Sicherheitslage "ruhig, aber weiterhin fragil" - US-Verteidigungsminister Panetta dankt
Österreich für Engagement
Brüssel (bmlvs) - Verteidigungsminister Norbert Darabos begrüßt die Entscheidung,
die KFOR-Truppenstärke im Kosovo beizubehalten. "Die derzeitige Truppenstärke ist das Minimum, das
wir brauchen, um das Mandat durchzusetzen. Solange keine Bewegungsfreiheit zu den Grenzübergängen Gate
1 und Dog 31 besteht, ist ein Zurückfahren unrealistisch", sagte Darabos am 03.03. am Rande des Treffens
der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel. Die deutsch-österreichische Reserveeinheit (ORF-Bataillon;
Operational Reserve Force) wird weiterhin im Einsatzraum bleiben und soll erst im April für sechs Monate abgelöst
werden.
Für die Zeit danach kann sich Darabos vorstellen, mit Deutschland erneut eine Reserveeinheit für den
Westbalkan zu bilden. "Deutschland ist ein ausgezeichneter Partner. Die Zusammenarbeit ist hoch professionell
und erfolgreich", sagte Darabos. Das österreichische Engagement im Kosovo ist international hoch angesehen,
US-Verteidigungsminister Leon Panetta bedankte sich in seinem Statement im Rahmen der Sitzung ausdrücklich
bei Österreich für die Unterstützung.
Die Sicherheitslage im Nordkosovo beurteilt Darabos als "derzeit ruhig, aber nach wie vor fragil". In
den kommenden Monaten stehen im Kosovo richtungsweisende politische Entscheidungen an, auf die man vorbereitet
sein müsse, so Darabos. Noch im Februar soll in vier serbischen Gemeinden im Nordkosovo eine Volksbefragung
zum Einfluss der kosovarischen Regierung stattfinden. Im Mai 2012 finden in Serbien Parlaments- und Gemeinderatswahlen
statt, und auch die Diskussion über den EU-Kandidatenstatus Serbiens steht an.
Derzeit stellt KFOR 5.800 Soldaten in der Region. Unruheherd ist der Nordkosovo an der Grenze zu Serbien. Österreich
ist mit etwa 600 Soldaten nach den USA (1.400) und Deutschland (1.300) drittgrößte Truppensteller-Nation
und sogar größter Nicht-NATO-Truppensteller im Kosovo. |