|
FPÖ-Chef Strache in der ORF-"Pressestunde" |
|
erstellt am
30. 01. 12
|
Strache
sieht Schilling und EU-Austritt als letzte Möglichkeit
Direkte Demokratie muss Leitlinie jeder Staatsreform sein
Wien (fpd) - In der ORF-"Pressestunde" vom 29.01. machte FPÖ-Obmann HC Strache klar, dass
er in der Frage der Budgetsanierung an der Seite der Bürger steht. Strache forderte einerseits ein Absenken
des Eingangssteuersatzes auf 25 Prozent, andererseits ein Anheben der Einkommensgrenze für den Höchstsatz
auf 100.000 Euro Jahreseinkommen. Sparen solle man bei den Beiträgen zu den "Zwangseinteignungsschirmen"
der Europäischen Union. Dabei sind für Strache der EU-Austritt und die Rückkehr zum Schilling als
Worst-Case-Szenario durchaus vorstellbar.
Strache bevorzugt jedoch eine Reform der EU und der Eurozone. Wesentlich sei ein Ausscheiden Griechenlands und
auch anderer Länder, deren Wirtschaft zu schwach ist, aus der gemeinsamen Währung. Der FPÖ-Obmann
sieht sich an der Seite zahlreicher internationaler Experten. Zuletzt hatten etwa der Chef des internationalen
Beratungshauses McKinsey, Frank Mattern, und der tschechische Zentralbank-Gouverneur Miroslav Singer den Ausschluss
Griechenlands verlangt. Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Industriegasekonzerns Linde, Wolfgang Reitzle, ging
sogar so weit, den Austritt Deutschlands zu verlangen, sollte es nicht gelingen, die Krisenstaaten zu disziplinieren.
Wenn die EU weiterhin in die falsche Richtung marschiere, müsse auch über einen Austritt nachgedacht
werden, insbesondere wenn der Zug weiterhin Richtung Aushöhlung der Demokratie gehe, stellte Strache fest,
der insbesondere das Diktat des sogenannten Europäischen Stabilitätsmechanismus anführte. Gleiches
müsse für die Eurozone gelten. Wenngleich der FPÖ-Obmann den Austritt Griechenlands und anderer
Pleite-Staaten oder die Schaffung einer Euro-Hartwährungszone mit den starken Volkswirtschaften Europas vorziehe,
müsse als "Worst-Case-Szenario" auch der "Sprung ins rot-weiß-rote Rettungsbott",
spricht die Rückkehr zum Schilling zur Verfügung stehen.
Während Strache klar machte, dass er sich diese Szenarien nicht wünsche, es aber auch keine Denkverbote
geben dürfe, bewies die SPÖ in ihrer Reaktion erneut, dass ihr Horizont nicht so weit reicht. Generalsekretärin
Laura Rudas behauptete prompt, dass alleine der Gedanke an einen EU-Austritt "absurd" sei, was Straches
Eindruck von den Regierungsparteien einmal mehr bestätigte. Er hatte kritisiert, dass es bei SPÖ und
ÖVP "nur einen Plan A" gebe, nämlich das kompromisslose Unterstützen von Zwangsenteignungspaketen
zur sogenannten Euro-Rettung. Ähnlich inhaltsleer wie jene der SPÖ-Generalsekretärin fielen auch
die Reaktionen der anderen Parteien auf Straches Vorschläge aus.
Die Zukunft Österreichs innerhalb der EU bzw. der Eurozone seien Beispiele für Entscheidungen, die man
dem Volk überlassen müsse, weswegen ein Ausbau der direkten Demokratie dringend geboten sei: "Es
ist daher nötig, dass eine Volksabstimmung stattfindet, wenn vier Prozent der Bevölkerung ein Volksbegehren
unterstützen", verlangte HC Strache erneut ein Initiativrecht des Volkes. Die Stärkung der direkten
Demokratie müsse auch bei jeder Art der Reform der obersten Staatsorgane im Vordergrund stehen. Bei einer
allfälligen Verkleinerung des Nationalrats sei genau darauf zu achten, dass das Wahlkreissystem weiterhin
allen Parteien die gleichen Chancen einräumen muss.
