Wien (rk) - Die Betreuung von Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf ist eine der fünf
Säulen der Wiener Ausbildungsgarantie. "Wir verfolgen seit längerem das Ziel, allen Jugendlichen,
die eine Ausbildung machen wollen, entweder einen Ausbildungsplatz in der Schule, in einem Betrieb oder einer überbetrieblichen
Lehrwerkstätte zu bieten oder ihnen unterstützend Beratung und Begleitung anzubieten, wenn sie nicht
wissen, wie es weitergehen soll", betont Vizebürgermeisterin Renate Brauner. In Wien wurde bereits im
Jahr 2009 für ausgrenzungsgefährdete Jugendliche am Ende ihrer Schulpflicht ein Unterstützungsangebot
entwickelt.
Die BeraterInnen der Projekte c'mon 14 und m.o.v.e. on waren in drei Wiener Bezirken in den Schulen vor Ort und
hatten die Aufgabe, Berufsorientierung und Ausbildungsberatung zu leisten, mit den Jugendlichen ein Ausbildungsziel
zu erarbeiten und sie Schritt für Schritt bei der Zielerreichung zu begleiten. Rund 3.500 Jugendliche waren
in die Projekte eingebunden, ca. 1.300 waren in längerfristiger Begleitung. Mit diesen Projekten ist es also
gelungen, den Verbleib der Jugendlichen im Schulsystem, einen Schulwechsel, die Aufnahme einer Lehre oder die Anbindung
an die Unterstützungsangebote des Arbeitsmarktservice zu bewerkstelligen. Außerdem konnten dabei wichtige
Erfahrungen mit dem Betreuungsansatz des "Case Management" gesammelt werden und die Kooperationsbeziehung
von so unterschiedlichen Organisationen wie der Schule, dem Arbeitsmarktservice, dem waff (Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds), dem Behindertenwesen und der außerschulischen Jugendarbeit gefestigt werden. Besonders
freut Renate Brauner, "dass die Wiener Pilot-Projekte für die Konzeption des Jugendcoachings genutzt
werden konnten und in Wien dieses Know how zur Unterstützung der Jugendlichen künftig an allen Wiener
Schulstandorten verankert wird."
Seitens des Stadtschulrats für Wien wird das Programm gegen Schul- und Ausbildungsabbruch begrüßt.
Die Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl: "Wir haben in Wien bereits in früheren
Projekten die Erfahrung gemacht, dass Beratung und Unterstützung der Schlüssel zur Verhinderung von Schulabbrüchen
sind."
Zur Situation in Wien: Knapp 18.000 Jugendliche finden sich in Wiener Schulen im 9. Jahr ihrer Schulpflicht und
somit in der Zielgruppe des Jugendcoachings. Im Rahmen des Jugendcoaching werden seit Beginn dieses Jahres bereits
zahlreiche Schulen betreut. Sukzessive werden im restlichen Schuljahr alle Schulen aufgenommen, ab dem Schuljahr
2012/13 gibt es das Jugendcoaching flächendeckend für alle SchülerInnen im letzten Jahr ihrer Schulpflicht
in Wien.
Nach den positiven Erfahrungen mit den Vorgängerprojekten ("c'mon 14" und "m.o.v.e on")
zeigt sich, dass geschätzte 10 – 20 Prozent der Jugendlichen die Betreuung durch das Jugendcoaching benötigen
– in Zahlen somit zwischen 1.800 und 3.600 Jugendliche in Wien. Wobei insbesondere in den Oberstufenrealgymnasien
und in den mittleren Schulen der Bedarf hoch einzuschätzen ist. |