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Informeller Giptel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel |
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Erklärungen der Mitglieder des Europäischen Rates1) vom 30. Jänner 2012 Es sind Beschlüsse gefasst worden, die Finanzstabilität und Haushaltskonsolidierung gewährleisten sollen: Dies ist eine notwendige Voraussetzung für die Rückkehr zu mehr strukturellem Wachstum und mehr Beschäftigung. Doch dies ist für sich genommen nicht hinreichend: Um nachhaltiges Wachstum zu sichern, müssen wir unsere Volkswirtschaften modernisieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dies ist unabdingbar, um Arbeitsplätze zu schaffen und unsere Sozialmodelle zu bewahren, und dies steht im Mittelpunkt der Strategie Europa 2020 und des Euro- Plus-Pakts. Diese Anstrengungen müssen in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und unter Achtung der nationalen Systeme der Mitgliedstaaten unternommen werden. Wachstum und Beschäftigung werden nur dann wieder anziehen, wenn wir einen kohärenten und breit angelegten Ansatz verfolgen, bei dem wir intelligente Maßnahmen zur Sanierung der Haushalte unter gleichzeitiger Beibehaltung der Investitionen in künftiges Wachstum, eine solide makroökonomische Politik und eine aktive Beschäftigungsstrategie unter Wahrung des sozialen Zusammenhalts miteinander verbinden. Der Europäische Rat wird auf seiner Tagung im März die Richtung für die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik
der Mitgliedstaaten vorgeben und dabei den Schwerpunkt vor allem darauf legen, dass das Potenzial des "grünen
Wachstums" voll ausgeschöpft und die strukturellen Reformen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
und zur Schaffung von mehr Arbeitsplätzen beschleunigt werden. Dabei muss er neben der Tatsache, dass die
Wirtschaftslage der einzelnen Mitgliedstaaten zunehmend divergiert, auch die sozialen Folgen der Krise gebührend
beachten. Wir haben uns heute auf drei unmittelbare Prioritäten konzentriert. Wann immer dies möglich
ist, werden die auf einzelstaatlicher Ebene unternommenen Anstrengungen durch Maßnahmen der EU unterstützt;
dazu gehört auch, dass die verfügbaren Finanzmittel der EU innerhalb der vereinbarten Obergrenzen besser
auf die Bereiche Beschäftigung und Wachstum ausgerichtet werden.
Vollendung des Binnenmarktes
9. Die Maßnahmen, die ein Handeln auf nationaler Ebene erfordern, werden in den nationalen Reformprogrammen der Mitgliedstaaten gebührend berücksichtigt. Der Rat wird bis Juni über die Durchführung der auf Ebene der EU zu treffenden Maßnahmen berichten. 1) Der schwedische Ministerpräsident konnte sich dieser Erklärung aus parlamentarischen |
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Kernaussagen der Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets
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Faymann: Einigung auf Fiskalpakt "positive Entwicklung" Nachhaltiges Wachstum, zusätzliche Einnahmen und Bekämpfung von Spekulation Vorraussetzungen für Vertrauen in die EU Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann hat am 31.01. beim Pressefoyer nach dem Ministerrat betont, dass die politische Einigung von 25 EU-Staaten auf einen Fiskalpakt "von besonderer Bedeutung" sei. "Immerhin 25 Länder der Europäischen Union verpflichten sich nun, nach gemeinsamen Spielregeln vorzugehen", sagte Faymann. Es sei eine "positive Entwicklung", habe es doch am Anfang des Prozesses viel Skepsis gegeben, ob die Eurozone überhaupt zu einem gemeinsamen Regelwerk komme. "Wir sind auf der Seite jener, die für Berechenbarkeit in der europäischen Politik stehen", so der Bundeskanzler. Um das Vertrauen in die Europäische Union zu stärken, sei es auf der einen Seite notwendig, für die Berechenbarkeit der Staatschulden zu sorgen. "Ohne nachhaltiges Wachstum, ohne zusätzliche Einnahmen, ohne Finanzmarktkontrolle und Bekämpfung von Spekulation wird es auf der