Bures setzt Forschungs-Schwerpunkt auf Intelligente Produktion   

erstellt am
27. 01. 12

"Sichert Industriestandort Österreich und Arbeitsplätze im Land" - IWI-Studie: Industrieunternehmen wollen F&E-Ausgaben steigern
Wien (bmvit) - Infrastrukturministerin Doris Bures setzt in der Forschungsförderung noch stärker als bisher auf Produktionstechnologien. Die im Vorjahr gestartete FTI-Initiative "Intelligente Produktion" wurde von der Industrie außerordentlich gut aufgenommen. Deshalb erhöht die Ministerin im laufenden Jahr die Mittel dafür von 50 auf 70 Millionen Euro. "Jeder fünfte Euro, der in Österreich erwirtschaftet wird, hängt an der Sachgüterindustrie mit 30.000 Unternehmen und 644.000 Beschäftigten. Jeder fünfte Arbeitsplatz ist einer in der Sachgütererzeugung", begründet Bures ihre Schwerpunktsetzung. "Knappe Budgets erfordern Konzentration auf das Wesentliche. Wir investieren deshalb ganz gezielt in Produktionstechnologien, weil wir wollen, dass die Sachgütererzeugung in Österreich Zukunft hat. Ganz kurz gesagt: Wir wollen Produktion und Arbeitsplätze im Land halten."


"Hightech Produktion ohne intensive Forschung nicht denkbar"
Diese Schwerpunktsetzung von Ministerin Bures wird von den Unternehmen nachdrücklich unterstützt. So betont Christoph Hinteregger, Technischer Direktor und Mitglied der Geschäftsleitung von Doppelmayr Seilbahnen, dazu: "Wir sind mit Seilbahnen weltweit deshalb erfolgreich, weil wir unsere Fertigung auf die Anforderungen der komplexen und anspruchsvollen Bauteile ausgerichtet haben und permanent die effizientesten Produktionstechnologien hier in Österreich anwenden. Die vom BMVIT initiierte FTI-Initiative Intelligente Produktion unterstützt unsere Ausrichtung optimal."

Der Forschungsleiter der voestalpine, Peter Schwab, sagt, dass das Forschungsprogramm Intelligente Produktion "auf ein Kernthema unserer Zeit zielt, weil Produktion der Schlüssel zum Wohlstand in Österreich" sei: "Die Forschung an den Produktionstechnologien zeigt einen vielfachen Nutzen. Unmittelbarer Nutznießer einer Intelligenten Produktion ist die Umwelt, weil moderne Prozesse energie- und ressourceneffizienter sind. Außerdem lassen sich Hightech-Stähle im höchsten Qualitätssegment nur mit einem tiefen Verständnis der Produktionsprozesse herstellen. Und um Innovationen rasch auf den Markt bringen zu können, muss schon in der Produktentwicklung das Prozess-Know-how einfließen. Eine Hightech-Produktion ohne intensive Forschung ist nicht denkbar."

Eine aktuell laufende Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) über den F&E-Bedarf produzierender Betriebe in Österreich (Elektro- und Elektronikindustrie, Maschinen- und Metallwarenindustrie) zeigt in ihren ersten Ergebnissen die Bereitschaft der Unternehmen zur Innovation. Die Erhebung ist repräsentativ, die Umfrage wurde in den Monaten Dezember 2011 und Jänner 2012 im Auftrag vom bmvit gemeinsam mit den Fachverbänden der Maschinen- und Metallwarenindustrie und der Elektro- und Elektronikindustrie durchgeführt.

Die Ergebnisse im Überblick

  • Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Lage planen 58 Prozent der Unternehmen, ihre Forschungs- und Entwicklungstätigkeit signifikant zu steigern. Im Sample befinden sich unter anderem wichtige österreichische Leitbetriebe.
  • Die Unternehmen wollen nicht nur ihre eigene Forschung steigern, sondern auch die Auftragsforschung (Aufträge an externe Partner, wie Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen): 52 Prozent der Betriebe wollen signifikant mehr Forschungsaufträge vergeben.
  • Die Unternehmen wollen dabei verstärkt das Angebot der Forschungsförderung nutzen: 40 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie ihre Teilnahme an Förderprogrammen intensivieren werden.


Infrastrukturministerin Bures sieht darin auch eine Bestätigung für die Schwerpunktsetzung ihres Ressorts. Wesentlich ist ihr das gemeinsame Vorgehen von öffentlicher Hand und Unternehmen. Gerade die Produktion stehe voll im globalen Wettbewerb. Bures: "Wir wollen uns an diesem Wettbewerb nicht mit Niedriglöhnen, sondern mit Hochtechnologie beteiligen. Das braucht permanente Innovation, sowohl bei den Produkten als auch bei den Produktionstechnologien." Anders als viele andere Länder habe Österreich nach wie vor eine starke Industrie, "und wir wollen, dass das so bleibt", betont die Ministerin.

Eine Imas-Umfrage von vergangenen Dezember zeigt übrigens, dass das die ÖsterreicherInnen mit großer Mehrheit genauso sehen. Auf die Frage "Wovon wird es Ihrer Meinung nach abhängen, ob es Österreich in Zukunft gut geht?", bekommt die Antwort "Eine starke österreichische Industrie behalten" mit 62 Prozent die meiste Zustimmung, auf Platz 4 im Ranking (57 Prozent): "Abwandern österreichischer Betriebe ins Ausland verhindern", und Platz 7 (46 Prozent): "In Wissenschaft und Technik Hochleistungen erbringen".
Hintergrund: FTI-Initiative Intelligente Produktion

Produktionstechnologie ist einer der vier großen Schwerpunkte in der Forschungsförderung des BMVIT, neben Umwelt und Energie, Mobilität und Verkehr sowie IKT. Im Mittelpunkt steht dabei erstens Sparen bei den eingesetzten Ressourcen, also produzieren mit weniger Energie, geringerem Materialeinsatz, kürzeren Produktionszeiten und intelligenter Lagerung. Zweitens geht es um schnellere Entwicklungszyklen, was heute entwickelt wird, soll morgen am Markt sein. Und schließlich werden die Produkteigenschaften im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz optimiert, hier geht es um Rohstoffe aus erneuerbaren Quellen und um Verfahren, die möglichst wenig CO2- und andere Emissionen verursachen.

     
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