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Spar- bzw. Stabilisierungspaket |
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erstellt am
13. 02. 12
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Csörgits:
Regierung hat ein faires und sozial verträgliches Paket geschnürt
Keine Nullrunden für Pensionisten, keine Eingriffe in die Hacklerregelung, kein Anheben
des Frauenpensionsalters
Wien (sk) - "Wie Sozialminister Rudolf Hundstorfer heute in der ORF-Pressestunde dargelegt hat, wurde
von der Regierung ein Sparpaket geschnürt, das fair und sozial verträglich ist", betonte SPÖ-Sozialsprecherin
Renate Csörgits am 12.02. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Es wird keine weiteren Eingriffe in die
bestehende Hacklerregelung geben, keine Nullrunden bei Pensionen und keine Anhebung des Frauenpensionsalters. "Auch
hat Bundeskanzler Werner Faymann erklärt, dass es eine volle Inflationsabgeltung für kleine Pensionen
geben soll", betonte Csörgits.
Massensteuern, die alle Menschen in Österreich, egal welches Einkommen sie haben, treffen würden, wird
es nicht geben. "Im Gegensatz zu aktuellen Konsolidierungsprogrammen in anderen europäischen Ländern,
etwa in Großbritannien, in Spanien, in Italien, in Ungarn: Die Menschen in diesen Ländern werden auch
von massiven Lohnkürzungen und Kürzungen der Arbeitslosenhilfe nicht verschont. Das alles kommt für
die SPÖ-geführte Regierung nicht infrage."
Dass aber gerade die FPÖ, die keinen einzigen konstruktiven Vorschlag zur Budgetkonsolidierung vorzubringen
hat, das Wort "Pensionsraub" in den Mund nimmt, hält Csörgits für "eine Unverschämtheit,
die dem Fass den Boden ausschlägt". Die SPÖ-Sozialsprecherin erinnerte daran, dass es unter der
FPÖ-Regierungsbeteiligung aufgrund ihrer brutalen Maßnahmen im Pensionsbereich und ihrer massiven Kürzungen
zu Massenprotesten gekommen war. "Diese Grauslichkeiten wurden von der SPÖ-geführten Regierung beseitigt.
In diese Richtung wird es mit einer Sozialdemokratie in Regierungsverantwortung sicher nicht gehen", sagte
Csörgits. |
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Gahr: Sparpaket ist Reformpaket
ÖVP-Rechnungshofsprecher sieht wichtige Strukturreformen auf dem Weg
Wien (övp-pk) - "Das Sparpaket ist ein echtes Reformpaket. Denn wir konsolidieren nicht nur den
Staatshaushalt mit den geplanten Einsparungen, sondern schicken auch echte Strukturreformen auf den Weg",
sagte ÖVP-Rechnungshofsprecher Abg. Hermann Gahr am 13.02. und äußerte in diesem Zusammenhang "Unverständnis,
dass Rechnungshofpräsident Moser in seiner Kritik die positiven Seiten des Konsolidierungspaketes der Bundesregierung
gar nicht sehen will - die motivierten und ambitionierten Ansätze sind nicht zu ignorieren".
"Mit den geplanten Maßnahmen im Gesundheitsbereich (1,4 Milliarden), bei den Pensionen (7,2 Milliarden)
und in der Verwaltung werden echte Reformschritte eingeleitet", so Gahr. "Ich bin überzeugt, dass
die Länder gemeinsam mit dem Bund die richtigen Wege und Modalitäten finden, um das vorgegebene Sparziel
auch zu erreichen und in nachhaltige Strukturänderungen zu gießen."
Gerade in der Verwaltung sei man überdies dabei, gute Anregungen und Empfehlungen des Rechnungshofes umzusetzen,
fuhr Gahr fort. "Alleine das bringt in den nächsten Jahren schon wichtige Einsparungen." Froh ist
der ÖVP-Rechnungshofsprecher, dass sich die ÖVP mit ihrer Linie - klarer Schwerpunkt bei den Einsparungen
statt neuer Steuern für die breite Masse - durchgesetzt hat. |
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Kickl: Rechnungshof bestätigt FPÖ-Kritik an Belastungspaket
Keine Strukturreform im Bildungs- und Ausbildungssystem, obwohl das der entscheidende Faktor für
die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich sein wird.
Wien (fpd) - "Die Stellungnahme des Rechnungshofs zum Belastungspaket der Bundesregierung ist über
weite Teile eine Bestätigung der FPÖ-Kritik an der Unfähigkeit der Bundesregierung", sagte
FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl am 13.02. Einmal mehr hätten sich SPÖ und ÖVP
davor gedrückt, die wirklich heißen Eisen der Republik, wo Milliardenbeträge zu heben seien, systematisch
anzugehen. Was jetzt in Sachen "Strukturreform" vorliege, sei seriöser Weise nicht einmal als Minimundus-Reform
einzustufen, so Kickl. SPÖ und ÖVP hätten den einfachsten und ungerechtesten Weg statt dem nachhaltigsten
und gerechtesten eingeschlagen. "Ich habe den Eindruck, dass der Rechnungshofpräsident trotz seiner klaren
Worte z.B. im Rahmen der Österreich-Gespräche, die die Regierung auch schon lange wieder einschlafen
hat lassen, bei Kanzler und Bundeskanzler nur auf taube Ohren gestoßen ist."
