Faymann:
Gemeinsame Maßnahmen für die Eurozone setzen und Schutzschirm stärken
Sanktionen gegen Iran international von Bedeutung – Sprachförderung für Kinder
beschlossen
Wien (sk) - Beim Ministerrat vom 24.01. ist in Vorbereitung auf den EU-Gipfel in der nächsten Woche
über die Entwicklung der Fiskalunion beraten worden. "Zuerst müssen wir die Basis schaffen, um eine
weitere Verschuldung der Euro-Länder unter Kontrolle zu halten. Dazu gehören Maßnahmen wie die
Schuldenbremse sowie Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wirtschaftswachstums",
sagte Bundeskanzler Werner Faymann im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Diese Maßnahmen seien in der Eurozone
"im Gleichklang" festzulegen. "Auf der anderen Seite müssen wir den gemeinsamen Schutzschirm
stärken", sagte der Bundeskanzler.
Die Maßnahmen gegen eine weitere Verschuldung erfordern eine gemeinsame Koordinierung, Beschlüsse sowie
die Kontrolle der Einhaltung dieser Beschlüsse. Daneben sei die gemeinsame Haftung für die Länder
der Eurozone, auch für Griechenland, wichtig. "Wir müssen alles unternehmen, um diese Länder
zu stärken und Insolvenzen zu verhindern", sagte Faymann. Es sei von Bedeutung, entsprechende Maßnahmen
auch rechtzeitig zu treffen. Im Falle Griechenlands müsse das Mitte März geschehen. "Das ist wichtig
für die Stabilität in der Eurozone", so der Bundeskanzler.
Die Herabstufung von Österreichs Bonität habe bisher keine Auswirkungen gezeigt, das Vertrauen in Österreichs
Staatsanleihen bestehe nach wie vor, erklärte Faymann. "Man muss das ernst nehmen, aber es gibt keinen
Grund für Aufgeregtheit", so der Kanzler. Die Budgetkonsolidierung sei in einer wichtigen Phase, so der
Kanzler, der von "konstruktiven Gesprächen mit den Regierungsmitgliedern" spricht und das Gesamtpaket
erst nach Fertigstellung präsentieren will.
Im Ministerrat wurde außerdem die sprachliche Frühförderung in Kinderbetreuungseinrichtungen in
der Höhe von fünf Mio. Euro jährlich beschlossen. "In der sprachlichen Förderung liegt
der Schlüssel zur Bildung", unterstrich der Kanzler die Bedeutung des Beschlusses. 23 Prozent aller Kinder,
davon ein Drittel mit deutscher Muttersprache, sprechen schlecht Deutsch. "Je früher dieses Defizit ausgeglichen
wird, desto besser", betonte Faymann. Es gehe darum, allen Kindern die gleichen Chancen zu geben.
Zu den EU-Sanktionen gegen den Iran sagte der Bundeskanzler, dass es international von Bedeutung sei, dass "Europa
dem Iran gegenüber mit den wirtschaftlichen Sanktionen eine gemeinsame Sprache spricht". "Es ist
wichtig, dass sich Europa in der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik abstimmt", betonte Faymann.
Dazu gehöre auch, dass der Friedensprozess vorangetrieben und auf Atomwaffen verzichtet wird, so der Kanzler. |
Spindelegger: Sprachliche Frühförderung wichtiger Bereich, wo wir auch in Zeiten des Sparens
investieren
Regierung bei Budgetkonsolidierung auf gutem Weg - Nachhaltige Struktureffekte bleiben
gemeinsames Ziel - Am Ende muss umfassendes Gesamtpaket stehen
Wien (övp-pd) - "Die sprachliche Frühförderung ist für uns ein wichtiger Bereich,
wo wir auch in Zeiten des Sparens investieren", hielt Vizekanzler Michael Spindelegger im Rahmen des Ministerrats
vom 24.01. fest, und betonte: "Scheinbar kleine Beträge haben hier bereits eine große Wirkung,
denn: Wenn Kinder nicht schon im Alter von drei bis sechs Jahren ihre Deutschkenntnisse festigen, haben wir später
die Probleme in der Schule." Darum ist es der Bundesregierung ein großes Anliegen, bereits dort anzusetzen
und die sprachliche Frühförderung mit fünf Millionen Euro im Jahr, was dann von den Ländern
auf zehn Millionen aufgedoppelt wird, zu finanzieren. "Damit bringen wir ein entscheidendes Projekt von Integrationsstaatssekretär
Sebastian Kurz zu einem erfolgreichen Abschluss und leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer funktionierenden
Integration", so Spindelegger weiter.
Darüber hinaus ging der Vizekanzler auch auf die laufenden Verhandlungen zur Budgetkonsolidierung ein: "Wir
sind auf einem guten Weg, verhandeln in einem konstruktiven Klima, sind aber noch nicht am Ende angelangt."
Gemeinsames Ziel bleiben auch weiterhin nachhaltige Struktureffekte für die kommenden Jahre. "Das wird
jetzt angegangen. Auch vieles, was in den vergangenen Jahren an Reformen liegen geblieben ist, steht jetzt auf
der Tagesordnung. All das braucht Zeit, um am Ende ein umfassendes Gesamtpaket mit qualitativ hochwertigen Reformen
vorlegen zu können - und da sehe ich, dass auch wirklich etwas weitergeht", so Spindelegger abschließend.
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