Selbstverteidigungskurse für Frauen
Eisenstadt (blms) - Anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt“ auf Initiative von Frauenlandesrätin
Verena Dunst, unterstützt durch den Verein „Nachbarschaftshilfe Sicherheit“ und durch die Aktion des Amtes
der Landesregierung „Sicherheit in Amtsgebäuden“, finden dieser Tage Seminare zum Thema Sicherheit in Ämtern
und ein Basiskurs „Selbstverteidigung für Frauen“ im Amt der Bgld. Landesregierung und den Bezirkshauptmannschaften
statt. Unlängst fand der Selbstverteidigungskurs in der BH Eisenstadt-Umgebung statt.
„Der Startschuss für diese Seminare war die internationale Kampagne ‚16 Tage gegen Gewalt‘. Im Rahmen dieser
Kampagne soll sensibilisiert und informiert werden, denn viele Frauen sind in den eigenen vier Wänden von
Gewalt betroffen. Wir wollen informieren, damit Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, wissen, wohin
sie sich wenden können. Im Burgenland haben wir ein dichtes Netz an Anlaufstellen, wie zum Beispiel das Frauenhaus
in Eisenstadt, das Sozialhaus und das Gewaltschutzzentrum in Oberwart, die Frauenberatungsstellen in den Bezirken,
etc… Doch wir wollen auch sensibilisieren, damit nicht weggeschaut wird, wenn Gewalt passiert. Zivilcourage ist
hier das Stichwort, wenn jeder weiß, was tagtäglich im Nachbarhaus passiert. Der dritte Schritt neben
der Information und Sensibilisierung ist die aktive Auseinandersetzung mit Gewalt im Rahmen dieser Seminare – wie
z. B.: dem Selbstverteidigungskurs“, so Frauenlandesrätin Verena Dunst.
Hohes Gewaltpotential im „trauten Heim“
Jede 5. Frau ist im Laufe ihres Lebens von häuslicher Gewalt bedroht, wobei die Zahl der Anzeigen
wegen familiärer Gewalt steigend ist. Diese Statistik beschreibt aber nur die Spitze des Eisberges, denn die
Dunkelziffer ist leider ein Vielfaches davon. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl an Gewaltopfern, die sich
österreichweit an Anlaufstellen gewandt haben verdreifacht, nämlich 2001 von 5000 auf 15.000 im Jahr
2009. Gewalt ist sehr vielfältig – beginnend von der häuslichen Gewalt im vertrauten Umfeld, außerhalb
der gewohnten Umgebung von Fremden, der psychischen, physischen oder wirtschaftlichen Gewalt, der körperlichen
oder verbalen Gewalt – doch ist jede Form und Ausprägung untragbar.
Aktion „Sicherheit in Ämtern“ – in Kooperation mit dem Verein „Nachbarschaftshilfe Sicherheit“
„Im Rahmen der ‚16 Tage gegen Gewalt‘ an Frauen setzen wir im gesamten Burgenland diesen Schwerpunkt, der im Rahmen
der Aktion ‚Sicherheit in Ämtern‘ durch den Verein ‚Nachbarschaftshilfe Sicherheit‘ professionell durchgeführt
wird. Die Kurse sind als Piloten zu verstehen, da sie für die Mitarbeiterinnen der Bezirkshauptmannschaften
konzipiert sind. Für die hervorragende Zusammenarbeit möchte ich mich ganz herzlich bedanken, denn durch
diesen Kurs werden unglaubliche Schwellenängste abgebaut. Das hilft uns im Alltag in gewaltbedrohten Situationen
uns selbst und anderen zu helfen“, so Dunst.
Verein „Nachbarschaftshilfe Sicherheit“
Der Verein „Nachbarschaftshilfe Sicherheit“ ist auf Initiative von Landeshauptmann Hans Niessl entstanden.
Der Verein versteht sich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur Polizei, da die Nachbarschaftshilfe,
die im Burgenland eine gute Tradition hat, im Zentrum steht. Breite Informationsmaßnahmen, Sensibilisierung,
gegenseitige Hilfe in der Nachbarschaft sowie die fachliche Beratung von Expertenteams sind die Basis dieser Informationsoffensive.
Ziel ist die Prävention, wobei durch eine erhöhte Aufmerksamkeit der Bevölkerung, von Personen,
die in den Dörfern regelmäßig unterwegs sind, mehr Sicherheit in den Gemeinden erreicht werden
soll. |