"Keine Strukturreform im Bildungs- und Ausbildungssystem, obwohl das der entscheidende Faktor für die
Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich sein wird. Und leere Überschriften im Bereich der Gesundheit
sowie völlige Ignoranz gegenüber der Notwendigkeit der Zusammenlegung des Gesundheits- und Pflegebereichs",
kritisierte Kickl die Bundesregierung. Statt dessen eine organisierte Massenabkassiererei bei Kleinverdienern und
dem Mittelstand unter Schonung der Banken und Spekulanten. SPÖ und ÖVP hätten mit der Präsentation
ihres Belastungspaktes einmal mehr nur ihre Reformunfähigkeit präsentiert, schloss Kickl. |
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Grosz: RH-Präsident Moser dokumentiert Versagen der Bundesregierung
Von den 599 Reformvorschlägen des Rechnungshofes wurde der Großteil nicht einmal
ignoriert
Wien (bzö) - Rechnungshofpräsident Josef Moser sei ein "unverdächtiger Zeuge" in
der Kritik rund um das Versagen der Bundesregierung beim Schröpfpaket. Die Regierung habe die einzigartige
Chance vertan, die unfinanzierbaren Strukturen in Österreich endlich von Grund auf zu reformieren. "Die
Regierung macht weiter Schulden, für die der Steuerzahler wie ein Luster zu brennen hat, statt sich endlich
von unfinanzierbaren Strukturen zu trennen. Von den 599 Reformvorschlägen des Rechnungshofes hat die Bundesregierung
nicht einmal einen Bruchteil umgesetzt. Steuern und Sozialversicherungen werden erhöht, statt die Unfinanzierbarkeit
von 22 Sozialversicherungsträgern endlich zu erkennen und diese zusammenzulegen. 62 Millionen Euro werden
weiterhin an parteinahe Vorfeldorganisationen ausbezahlt, statt endlich den staatlichen Fördermissbrauch abzustellen.
Neue Abgaben werden erfunden, statt endlich die staatlichen Zuschüsse für die ÖBB einzufrieren oder
die Steuerschlupflöcher der Banken zu schließen. Die Regierung finanziert sich mit neuen Abgaben und
Steuern den Wahnsinn der Vergangenheit weiter. Das ist verwerflich und ein finanzieller Todesstoß für
alle künftigen Generationen in Österreich", so BZÖ-Rechnungshofsprecher Abg. Gerald Grosz am
13.02.
Allen Österreicherinnen und Österreich, welche die Opposition für ihre Verweigerung zur Schuldenbremse
kritisierte, sei seit Freitag ein Licht aufgegangen. "Dieser Regierung ist es nie um eine Schuldenbremse gegangen,
sondern nur eine Legitimation, den Irrsinn des Staatshaushaltes weiter mit Erhöhungen zu prolongieren. Diese
Regierung ist unfähig, die sinn- und nutzlosen Zöpfe der Vergangenheit abzuschneiden", so Grosz.
Die Bundesregierung umgehe mit ihrem Steuer- und Belastungsplänen de facto selbst die Schuldenbremse. Statt
diese Krise, wie es das BZÖ fordert, als Chance für eine umfassende Staats- und Verwaltungsreform zu
sehen, werde der unfinanzierbare Verwaltungsapparat durch neue Steuern, die Erhöhung alter Steuern und Belastungen
weiter finanziert. Die österreichischen Systemprobleme sind damit auf die lange Bank geschoben, ein weiteres
Steuererhöhungspaket drohe wie das "Amen im Gebet. Österreich braucht ein Reform- und kein Schummelpaket",
so der Rechnungshofsprecher abschließend. |
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Walser zu Unterrichtsbudget: Erhöhung stammt aus dem Reich der Märchen
Grüne fordern Strukturreformen statt alten Wein in neuen Schläuchen
Wien (grüne) - "Im Konsolidierungspaket wird insbesondere für die Neuen Mittelschulen und
die Tagesbetreuung neues Geld versprochen: In Wahrheit werden nur längst beschlossene Projekte wiedergekäut",
kritisiert Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, die im sogenannten "Konsolidierungspaket"
der Bundesregierung versprochenen zusätzlichen Mittel für den Bildungsbereich in den nächsten vier
Jahren in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Euro.
Diese Mittel sind seit langem bekannt und bereits mehrfach angekündigt worden, rechnet Walser vor: "320
Millionen jährlich kostet der längst beschlossene Ausbau der Neuen Mittelschule und 80 Millionen die
Ausweitung der Nachmittagsbetreuung. Diese Zahlen mit vier zu multiplizieren und dann davon zu sprechen, dass jetzt
das Unterrichtsbudget um 1,6 Milliarden Euro erhöht werde, ist der jämmerliche Versuch alten Wein in
neuen Schläuchen zu verkaufen", betont Walser.
