Startschuss für die Vorbereitungsarbeiten auf die neue EU-Förderperiode
Eisenstadt (blms) - Nach der Fertigstellung des Landesentwicklungsplanes (LEP 2011) und der Herausgabe
der Verordnungsentwürfe der Europäischen Kommission für die nächste Förderperiode (2014+)
bereitet sich das Land auf die Förderperiode 2014-2020 vor. Im Vorfeld dieses Programmierungsprozesses sollen
auch die mittelfristigen Strategien und die Ziele des Landes erarbeitet werden. Die Entwicklungsstrategie „Burgenland
2020“ hat im Rahmen des Programmierungsprozesses für die nächste Förderperiode eine wertvolle Orientierungshilfe
zu leisten.
„Seit dem EU-Beitritt Österreichs hat das Burgenland einen gewaltigen Aufholprozess hingelegt. Lag unser BIP
zum Zeitpunkt des Beitrittes bei etwa 64 Prozent so liegen wir jetzt bei über 80 Prozent. Damit diese positive
Entwicklung weitergeht ist es wichtig – insbesondere in so schwierigen Zeiten – die richtigen Ziele mit den richtigen
Strategien zu verfolgen“, erklärte dazu Landeshauptmann Hans Niessl.
Aus diesem Grunde, so Niessl weiter, habe ich das RMB, das auch den Programmierungs- prozess für die nächste
Förderperiode leitet, beauftragt, einen Arbeitsprozess in Gang zu bringen, mit dem eine Entwicklungsstrategie
bis zum Jahre 2020 formuliert wird. Dazu möchte ich zuerst einen genauen Status haben: Wo stehen wir jetzt?
Wie liegen wir in der Umsetzung des Phasing Out-Programmes? Was sagen objektive statistische Daten? Aufbauend auf
eine Auftaktveranstaltung soll in Arbeitsgruppen ein breit angelegter Diskussionsprozess stattfinden. Dabei ist
mir wichtig, dass wir das gesamte Knowhow einbeziehen, das wir im Land haben. Genauso wichtig ist es aber, dass
wir auch externen Experten einen – durchaus kritischen – Blick auf das Land werfen lassen. Damit können wir
sicherstellen, dass wir unsere Entwicklungsstrategie 2020 mit dem größtmöglichen Know-how-Einsatz
erarbeiten. Es versteht sich von selbst, dass die Arbeit an der Entwicklungsstrategie die vorhandenen Vorgaben
auf EU-Ebene (Europa 2020), auf nationaler Ebene (STRAT.AT) und den LEP zu berücksichtigen haben.
„Der EU-Beitritt Österreichs 1995 und der damit einhergehende Status als Ziel 1-Gebiet haben Österreich,
vor allem aber das Burgenland wesentlich geprägt. Wir haben massiv von den Förderungen der EU profitiert.
Um diese Erfolgsgeschichte weiterzuführen, gilt es nun mit gemeinsamer Kraft dafür einzutreten, den Status
des Burgenlandes als Übergangsregion zu bekommen und damit auch in der Strukturfondsperiode 2014 bis 2020
Fördergelder zu lukrieren. Die Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie ist daher ein erster Ansatz, um die
Bedürfnisse des Burgenlandes mit der Förderkulisse der EU und deren Möglichkeiten gegenüberzustellen.
Mit Hilfe der Entwicklungsstrategie können die Vorgaben des Landesentwicklungsplans auf konkrete und umsetzbare
wirtschaftspolitische Ziele heruntergebrochen werden. So kann das nächste Förderprogramm eine noch präzisere
Lenkungsfunktion erfüllen, um das Burgenland bestmöglich in seiner Entwicklung zu unterstützen“,
betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl.
„Burgenland 2020“ soll in den nächsten Monaten auf breiter Basis diskutiert und erarbeitet werden. Sobald
der Rohentwurf vorliegt wird sich die Landesregierung intensiv damit befassen und ihn noch vor dem heurigen Sommer
finalisieren.
Dazu Mag. Georg Schachinger, Geschäftsführer des RMB, abschließend: „Aus Sicht des RMB ist es wichtig,
die laufende Förderperiode gut abzuschließen. Das bedeutet im Konkreten, die gesetzten Ziele zu erreichen
und damit den geplanten Entwicklungspfad nicht zu verlassen. Insgesamt gesehen war die bisherige Entwicklung sehr
gut. Diese Tatsache ist zwar erfreulich, führt aber dazu, dass das Land damit in der nächsten Förderperiode
nicht mehr so ‚bedürftig nach Förderungen‘ wie früher ist. Mit dem stark gestiegenen BIP und der
geringen Arbeitslosigkeit sind die wichtigsten Bemessungsfaktoren für die Zuteilung von EU-Mitteln in der
nächsten Förderperiode aus dieser Sicht ‚ungünstig‘. Daher ist es umso wichtiger, eine optimale
Entwicklungsstrategie zu haben und die geringer werdenden Fördermittel bestmöglich einzusetzen. Das soll
mit Hilfe der Entwicklungsstrategie „Burgenland 2020“ möglich werden.“ |