Grüne für Kindergärten in Bundeskompetenz
Wien (grüne) - "Seit Jahren wissen wir, dass die Kindergärten kein Personal finden.
Dieses Problem ist allen politisch Verantwortlichen längst bekannt. Trotzdem haben sie nicht gehandelt,"
kommentiert Daniela Musiol, grüne Familiensprecherin einen entsprechenden Bericht am Morgen des 02.02. auf
Radio Ö3. Auch die Ursachen sind bekannt: schlechte Bezahlung, frühe Berufsentscheidung (mit 14 Jahren),
schlechte Arbeitsbedingungen (große Gruppen, zu hoher Betreuungsschlüssel - auf ein/e PädagogIn
kommen bis zu 25 Kinder). "Deshalb überrascht es mich nicht, dass nur wenige nach der Ausbildung tatsächlich
den Beruf ergreifen bzw. im Beruf bleiben. Auch an männlichen Pädagogen herrscht ein eklatanter Mangel,"
sagt Musiol.
Ab welchem Alter Kindern ein Betreuungsplatz zur Verfügung steht, wie viel die Betreuung kostet, nach welchem
Betreuungsschlüssel betreut wird, welche Qualifikationen das Personal zu erfüllen hat und wie viel Platz
ein Kind zum Spielen hat, regelt jedes Land für sich. Von Gemeinde zu Gemeinde gibt es Unterschiede. "Es
braucht aber dringend - von Kindergarten bis zur Hochschule - österreichweite Rahmenbedingungen zu Gruppengröße,
Bezahlung, Öffnungszeiten sowie Vorgaben für eine gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen auf akademischem
Niveau. Alle Bildungseinrichtungen müssen unter ein Dach," betont Musiol.
Die Grünen kämpfen schon lange für bessere Bedingungen. Eine Zersplitterung auf mehrere Ebenen (Bund-Bundesschulen,
Länder-Volks- und Hauptschulen, Gemeinden-Kindergärten) führt auch dazu, dass KindergartenpädagogInnen
keine starke gewerkschaftliche Vertretung haben. "Klare, einheitliche Strukturen würden hier jedenfalls
Abhilfe schaffen und den Berufszweig attraktiver machen", sagt Musiol und ergänzt: "Die Regierung
muss diese Probleme endlich ernst nehmen. Seit Jahren steht das Thema auf der Tagesordnung. Es gibt aber noch immer
keinen Gesamtplan, der diese Situation für alle Beteiligten zufriedenstellend lösen würde,"
sagt Musiol. |