460.000 Euro Landesförderung für die Revitalisierung ungenutzter Bausubstanz
Innsbruck (lk) - Vorhandene Bausubstanz in den Dörfern nutzen und damit die Dorfzentren beleben
und neuen Wohnraum schaffen – das ist das Ziel des Programms zu Ortskernrevitalisierung. Die Tiroler Landesregierung
hat nun im Rahmen der Dorferneuerung für 2012 eine mit 460.000 Euro dotierten Schwerpunkförderung beschlossen.
Damit steht nun insgesamt eine Million Euro für Maßnahmen der Dorferneuerung zur Verfügung.
„Wir haben in den Tiroler Dörfern eine Reihe von erhaltenswerten, leer stehenden Gebäuden. Statt an den
Ortsrändern zu wachsen, wollen wir wieder vermehrt Leben in die Ortskerne bringen und junge Menschen bei der
Schaffung von Wohnraum unterstützen“, erklärt LH Günther Platter. Die Revitalisierungsmaßnahmen
haben auch einen positiven wirtschaftlichen Effekt. „Wir lösen mit der Förderung das Zehnfache an Investitionen
aus. Die Aufträge gehen vor allem an lokale und regionale Firmen“, freut sich Platter.
Vorzeigegemeinde Silz
Beispielhaft für die Ortskernrevitalisierung ist die Gemeinde Silz. Dort wurden in den vergangenen sieben
Jahren mit Hilfe der Ortskernrevitalisierung 50 Wohneinheiten in bestehenden Gebäuden geschaffen. Wären
diese als reine Neubauten am Ortsrand errichtet worden, wäre dafür eine Fläche von drei Fußballfeldern
erforderlich gewesen. Insgesamt wurden über die Ortskernrevitalisierung 36 Projekte mit 60 Einheiten gefördert.
Durch die Revitalisierung sind die Immobilien im Wert um 4,3 Millionen Euro gestiegen. Im Durchschnitt investierten
die EigentümerInnen 75.000 Euro je Wohneinheit. Die durchschnittliche Förderung betrug rund 16.000 Euro.
Neuer Berechnungsschlüssel
Auch im neu aufgelegten Programm werden Sanierungsmaßnahmen von seit mindestens drei Jahren leer stehenden
Wohngebäuden genauso gefördert wie der Umbau von ungenutzten Stall- und Wirtschaftsgebäuden. „Oftmals
ist eine Sanierung aufwändiger als ein Neubau. Diesen Nachteil wollen wir mit der Ortskernrevitalisierung
zumindest ausgleichen“, so LH Platter. Durch einen neuen Berechnungsschlüssel kann die Förderung je nach
Größe, Sanierungsbedarf und baukulturellem Wert des Gebäudes bis zu 32.000 Euro pro Wohneinheit
betragen. Dazu kommt die normale Wohnbauförderung, die für Maßnahmen in Dorferneuerungsgebieten
noch erhöht werden soll.
Im Rahmen des Impulspakets zur Stärkung der Wohn-, Wirtschafts- und Sozialstruktur in den Dörfern unterstützt
das Land nicht nur die Ortskernrevitalisierung, sondern auch das Orts- und Stadtmarketing, Lokale Agenda 21-Prozesse,
die Ausschreibung von Wettbewerben zur Gestaltung den öffentlichen Raums oder die Erhaltung von Kleindenkmälern,
die das Landschaftsbild prägen. |