"Fakt ist: Die Schulen sind derzeit sogar von Kürzungen bedroht. Auch beim Prestigeprojekt Neue Mittelschule
werden Fächer wie Technisches - und Textiles Werken sowie Ernährung und Haushalt massiv eingeschränkt.
In diesem Bereich droht ein Kahlschlag", warnt der Grüne Bildungssprecher.
"Was wir brauchen, sind endlich echte Strukturreformen, die ja auch RH-Präsident Moser vermisst. Derzeit
versickert immens viel Geld im Labyrinth einer unüberschaubaren Bürokratie. Statt ein Neben- und Gegeneinander
brauchen wir eine schlanke und einheitliche Verwaltungsstruktur sowie die Zusammenlegung von Bezirks- und Landesschulräten.
Dazu liegt ein Konzept vom Institut für Höhere Studien, Rechnungshof, Wirtschaftsforschungsinstitut und
Zentrum für Verwaltungsforschung auf dem Tisch. Seit 2008 wird darüber bis heute erfolglos verhandelt.
"Es darf nicht sein, dass die Länder weiterhin ohne jede Kontrolle das Geld des Bundes ausgeben",
meint Walser zur Kritik des Rechnungshofes an den Regelungen zu den LandeslehrerInnen. "Auch beim LehrerInnendienstrecht
und der Besoldungsreform hat Schmied mit Lehrergewerkschafter Neugebauer und den Landeshauptleuten BetoniererInnen
als VerhandlungspartnerInnen", kritisiert Walser und meint: "Es ist an der Zeit, dass den Worten endlich
Taten folgen und die Schulverwaltung nachhaltig reformiert wird." |
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Oberhauser: Verteilungsgerechtigkeit bleibt auf Agenda des ÖGB
ÖGB wird Begutachtungsphase nutzen um Positionen einzubringen
Wien (ögb) - "Der ÖGB sieht das vorgelegte Konsolidierungspaket als ersten Schritt, dem weitere
folgen müssen, vor allem was gerechte Verteilung betrifft", sagt ÖGB-Vizepräsidentin Dr. Sabine
Oberhauser. "Wir stellen unser Licht nicht unter den Scheffel, wir haben einiges erreicht, viele unserer Forderungen
vom 20. Jänner finden sich wieder. Beim Beitrag der Vermögenden hätten wir uns natürlich mehr
erwartet."
"Der ÖGB hat sich immer zur Konsolidierung der Staatsfinanzen bekannt, wesentlich waren dabei für
uns vor allem drei Punkte", so Oberhauser. "Wachstum und Beschäftigung müssen angekurbelt,
nicht abgewürgt werden, es darf keine Erhöhung der Massensteuern geben, und die Vermögenden müssen
faire Beiträge zur Finanzierung des Sozialstaates leisten." In den ersten beiden Punkten habe sich der
ÖGB weitgehend durchgesetzt, das Paket enthalte Mittel für Investitionen, etwa in die Bildung, ebenso
eine Arbeitsmarktoffensive für Ältere, und es würden keine Massensteuern erhöht.
Gerechte Steuern: Es geht noch mehr
"Es ist kein Geheimnis, dass wir von den Vermögenden mehr verlangt haben", so Oberhauser. "Die
reichsten zehn Prozent in Österreich besitzen an die 800 Milliarden Euro Immobilien- und Finanzvermögen.
Es ist kein Klassenkampf, von ihnen einen massiven Beitrag zur Begleichung der Krisenkosten zu verlangen, das ist
für uns noch nicht vom Tisch." Positiv merkt Oberhauser im Bereich der Einnahmen an, dass Steuerlücken
geschlossen werden, etwa durch die Vermögenszuwachssteuer auf Immobilien, durch Änderungen bei der Gruppenbesteuerung,
durch die Streichung von Mineralölsteuer-Privilegien der Bauern und die Abschaffung der Absetzbarkeit von
Stock Options für Manager.
Pensionisten sind nicht schuld an den Schulden
"Die Regierung bekennt sich im vorgelegten Paket zu den Vorschlägen der Sozialpartner zur Erhöhung
des faktischen Pensionsantrittsalters, das ist gut, muss nun aber rasch umgesetzt werden", sagt Oberhauser.
"Weitere gesetzliche Eingriffe ins Pensionssystem halten wir nicht für nötig, wenn konsequent an
der Umsetzung des Ischl-Papiers gearbeitet wird." Im Übrigen verwehre sich der ÖGB dagegen, dass
das Pensionssystem bzw. die PensionistInnen immer wieder als Sündeböcke für Schulden herhalten müssten,
die sie nicht verursacht hätten. "Wir sind froh über die klaren Worte von Sozialminister Hundstorfer
in der ORF-Pressestunde. Auch wir sind der Auffassung, dass bereits eingeleitete Maßnahmen erst einmal ihre
Wirkung entfalten sollen, bevor man schon wieder nach Änderungen ruft. Wir werden nun auch die Phase der parlamentarischen
Behandlung des nun vorliegenden Pakets dazu nutzen, die Positionen, die für die ArbeitnehmerInnen wichtig
sind, einzubringen." |
Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
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