anderen Seite kein dauerhaftes Vertrauen insbesondere der europäischen Bevölkerung in die EU geben", betonte Faymann. Mit dem Fiskalpakt werde ein Fundament geschaffen, das notwendig sei, um in der EU für gemeinsame Risken zu haften. "Wir müssen auf zwei Seiten aktiv werden: Es benötigt die Verlässlichkeit hinsichtlich der Einhaltung von Regeln und die Verlässlichkeit des gemeinsamen Schutzes für jene, die sich an Bedingungen halten", sagte Faymann. Der Kanzler hob hervor, dass beim Europäischen Rat gestern, Montag, auch Fragen des Wachstums, der Beschäftigung und der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit intensiv diskutiert worden sind. "Man kann nicht oft genug betonen, dass Kürzen alleine noch kein Programm für Wirtschaftswachstum ist", so Faymann. Man müsse beachten, dass es für einen Wachstumsschub Investitionen in die Kaufkraft, in Bildung, Forschung und Entwicklung sowie für Klein- und Mittelbetriebe brauche. "Um diese Herausforderung des Sparens und Investierens geht es jetzt", sagte Faymann. Zum Thema Finanztransaktionssteuer sagte Faymann: "Je mehr Länder dabei sind, desto wirksamer wird sie", so Faymann. Die Bundesregierung werde weiterhin versuchen, möglichst viele EU-Mitgliedsstaaten von einer Finanztransaktionssteuer zu überzeugen, betonte der Bundeskanzler. |
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Spindelegger: Verwässerung von Sparmaßnahmen abstellen – Fünf vor zwölf für
Strukturreformen Im Reformeifer nicht nachlassen – Keine Strukturmaßnahmen durch neue Steuern ersetzen – Eiserne Disziplin gefragt Wien (övppd) - ÖVP-Bundesparteiobmann und Vizekanzler Michael Spindelegger stellt nach der Sitzung des Ministerrats am 31.01. klar, dass man im Reformeifer nicht nachlassen dürfe. "Es ist fünf vor zwölf für Strukturreformen. Leider gab es in den letzten Tagen zahlreiche, teils ideologisch motivierte, Verwässerungsversuche. In diese Falle dürfen wir nicht tappen. Jetzt ist die Zeit, diesen Stimmen mit Entschlossenheit entgegenzutreten und Maßnahmen zu ergreifen", erklärt Spindelegger, und weiter: "Die Strukturreformen, die im 6-Punkte-Paket der ÖVP aufgelistet sind, müssen umgesetzt werden. Daran führt kein Weg vorbei. Diese Reformen können auch nicht verschoben werden." Spindelegger betont, dass diese Aufgabe gemeinsam mit dem Koalitionspartner, vor allem aber mit der Bevölkerung, bewältigt werden muss. "Alle werden ihren Beitrag leisten müssen, niemand wird außen vor bleiben. Wir können nicht Strukturmaßnahmen durch neue Steuern ersetzen. Es handelt sich um ein Reformpaket und nicht um ein Schönwetter-Paket", so Spindelegger, der zu eiserner Disziplin in den nächsten Jahren aufruft. Die Politik der lockeren Hand müsse endlich ein Ende finden: "Wir werden unsere Anstrengungen noch einmal verdoppeln, um ein Reformpaket umzusetzen, das Österreich nachhaltig auf gesunde Beine stellt." Weiters wurde in der heutigen Sitzung des Ministerrats über die Situation Griechenlands, den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und den Fiskalpakt diskutiert. "Der Fiskalpakt ist das neue, aus der Taufe zu hebende, Projekt der Europäischen Union und muss als ein politisches Programm für 25 Länder verstanden werden. Die Zielsetzung ist klar: Die Verankerung einer nationalen Schuldenbremse, nach Möglichkeit in der Verfassung, und Strukturprogramme, die zu einem Abbau der Schuldenlast europäischer Staaten führen sollen. Dieser Beschluss bedeutet für jedes Land harte Umsetzungsmaßnahmen", erklärt Spindelegger, der ausführt, dass die Unterzeichnung des Fiskalpakts Anfang März erfolgen und bereits mit Anfang 2013 in Kraft treten soll. "Ich halte diesen Schritt in der derzeitigen Situation für entscheidend, auch als Signal an die Finanzmärkte. Es handelt sich um eine notwendige, aber auch sehr anspruchsvolle Aufgabe für Europa", so Außenminister Spindelegger abschließend. |
