Bozen (lpa) - Am 20. Jänner, vor 40 Jahren, ist das Zweite Autonomiestatut in Kraft getreten. "Das
Statut ist nicht nur irgendein Papier, eines von vielen Gesetzen, sondern die Grundlage, auf der das Südtirol
aufbaut, das wir kennen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. "Es ist die Grundlage eines sicheren, friedlichen,
wohlhabenden Südtirol."
Gerade in diesen Wochen der allgemeinen Sparzwänge, der Staatskrisen und Notmaßnahmen zeige sich wieder
in aller Deutlichkeit der Wert der Autonomie und ihrer verfassungsrechtlichen Absicherung. "Hätten wir
das Zweite Autonomiestatut nicht, wäre unser Sonderstatus nicht abgesichert, müssten wir heute Regelungen
übernehmen, die vielleicht in Mailand funktionieren, in Rom oder sonstwo, nicht aber in einem Land, das sich
durch eine sprachliche, kulturelle, wirtschaftliche und geographische Sonderstellung auszeichnet", so Durnwalder.
Gerade dieser Sonderstellung habe man mit dem Zweiten Autonomiestatut Rechnung getragen. "Und auch wenn es
nun 40 Jahre alt wird, sollten wir es nie als etwas Selbstverständliches, Gegebenes sehen, sondern ihm die
Bedeutung zumessen, die es als Grundlage unseres heutigen Südtirol hat."
Im Rückblick betrachtet scheint die Entwicklung, die Südtirol genommen hat, eine lineare: vom Ende des
Zweiten Weltkriegs über Pariser Vertrag und Erstes Autonomiestatut bis hin zu Paket und Zweitem Autonomiestatut.
"Wer sich die Geschichte allerdings genauer ansieht oder besser: wer dabei war, weiß aber, dass der
Weg hin zum Zweiten Autonomiestatut ein langer, ein steiniger, ein umkämpfter war", so Durnwalder. Auch
sei mit dem 20. Jänner 1972 die Autonomie nicht in trockene Tücher gepackt worden, sondern musste in
den folgenden zwanzig Jahren vom Papier auf die gesellschaftliche Wirklichkeit übertragen werden. Dies werde
heute allzu oft vergessen: "Das Statut ist nicht etwa ein müder Kompromiss, eine Mogelpackung oder etwas,
womit wir Südtiroler uns gerade so zufrieden geben müssten. Vielmehr ist das Statut die Grundlage für
den Aufschwung unseres Landes", so der Landeshauptmann.
Als verfassungsrechtliche Grundlage seien das Zweite Autonomiestatut und dessen Durchführungsbestimmungen
die Säulen unserer Gesellschaft, unterstreicht Durnwalder: "Dass wir heute dastehen, wie wir dastehen
- in nahezu allen europäischen Rankings im Spitzenfeld - ist der Tatsache zu verdanken, dass Landtag und Landesregierung
in Südtirol in den allermeisten Bereichen für unser Land und die drei darin lebenden Sprachgruppen maßgeschneiderte
Lösungen anstreben können - und dies nur, weil es das Zweite Autonomiestatut gibt." |