In der Frage der Schuldenbremse kritisierte Strache die Noch-Kanzler-Partei SPÖ wegen ihrer Gesprächsverweigerung
und stellte heraus, dass eine Subventionsbremse die wichtigere Maßnahme sei. "Wenn wir die Subventionen
auf ein vernünftiges Maß, auf den europäischen Schnitt zurückführen, dann können
wir acht Milliarden Euro im Jahr sparen", rechnete der FPÖ-Obmann vor. Als Beispiel nannte er Agrarsubventionen,
von denen am stärksten große Industriebetriebe profitieren: "Agrarsubventionen sollen ausschließlich
den Bauen zu Gute kommen." Auch der Österreich-Konvent haben bereits klar gezeigt, mit welchen Maßnahmen
sich das Budget ausgabenseitig sanieren lasse, ohne dass man neue Steuern einführen oder bestehende Steuern
erhöhen müsse, wie dies die Regierungsparteien permanent androhen.
Aktuelle Medienenthüllungen in Zusammenhang mit der Telekom-Affäre entlarvte Strache als Wunschdenken
politisch beseelter Journalisten. Das von "NEWS" kryptisch erwähnte SMS, das das Magazin wegen einer
Strafandrohung nicht veröffentlichen dürfe, beweise in Wahrheit seine Nicht-Verwicklung in die Telekom-Affäre,
zumal er ein Gesprächsangebot des Kronzeugen abgelehnt habe. Die von "Profil" erwähnte Firma,
in der er gemeinsam mit Gernot Rumpold Gesellschafter war, habe sich mit der Finanzierung von Zahnersatz für
Patienten beschäftigt und absolut nichts mit jenem Unternehmen zu tun gehabt, über das Rumpold angeblich
Telekom-Geld erhalten hat. Eine Finanzierung des FPÖ-EU-Wahlkampfs 2004 durch die Telekom schloss Strache
nach Prüfung aller Finanzunterlagen der Partei aus.
Der FPÖ-Obmann bekräftigte auch, dass er den für ihn beschlossenen Orden den Bürgern widmen
und im Parlament ausstellen werde. "Die Bürger, die seit Jahrzehnten unter der Politik von Rot und Schwarz
leiden, haben sich diesen Orden verdient", stellt Strache fest. Er werde ihn daher sicher nicht tragen "wie
ein eitler Pfau". |
|
|
|
Rudas warnt vor gefährlichem Populismus Straches
Kritik an Straches Anti-EU-Politik - Erinnerung an unsoziale Politik von Schwarz-Blau
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas warnt anlässlich der Statements
von FPÖ-Chef Strache in der ORF-"Pressestunde" vor dessen "gefährlichem Populismus".
"Mit seiner billigen Anti-EU-Haltung stellt Strache eine Gefahr für den Arbeitsmarkt dar. Eine halbe
Million Arbeitsplätze hängt eng mit der EU bzw. der Eurozone zusammen, ein großer Teil unserer
Exporte geht in andere EU-Länder. Ein Austritt aus der EU wäre für Österreich fatal und ist
daher keine Option", sagt Rudas gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Allein der Gedanke an einen Austritt
sei "absurd", so die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin. Die Politik der FPÖ sei geprägt
von Ideen- und Planlosigkeit: "Statt eigenen Zielen gibt es von der FPÖ nur Fundamentalopposition."
Mit dieser Partei sei kein Staat zu machen, betont Rudas.
Bei den Themen Pensionen und Steuern erinnerte Strache wieder einmal an die unsoziale Politik von Schwarz-Blau,
Stichwort höhere Arbeitslosigkeit, Zurückschrauben von Arbeitnehmerrechten, Pensionskürzungen und
-verschlechterungen. "Wenn Strache über Reformen redet, bekommt man eine Gänsehaut", kommentiert
Rudas die Aussagen des FPÖ-Politikers in der ORF-"Pressestunde". |
|
|
|
Rauch: HC leider ohne Idee
Null Vision, Null Konzept, Null Ernsthaftigkeit - Kein Reformwille für Österreich
Wien (övp-pd) - "HC war heute wieder ohne jede gute Idee", hält ÖVP-General Hannes
Rauch nach der ORF-"Pressestunde" mit dem Bald-Schriftsteller FPÖ-Chef Strache fest. "Null
Vision, Null Konzept, Null Ernsthaftigkeit – das ist das Ergebnis der heutigen Strache-Pressestunde." Das
blaue Politgepolter schadet der heimischen Wirtschaft, unserer Sicherheit und Stabilität. "Das Nein zur
Schuldenbremse, die EU-feindlichen Töne und die permanente Verunsicherung der Bevölkerung mit Halbwahrheiten
sind visions- und ideenlos", betont Hannes Rauch.