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Mölzer: EU-Fiskalpakt ist keine Problemlösung, sondern nur Symptombekämpfung Statt Teilung der Eurozone kommt mit Ausweitung des Euro-Rettungsschirms weitere Belastung für Nettozahler - Wer garantiert Einhaltung des Fiskalpakts? Wien (fpd) - Auch der am 30.01. auf dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs beschlossene Fiskalpakt werde die Eurokrise nicht lösen können, sagte der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer, am 31.01. "Denn die Hauptursache der Krise, dass Staaten unabhängig ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in ein Währungskorsett gezwängt werden, bleibt weiter bestehen. Daher ist der Fiskalpakt nur Symptombekämpfung und eine Beruhigungspille für die zu Recht besorgten Bürger", führte Mölzer aus. Zur Lösung der Eurokrise hätte es, so der freiheitliche EU-Mandatar, radikaler Maßnahmen bedurft. "Die einzig sinnvolle Maßnahme zur Krisenbewältigung besteht in einer Teilung der Eurozone und in der Schaffung eines kerneuropäischen Hartwährungsverbundes. Aber statt dessen hat das EU-Hoch-Establishment eine Ausweitung des sogenannten Euro-Rettungsschirmes beschlossen, der letztendlich nur zu einer noch stärken Belastung der Nettozahler wie Österreich oder Deutschland führen wird", kritisierte Mölzer. Zudem wies der freiheitliche Europaabgeordnete darauf, dass sich erst zeigen müsse, ob die beschlossenen Maßnahmen auch die gewünschte Wirkung zeigen werden. "Schuldenbremsen und verstärkte Haushaltskontrolle mögen sich auf den ersten Blick gut anhören. Aber eine andere Frage ist, ob sie auch eingehalten werden. Bekanntlich haben ja schon die Maastricht-Kriterien Grenzen für die Neuverschuldung vorgesehen, jedoch ist es beim frommen Wunsch geblieben", schloss Mölzer. |
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Stadler: Mit Fiskalpakt ist Weg der EU in Transferunion besiegelt ESM bedeutet Enteignung der Österreicherinnen und Österreicher - BZÖ verlangt Volksabstimmung Brüssel/Wien (bzö) - "Mit dem von den Staats- und Regierungschefs beschlossenen Fiskalpakt ist der Weg der Europäischen Union in eine Transferunion besiegelt. Kanzler Faymann und Co haben letztendlich ausverhandelt, dass die Bürgerinnen und Bürger der wirtschaftlichen stärkeren Staaten - wie etwa Österreich und Deutschland - geschröpft werden und deren Geld eins zu eins in Olivenländer mit teils korrupten Systemen und in die Banken gepumpt wird. Das bedeutet: Die EU-Pleiteländer wie Griechenland, Portugal und Co können weiter das Geld der österreichischen Steuerzahler vernichten. Ich gratuliere Ihnen zu diesem Verhandlungserfolg, Herr Bundeskanzler", kritisiert BZÖ-EU-Abgeordneter Mag. Ewald Stadler. Stadler warnt vor der Entwicklung der EU in Richtung sozialistischer Einheitsstaat Marke UdSSR. "Die Lage ist mehr als dramatisch. Sowohl die Sozialisten als auch die Konservativen - mit kräftiger Unterstützung der ÖVP - verraten und verkaufen die Interessen Österreichs. Dieser Kurs muss sofort gestoppt werden." Der EU-Abgeordnete fordert von Faymann, eine Volksabstimmung zum Schutzschirm ESM durchzuführen. "Dieser ESM stellt eine Enteignung der Österreicherinnen und Österreicher dar, daher müssen sie auch befragt werden. Das BZÖ sagt: Die Bürger haben für EU-Pleitestaaten und finanzmarode Banken "Genug gezahlt!", so Stadler. |
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Lunacek: Unnötiger wie undemokratischer Fiskalpakt verschärft die Krise Grüne drängen auf eigene, bessere Vorschläge zur Lösung der Krise durch das Europaparlament Wien (grüne) - "Der von 25 der 27 EU-RegierungschefInnen in der Nacht auf heute beschlossene Fiskalpakt ist so undemokratisch zustande gekommen wie er in seinen Auswirkungen unnütz bleiben wird. Dieser sogenannte Stabilitätspakt ist lediglich ein unnötiger Umweg, der nicht zur Lösung, sondern zur Verschärfung der Krise beiträgt", erklärt die Europasprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, zum Abschluss der Verhandlungen über den Fiskalpakt beim