Töchterle: Kommen Europäischem Forschungsraum entscheidend näher
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle nimmt am 02.02.
am informellen EU-Wettbewerbsrat in Kopenhagen teil, der ganz im Zeichen des EU-Rahmenprogramms für Forschung
und Innovation „Horizon 2020“ steht. „Österreich bringt sich in die Verhandlungen aktiv und konstruktiv ein“,
so Töchterle. Unter Federführung des Wissenschafts- und Forschungsministeriums wird in Österreich
derzeit eine national abgestimmte Position zum Vorschlag der Europäischen Kommission für „Horizon 2020“
erarbeitet. „Dieser Position kann und will ich heute nicht vorgreifen“, so der Minister. „Dennoch möchte ich
betonen, dass ich grundsätzlich die Ausrichtung des Vorschlags begrüße, denn wir kommen damit einem
Europäischen Forschungsraum entscheidend näher.“
In diesem Forschungsraum sollen
- die Geistes- und Sozialwissenschaften in den großen Herausforderungen neben naturwissenschaftlich-technischen
Disziplinen entscheidend mitwirken können
- die Durchlässigkeit zwischen Grundlagenforschung und Wirtschaft erhöht werden, ohne dass die Grundlagenforschung
ihre Ausrichtung auf die anwendungsoffene Wissensgenerierung verliert
- der Fokus - wie es von Minister Töchterle in der Vergangenheit bereits gefordert wurde - im Nuklearbereich
auf Fragen der Sicherheit liegen.
Aus österreichischer Sicht müssen die inhaltlichen und budgetären Schnittstellen zwischen „Horizon
2020“ und anderen Gemeinschaftsprogrammen klar definiert und verankert werden. „Wir können uns weder Doppelgleisigkeiten
noch ein unabhängiges Nebeneinander der Programme leisten. Das Ziel muss es daher sein, dass die verschiedenen
Programme einander stärker ergänzen“, unterstreicht Töchterle.
Der Minister betont weiters die wichtige Rolle der Strukturfonds in Bezug auf „Horizon 2020“: „Mit ihnen können
die Forschungs- und Innovationspotenziale in den Regionen entscheidend gestärkt und ausgeschöpft werden.“
Die Mitgliedstaaten brauchen daher die Möglichkeit, Aktivitäten in „Horizon 2020“ nach eigenem Ermessen
mit regionalen oder nationalen Initiativen zu verbinden. In der Umsetzung zählen dazu die intelligenten Spezialisierungstrategien
der Regionen („Smart Specialisation Strategies“) ebenso wie die Initiativen zur gemeinsamen Programmplanung (Joint
Programming).
„Österreich hat wiederholt betont, dass die kleinen und mittleren Unternehmen eine zentrale Rolle in der Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit Europas spielen“, ging der Minister in seiner Rede abschließend auch auf das
Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für KMUs (COSME; 2014-2020) ein und sprach
sich für eine bestmögliche Kooperation mit „Horizon 2020“ aus. „Die Steigerung der Beteiligung der kleinen
und mittleren Unternehmen an den Forschungs- und Innovationsprogrammen der EU ist uns ein großes Anliegen“,
so Töchterle.
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