als stärkster Preisdämpfer im Monatsabstand. Ausschlaggebend dafür waren erste Schlussverkäufe
bei Bekleidungsartikeln (insgesamt -2%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Dezember 2011: +3,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im
Dezember 2011 bei 114,70 (November revidiert 114,42). Die harmonisierte Inflationsrate war im Jahresabstand mit
3,4% (November und Oktober jeweils 3,8%) wiederum höher als jene des nationalen VPI. Zur Differenz zum VPI
von 0,2 Prozentpunkten trugen vor allem die deutlichen Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Restaurants und
Hotels", bei Treibstoffen sowie bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen bei (jeweils höhere Gewichtsanteile
im HVPI als im VPI). Dämpfend auf den HVPI wirkten hingegen Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen
sowie für Versicherungsdienstleistungen, da diese Gruppen im HVPI eine geringere Gewichtung als im VPI aufweisen
(siehe methodische Informationen).
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Dezember 2011 bei +3,3%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Dezember 2011 3,3%
(November 3,8%, Oktober 3,6%). Der Indexstand lag bei 104,4. Der Unterschied zum VPI von 0,1 Prozentpunkten war
überwiegend auf Teuerungen bei Krankenhaus- und Sozialschutzdienstleistungen, bei Heizöl und Nahrungsmitteln
zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Umgekehrt schlugen Preisanstiege bei Treibstoffen
sowie in den Ausgabengruppen "Erziehung und Unterricht" und "Restaurants und Hotels" (jeweils
geringerer Gewichtsanteil im PIPH) im PIPH weniger durch als im VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf unterdurchschnittlich, beim wöchentlichen Einkauf +5,5%
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Dezember um 2,8% im 12-Monatsvergleich (November 3,9%). Das Preisniveau
des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen
auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 5,5% (November 6,9%). |