in der Nacht auf den 31.01. beendeten EU-Gipfel. Lunacek: "Etliche der Maßnahmen des Paktes sind mit dem vergangenes Jahr beschlossenen Sixpack bereits in der europäischen Gesetzgebung verankert. Diese Verdopplung bringt also gar nichts. Stattdessen fehlt es aber an den dringend benötigten Maßnahmen gegen die Rezession in den EU-Staaten. Die beim Gipfel betonten Beschlüsse zur Belebung des Wachstums sind vage und im Prinzip eine Auflistung schon existierender Maßnahmen. Vor allem: Es gibt kein neues Geld für diese Vorhaben." Zum demokratiepolitischen Defizit der Vorgehensweise des Rates sagt die Europasprecherin: "Mit dem Europäischen Parlament fanden Pseudo-Verhandlungen zum Vertrag statt, ohne dass das EP die geringsten Mitentscheidungsrechte hatte; die Regierungen ignorieren de facto das EP. Gleichzeitig degradieren die Regierungen der Mitgliedstaaten die Europäische Kommission zu einer Art Hilfsagentur der Räte, die berechnen und berichten darf, aber von ihrer ursprünglichen Rolle als Hüterin der Verträge Schritt für Schritt entfernt wird. Den nationalen Parlamenten werden die von den Staats- und RegierungschefInnen ausgehandelten Deals ohne Alternative zur Absegnung vorgelegt." Von einem Erfolg oder gar einem Durchbruch bei diesem Gipfel zu sprechen ist blanke Realitätsverweigerung konstatiert Lunacek: "Kaum ist der Gipfel vorbei, kursieren schon die ersten Gerüchte, dass bereits wieder an einem Euro-Gipfel nächste Woche gebastelt wird. Denn die Private Gläubigerbeteiligung an den Schulden Griechenlands ist nicht abgeschlossen. Über die Erhöhung des Volumens des Rettungsschirms ESM konnte keine Einigkeit hergestellt werden. Weitreichendere und nachhaltigere Ansätze wie Eurobonds sind sowieso kein Thema. Stattdessen wird die nächste Hunderte Milliarden Euro umfassende Geldspritze an die Banken durch die EZB zu Minimalzinsen vorbereitet, in der Hoffnung die Banken würden ihr billig geliehenes Geld in Staatsanleihen anlegen und dadurch die Zinslast drücken." Zum weiteren Vorgehen der Grünen und des Europaparlaments kündigt Luancek an: "Für die Grünen bleiben wir dabei, dass die ökonomische und politische Krise der EU nur durch den Aufbruch in eine echte Wirtschaftsunion überwunden werden kann. Neben einer nachhaltigen Haushaltspolitik gehört gleichzeitig eine Strategie gegen die wirtschaftlichen Ungleichgewichte zwischen den EU-Ländern dazu. Die EU braucht eine abgestimmte Steuerpolitik und die gemeinsame Währung braucht für dauerhaften Erfolg eine Zentralbank oder einen Rettungsfonds, die eine größere Rolle spielen können als bisher. Die andauernde Ablehnung der Eurobonds oder eines Schuldentilgungsfonds ist organisierte Unvernunft. Wir Grüne werden die anderen Fraktionen im Europäischen Parlament zur Unterbreitung eigener Vorschläge für eine umfassende Krisenlösung drängen: Es ist höchste Zeit dass das EP gemeisnsam aktiv wird und nicht immer auf den Rat wartet", fordert Lunacek vor allem die EVP- und S&D-Fraktion zum gemeinsamen Handeln auf. Auf österreichischer Ebene behalten sich die Grünen eine eingehende Prüfung der Verfassungsmäßigkeit des Fiskalpaktes und der auf nationalstaatlicher Ebene notwendigen Umsetzung vor. |
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Leitl fordert konsequente Umsetzung des EU-Fiskalpaktes Eine Stärkung der EU-Gemeinschaftsmethode und somit eine Integration des Fiskalpaktes in die EU-Verträge muss mittelfristig das erklärte Ziel sein Wien (pwk) - "Die EU hat die Zeichen der Zeit erkannt - durch den Fiskalpakt werden Mängel der früheren EU-Verträge beseitigt und mit 'mehr Biss' versehen", begrüßte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf einen EU-Fiskalpakt für strengere Haushaltsdisziplin beim informellen EU-Gipfel in Brüssel. Dieser müsse nun auch konsequent umgesetzt werden: "Ein Nichteinhalten der Regeln muss künftig mit strengen automatischen Sanktionen geahndet werden. Eine gemeinsame Währung verlangt, dass sich die