Bozen (lpa) - 150 Jugendliche sind am 26.01. von Bozen aus mit dem „Zug der
Erinnerungen“ am nach Polen aufgebrochen. Die Jugendlichen werden auf ihrer Fahrt Geschichte hautnah erleben und
die Zukunft am Ende der Reise möglicherweise mit anderen Augen zu sehen. Das von der Organisation „Terra del
Fuoco“ mit „Arciragazzi“ und der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) organisierte Bildungsprojekt zum
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird vom Land finanziert.
Insgesamt sechs Tage dauert die Reise des „Zuges der Erinnerungen“ rund um den 27. Januar, dem Tag des Gedenkens
an die Opfer des Nationalsozialismus. Ziele sind nicht nur das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
und das Kakauer Ghetto, sondern die Auseinandersetzung im hier und heute mit den Themen Extremismus, Diskriminierung
und Ausgrenzung. Die 150 Jugendlichen zwischen 17 und 24 Jahren unterschiedlicher Sprach- und Kulturgruppen sind
nun zu ihrer Reise aufgebrochen und kehren am 1. Februar wieder nach Bozen zurück. Damit ist das Projekt „Zug
der Erinnerungen“ aber nicht zu Ende. Denn dann beginnen die Aufarbeitung der Erlebnisse und eine Phase der Reflexion,
die im Februar, März und April bei verschiedenen Treffen erfolgen sollen. Seinen Abschluss findet das Projekt
am 25. April beim „Festival des Widerstände“
Drei junge Reporter begeleiten den „Zug der Erinnerung“ auf seiner Fahrt nach Krakau und berichten über die
Erlebnisse der Jugendlichen. Mit dabei ist auch die Theatergruppe „teatreno – Wörterzug“, die eine zweisprachige
Theatervorstellung erarbeitet hat und diese in Krakau präsentiert.
Im Palais Widmann in Bozen wurden die Jugendlichen von den Mitarbeitern des Landesamts für Jugendarbeit, und
der italienischen Jugenddienste sowie der Trägerorganisationen „Arciragazzi“ und Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste
(AGJD) sowie Vertretern der Organisation „Terra del Fuoco“ aus Turin und des ANPI Bozen verabschiedet.
Nach den Ansprachen von Alessandro Huber (Terra del Fuoco), Sergio Bonagura (Arciragazzi) und Karlheinz Malojer
(AGJD) erinnerte Claudio Andolfo vom Jugenddienst des italienischen Kulturressorts, die Jugendlichen daran, dass
sie der Motro für Veränderungen seien. „Es ist wichtig, dass es verantwortungsbewusste Jugendliche gibt,
die die Gesellschaft verändern können und es ist Aufgabe der Kulturressorts ihnen das Werkzeug dafür
zur Verfügung zu stellen“, sagte Andolfo. Der Direktor des Landesamts für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter
las die bewegenden Erinnerungen an die Erlebnisse mit dem „Zug der Erinnerungen“ von Simone, einer der Teilnehmerinnen
des Bildungsprojekts im Vorjahr vor. ANPI-Präsident Lionello Bertoldi wünschte den Jugendlichen, dass
sie mit Friedensgedanken von ihrer Reise zurückkehren.
Finanziert wird das Bildungsprojekt „Zug der Erinnerungen“ über die Ressorts von Landesrätin Sabina Kasslatter
Mur und von Landesrat Christian Tommasini. |