Für den ÖVP-General ist klar: "Strache erkennt die Ernsthaftigkeit der Lage nicht und stellt parteipolitische
Interessen vor die Interessen der Österreicherinnen und Österreicher – statt seine Zustimmung zur Schuldenbremse
zu erklären, versteckt er sich hinter lautem Politgetöse." Als Euro- Nostradamus habe sich Strache
längst ungläubig gemacht. "Den Ausstieg Österreichs aus dem Euro meint er hoffentlich nicht
ernst", betont Hannes Rauch, und abschließend: "Ich bedanke mich bei HC Strache, wenn er bei der
Substanzbesteuerung auf Grund und Boden auf ÖVP-Linie umschwenkt. Aber wenn Strache eine Änderung der
Gruppenbesteuerung andenkt, muss ihm klar sein, dass er damit 1,2 Millionen österreichische Arbeitsplätze
aufs Spiel setzt." |
|
|
|
Fauland: Neben Orden auch Ideen für neue Steuern ausstellen
FPÖ-Obmann präsentiert wirres Steuermodel, bei dem selbst er sich nicht auskennt
- BZÖ einzige Partei, die keine neuen und auch keine höheren Steuern will
Wien (bzö) - "Ein völlig ahnungsloser und ein wenig verwirrt wirkender FPÖ-Obmann präsentierte
unter anderem auch ein sehr wirres Steuermodell, bei dem selbst nicht einmal er sich auskannte". Mit diesen
Worten kommentierte heute BZÖ-Bündniskoordinator Markus Fauland die Aussagen von FPÖ-Obmann Strache
in der ORF-"Pressestunde". "Neben den für ihn vorgesehenen Orden, den er öffentlich ausstellen
möchte, soll Strache auch gleich seine Steuererhöhungspläne und seine Ideen für neue Steuern
den Österreichern präsentieren", so Fauland weiter.
"Wenn die FPÖ endlich einmal etwas Konstruktives für ein Sparpaket einbringen sollte, dann fallen
Strache, Hofer, Kappel und Co nur Belastungen für die arbeitenden Menschen in Österreich ein. Vor seinem
eigenen Publikum mimt Strache immer schön brav den barmherzigen Samariter, aber kaum wähnt er sich nur
in der Nähe einer Regierungsbeteiligung, zieht der FPÖ-Obmann wie ein geldgieriger Landvogt im Mittelalter
steuereintreibend durch die Lande. Das BZÖ hingegen ist die einzige Partei, die keine neuen und auch keine
höheren Steuern will - das ist eben der feine Unterschied zu Strache und auch zu den anderen Parteien",
sagte Fauland. |
|
|
|
Walser: Endlich Waffenrock der Wehrmacht ausziehen!
Grüne für Deserteursdenkmal auf dem Heldenplatz
Wien (grüne) - "Strache hat heute in der ORF-Pressestunde einmal mehr gezeigt, dass er
geistig noch immer im Denkschema der Deutschen Wehrmacht verhaftet ist", so die empörte Reaktion des
Grünen Nationalratsabgeordneten Harald Walser auf die Aussagen des FPÖ-Chefs, Deserteure seien potenzielle
Kameradenmörder und er lehne prinzipiell ein Deserteursdenkmal und schon gar am Heldenplatz ab.
"Strache hat am Freitag die Hofburg und den Heldenplatz zu einem Tummelplatz für den europäischen
Rechtsextremismus gemacht", so Walser weiter: "Dagegen muss das demokratische Österreich ein Zeichen
setzen!"
"Die Deserteure aus der Deutschen Wehrmacht haben objektiv das Richtige getan und wollten sich aus welchen
Gründen auch immer nicht für die verbrecherischen Ziele des Nationalsozialismus missbrauchen lassen.
Der Heldenplatz ist der geeignete Ort, ihnen ein Denkmal zu setzen", so der Grüne Abgeordnete: "Im
Oktober 2009 haben wir im Nationalrat gegen die Stimmen der beiden Rechtsparteien die Rehabilitierung der Wehrmachts-Deserteure
beschlossen. Nun ist es an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen: Ein Denkmal auf dem Heldenplatz wäre für
die späte Würdigung ein geeigneter Anfang. Rehabilitierung funktioniert nur, wenn sie öffentlich
geschieht", so Walser abschließend. |
|
|
|
Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
|
|
zurück |
|
|