beteiligten Länder an die gemeinsamen Spielregeln halten und bei Missachtung bestraft werden." Es dürfe keine Ausnahmen geben, besonders nicht für Länder, die bisher die Regeln missachtet haben. "Nur so kann wieder Vertrauen in Europas Wirtschaftspolitik und in Europa als Wirtschaftsstandort geschaffen werden", betonte Leitl. In diesem Sinn sei es auch richtig, dass finanzielle Hilfe aus dem künftigen Rettungsschirm ESM nur für jene Länder zur Verfügung steht, die den Fiskalpakt auch unterzeichnet und umgesetzt haben. "Bedauerlich ist, dass der Fiskalvertrag außerhalb der EU-Verträge beschlossen werden musste, da Großbritannien und Tschechien nicht mitziehen wollen und somit die Gemeinschaftsmethode derzeit nicht möglich ist", so der WKÖ-Präsident. Die Europäische Kommission und das EU-Parlament seien im Fiskalpakt nicht ausreichend berücksichtigt: "Eine Stärkung der EU-Gemeinschaftsmethode und somit eine Integration des Fiskalpaktes in die EU-Verträge muss das erklärte Ziel sein, damit Europa gestärkt aus der Krise hervorgeht." Die Aufforderung zur Einführung von nationalen Schuldenbremsen sei ein klarer Appel auch an Österreich, "mutig und rasch die notwendigen Reformmaßnahmen anzugehen und Investitionen in Wachstumsbereiche zu verfolgen. Intelligentes Sparen ist das Gebot der Stunde", so Leitl abschließend. |
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Neumayer: Industrie begrüßt Einigung für strengere europäische
Haushaltsregeln IV-Generalsekretär: Gesetzliche Verankerung der Schuldenbremse wichtig - Rasche Umsetzung von Strukturreformen notwendig Wien (pdi) - Die Industrie begrüßt die Einigung über einen EU-Fiskalpakt beim EU-Gipfel. "Die gesetzliche Verankerung von Schuldenbremsen in allen Mitgliedstaaten innerhalb der nächsten Monate ist ein wichtiger Beitrag, dass Europa das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit unserer gemeinsamen Währung und seiner Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellt. Dies ist auch eine Voraussetzung dafür, dass ausländische Unternehmen und Finanzmärkte weiterhin in Europa investieren wollen und können", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Christoph Neumayer. Der Fiskalpakt sei aus Sicht der Industrie ein elementarer Baustein zur Weiterentwicklung der EU-Stabilitätspolitik. "Vor allem die Verankerung des Prinzips eines ausgeglichenen Haushalts - zusammen mit zwingenden Konsolidierungspfaden und Reformprogrammen - stellt eine echte Form integrierter Wirtschaftspolitik dar", so Neumayer. Zur Beseitigung der Haushaltsdefizite müssten verstärkt wachstumsorientierte Strukturreformen sowie eine verfassungsrechtliche Schuldenbremse die Antwort der Regierungen sein. "Neben Strukturreformen liegt der zweite Schlüssel zu mehr Wachstum in der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Umsetzung dieser Strukturreformen dauert jedoch zu lange, es muss zu einer Beschleunigung der Entscheidungsprozesse kommen - vor allem auch in Österreich", erklärte Neumayer. So sei Österreich bei der Umsetzung von Binnenmarkt-Richtlinien in der Europäischen Union erneut zurückgefallen. Nach dem von der EU-Kommission in Brüssel veröffentlichten "Binnenmarktanzeiger" habe Österreich 1,7 Prozent der EU-Gesetze nicht umgesetzt. "Österreich muss dringend die innerhalb der Europäischen Kommission geltenden Richtlinien ernst nehmen und umsetzen", so der IV-Generalsekretär. Als grundsätzlich positive Erweiterung der Wachstumsagenda sieht die Industrie die beschlossene Wachstumsinitiative, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln und Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen soll. Diesen Weg gilt es auch auf nationaler Ebene durch die Erstellung eines "Job-Plans" einzuschlagen. "Insbesondere die Reduktion der Lohnnebenkosten sind zentraler Bestandteil, um Arbeitsplätze und damit Wohlstand in Österreich langfristig sicherzustellen", so Neumayer. |
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