Bozen (lpa) - Das Landesamt Europäischer Sozialfonds hat eine Ausschreibung vorbereitet, die eine Bevölkerungsabwanderung
in peripheren Gebieten verhindern soll; Landeshauptmann Durnwalder, Abteilungsdirektor Mathà und Amtsdirektorin
Notdurfter haben Details dieser Ausschreibung am 13.01. im Rahmen einer Pressekonferenz dargelegt.
Ausgeschrieben werden insgesamt drei Millionen Euro, der Höchstbetrag für die Kosten eines einzelnen
Projektes wurde auf 150.000 Euro festgelegt. In Südtirol, legte Landeshauptmann Luis Durnwalder dar, zeichnet
sich die Notwendigkeit einer nachhaltigen lokalen Entwicklung ab, da in einigen Gemeinden der Randgebiete strukturelle
Hindernisse auftreten, die eine Bevölkerungsabwanderung zur Folge haben. Die Ausschreibung geht von der Studie
der Landesregierung "Südtirol 2021" sowie von der vom Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer
Bozen ausgearbeiteten wirtschaftlich-sozialen und demografischen Analyse der Gemeinden Südtirols vom vergangenen
Oktober aus. Anhand dieser Daten wurden 77 Gemeinden ausgewählt und in vier Kriterien unterteilt.
Die vom Landesamt für den Europäischen Sozialfonds (ESF) vorbereitete Ausschreibung wird am Dienstag
kommender Woche, dem 17. Jänner, im Amtsblatt der Region veröffentlicht; ab der Veröffentlichung
bleiben 60 Tage Zeit, Projekte einzureichen. Einreichen, erklärte die Direktorin im Landesamt für den
ESF Judith Notdurfter, können Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, private und öffentliche Körperschaften,
Genossenschaften, Unternehmen, wobei mindestens zwei Partner vorgeschrieben sind und einer davon eine Gemeinde
bzw. Bezirksgemeinschaft sein muss. Dies deshalb, erläuterte die Amtsdirektorin, damit garantiert ist, dass
Politik und Verwaltung das Projekt mittragen und die Nachhaltigkeit gestärkt wird. Die Projekte sollten außer
nachhaltig auch innovativ sein, starken territorialen Bezug haben und sich mit Gleichstellungsfragen zwischen Frau
und Mann beschäftigen. Vorrangiges Ziel der Ausschreibung sind die Verbesserung der Institutionen des Arbeitsmarktes
sowie die Verbesserung des Zuganges der Frauen mit höherer Bildung zum Arbeitsmarkt, da dieser vor allem in
peripheren Gebieten ein großes Problem darstellt. Gefördert werden Studien, Forschungen und konkrete
Pilotprojekte. Bereits bei 15 guten neuen Ideen zur Verbesserung könne von einem Erfolg gesprochen werden,
sagte Amtsdirektorin Notdurfter.
Wie der Direktor der Landesabteilung Europa-Angelegenheiten Thomas Mathà unterstrich, handelt es sich hier
um den ersten konkreten Schritt mit Mitteln des europäischen Sozialfonds; es gehe vor allem darum, eine Bürgerbeteiligung
anzuregen und vor Ort Entwicklungen in Gang zu setzen. |