|
||
Ursula Biemann. Mission Reports |
erstellt am |
|
10. Februar bis 6. Mai 2012 im Lentos Linz (lentos) - Ursula Biemann untersucht in ihren Videoessays und -installationen Themen wie Migration und Geschlechterpolitik vor dem Hintergrund von Globalisierung, Freihandelszonen, virtueller Kommunikation und dem Ausbau der Grenzfestungen hoch entwickelter Staaten. Die Künstlerin - auch als Kuratorin, Lehrende und Netzwerkerin international aktiv - bezieht ihr Material aus Videoaufzeichnungen vor Ort, Interviews mit ExpertInnen, aus Archiven und virtuellen Informationsquellen sowie theoretischen Texten. Das Sammeln von Beobachtungen und Informationen, die intensive Begegnung mit Menschen vor Ort und die kritische Reflexion von Bildproduktion und Berichterstattung sind die Grundlage, auf der Biemann nicht-lineare, vielschichtige und vielstimmige Erzählungen entwickelt. Das Lentos präsentiert vier exemplarische Arbeiten. Black Sea Files (2005) untersucht die transnationale Infrastruktur einer Pipeline durch den südlichen Kaukasus und die Türkei, die kaspisches Rohöl von Aserbaidschan auf den Weltmarkt pumpt. Contained Mobility (2004) dringt in die digitale Welt der allgegenwärtigen Kontrollmedien von Mobilität und in die instabilen, translokalen Lebensformen ein, die dazwischen und daneben hervortreten. Embankment (2011) beschreibt: den Akt eines kommunalen Deichbaus im Delta von Bangladesch. Mit seinen losen Querverbindungen und seiner weit ausgreifenden Geografie ist Sahara Chronicle (2006) gleichsam ein Spiegelbild des verdeckten Migrationsnetzwerks in Nordafrika. Anlässlich der Ausstellung erscheint die umfassende Publikation Ursula Biemann: Mission Reports. Künstlerische Praxis im Feld. Videoarbeiten 1999–2011. Hrsg. von Marius Babias, Simon Maurer, Stella Rollig. Mit Essays von Ursula Biemann, T.J. Demos, Brian Holmes, Jörg Huber, einem Vorwort der HerausgeberInnen und zahlreichen Abbildungen, 208 Seiten. Verlag für moderne Kunst, Nürnberg, 2012. ISBN 978-3-86984-304-9, € 35,- (Museumspreis € 28,-) Biografie Ursula Biemann 1955 geboren und aufgewachsen in Zürich 1981 Museum School of Fine Arts, Boston 1983 Instituto de Bellas Artes, Mexiko 1986 BFA mit Auszeichnung, School of Visual Arts, New York 1988 Whitney Independent Study Program, New York 1991 kehrt nach Zürich zurück, wo sie jetzt lebt 1995–1998 Kuratorin der Shedhalle Zürich 2000–2003 Dozentin im CCC Program, Hochschule für Kunst und Design HEAD, Genf Seit 2002 forscht am Institut für Theorie, ZHdK, Zürich 2008 erhält den Ehrendoktor der Universität Umea, Sweden Auszeichnungen 1999 Prix Palmarès Biennale des bewegten Bildes, St. Gervais, Genf 2002 Internationaler Medienkunstpreis, ZKM Karlsruhe 2004 Viper Internationaler Medienkunstpreis, Basel 2009 Prix Meret Oppenheim, Schweizer Kunstpreis |
||
Informationen: http://www.lentos.at | ||
zurück |