Schon 25 aktive Modellgemeinden in Vorarlberg
Bregenz (vlk) - Seit vier Jahren setzt sich die "Aktion Demenz" dafür ein, dass Menschen
mit Demenz gesellschaftlich integriert bleiben können und auch deren Angehörige die notwendige Unterstützung
erhalten. Die Vorarlberger Initiative wird heuer im Lande mit bewährten Schwerpunkten fortgesetzt und findet
bereits internationale Anerkennung. Kürzlich wurde die "Aktion Demenz" in Brüssel mit dem EFID-Award
2012 ausgezeichnet.
Das Bemühen um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen und Betreuer kann
nicht ausschließlich die Aufgabe des medizinischen und pflegerischen Fachpersonals sein, sondern erfordert
ein breites Engagement im Land und in den Gemeinden, sagte Landesrätin Greti Schmid am Montag, 30. Jänner
2012, im Landhaus: "Behörden und nichtstaatliche Organisationen sowie Freiwilligendienste und Nachbarschaftsinitiativen
können aufklären, informieren, Tabus abbauen und so zur Vermittlung einer ausgewogeneren Sicht von Demenz
beitragen."
"Aktion Demenz"-Projektleiter Norbert Schnetzer erhielt kürzlich in Brüssel von Prinzessin
Mathilde von Belgien den von der "European Foundations’ Initiative on Dementia" (EFID) ausgeschriebenen
"Living well with Dementia in the Community"-Award überreicht. Die "Aktion Demenz" ist
eines von zehn Vorzeigeprojekten aus ganz Europa, denen dieser mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis zuerkannt
wurde. Damit werden beispielhafte Aktivitäten gewürdigt, die Menschen mit Demenz und ihren Familien dabei
helfen, gut zu leben und aktiv an ihrer lokalen Gemeinschaft teilzuhaben.
In Vorarlberg gibt es schon 25 Modellgemeinden, die im Rahmen der "Aktion Demenz" aktiv sind. Lauterach
und Hohenems sind heuer neu dazugekommen. Die Modellgemeinden bieten viele individuelle Veranstaltungen und Maßnahmen
an, um in ihrer Einwohnerschaft breite Akzeptanz und ein erhöhtes Bewusstsein für die Bedürfnisse
demenziell erkrankter Personen zu fördern und um die Lebensqualität demenzkranker Personen zu verbessern.
Dazu zählen Demenzsprechstunden, Selbsthilfegruppen, Seniorentanznachmittage, begleitete Spaziergänge
sowie Vortrags- und Filmveranstaltungen.
Seit Mitte Jänner 2012 steht das Projektmanagement der "Aktion Demenz" in der connexia – Gesellschaft
für Gesundheit und Pflege unter der Führung von Daniela Egger. Sie will heuer neben der Unterstützung
und Förderung der interessierten Gemeinden zwei besondere Schwerpunkte der "Aktion Demenz" landesweit
fortführen: Zum einen die Veranstaltungsreihe "Menschen mit Demenz eine Stimme geben", bei der hochkarätige
Referenten, die selbst an Demenz erkrankt sind, über ihre Erfahrungen berichten, zum anderen die in den Modellgemeinden
erfolgreich begonnenen Impulse aus Kunst und Kultur. Auch dieser Ansatz eignet sich hervorragend, um Menschen mit
Demenz eine Ausdrucksmöglichkeit zu bieten. Zudem können über einen künstlerischen Schwerpunkt
viele Menschen erreicht werden, die mit dem Bereich der medizinischen Versorgung oder der Pflege nichts zu tun
haben. |