Innsbruck (rms) - Der Innsbrucker Energieentwicklungsplan (IEP) verfolgt das Ziel, bis 2025 den Energieverbrauch
in der Stadt zu senken und erneuerbare Energien zu forcieren. Die erste Phase wurde 2011 abgeschlossen, nun geht
der IEP in die zweite Phase, in der konkrete Maßnahmen zur Erreichung der geplanten Ziele ergriffen werden.
Im Rahmen eines Pressegesprächs im Energiehauspark informierten am 07.02. der Vorsitzende der IEP-Steuerungsgruppe
Umweltstadtrat Ernst Pechlaner gemeinsam mit den Steuerungsgruppen-Mitgliedern Vizebürgermeister Franz X.
Gruber, GR Franz Haller und GRin Mag.a Uschi Schwarzl über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte.
Innsbrucker Energieentwicklungsplan
Der Innsbrucker Energieentwicklungsplan (IEP) wurde im Herbst 2009 als überparteiliches Projekt von GR Hans
Haller initiiert und verfolgt das Ziel, bis 2025 eine Senkung des Energieverbrauchs um 2421% bei Wärme, um
3% bei Strom und um 44% bei fossilen Energieträgern sowie eine Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien
um 27% zu forcieren. In der ersten Phase wurde zu diesem Zweck eine Analyse der Ausgangssituation vorgenommen,
Prognosen erstellt, Potenziale erhoben, ein Vorbildszenario modelliert und Ziele formuliert. Vom Referat für
Umwelttechnik und Abfallwirtschaft wurde nun für die Umsetzung des IEP eine Projektstruktur ausgearbeitet.
Schwerpunkte der zweiten Phase sind:
- Information und Bewusstseinsbildung
- Förderungen seitens der Stadt
- Leuchtturmprojekte – Vorbildfunktion der Stadt und stadtnaher Unternehmen
Im Rahmen des IEP nimmt die Stadt überdies am Projekt „Smart Cities 2050“ des Klima- und Energiefonds teil.
Dabei werden die im IEP beschlossenen Maßnahmen langfristig bis 2050 weitergedacht.
Wirtschaftliche Vorteile durch erneuerbare Energie
„Von einer engagierten Umweltpolitik profitiert unser aller Lebensqualität und die heimische Wirtschaft. Außerdem
hilft sie, Geld zu sparen“, ist Umweltstadtrat Ernst Pechlaner überzeugt. „Der Kaufkraftabfluss für Fossile
Energieträger beträgt alleine in Innsbruck 100 Mio. Euro pro Jahr“, rechnet GRin Mag.a Uschi Schwarzl
vor. Viel Geld, das durch die Investition in erneuerbare Energie in der Region bleiben kann, die Unabhängigkeit
sichert und die lokale Wirtschaft stärkt: „Energiepolitik ist Wirtschaftspolitik, Arbeitsmarktpolitik und
über weite Strecken auch Sozialpolitik“, erläutert GRin Schwarzl, denn: „Fossile Energieträger sind
eine knappe Ressource, die immer teurer wird.“ Ein Aspekt , dem auch Sozialreferent Vizebürgermeister Franz
X. Gruber zustimmt.
Es gehe nun darum, viele Menschen zu gewinnen, einen positiven Beitrag zu leisten, so StR Pechlaner: „Energiesparen
muss zum Volkssport werden.“ 120.000 Euro soll der Stadtsenat am 8. Februar genehmigen, in weiterer Folge sollen
nochmals 100.000 Euro in Projekte der Bewusstseinsbildung investiert werden.
Vorbildwirkung durch „Leuchtturmprojekte“
Mit weithin sichtbaren „Leuchtturmprojekten“ will die Stadt Innsbruck gemeinsam mit ihren Partnern als Vorbild
in Sachen Energiepolitik wirken. Dazu zählen etwa seitens der IKB die „Umwandlung“ der Kläranlage in
der Rossau in eine Energiezentrale für Biogas, oder das Photovoltaikprojekt „Innsbrucker Sonnenscheine“, bei
dem InnsbruckerInnen einen Anteil an Solarenergie kaufen können. Auch neue große Bauprojekte werden
energieeffizient geplant und umgesetzt – z.B. die Passivhausanlage O-Dorf III der NHT oder das IIG-Wohnheim Hötting,
das mit dem Tiroler Sanierungspreis ausgezeichnet wurde. In Planung ist auch die Abwärmenutzung des Brennerbasistunnels.
|