Partnerschaft zwischen Illwerken und EnBW ermöglicht Millionen-Investitionen in Vorarlberg
– LH Wallner: "Historischer Beschluss"
Bregenz (vlk) - Die Vorarlberger Illwerke AG ist durch langfristige Verträge mit der EnBW verbunden.
Der baden-württembergische Energieversorger sichert sich dadurch 50 Prozent der Speicher- und Regelenergie
aus den Kraftwerken der Illwerke, beteiligt sich dafür aber auch in diesem Umfang an den Jahreskosten des
Vorarlberger Stromproduzenten. Nun haben sich der Vorstand der Illwerke und die Verantwortlichen der EnBW auf eine
Vertragsverlängerung um zehneinhalb Jahre bis 2041 geeinigt – für Landeshauptmann Markus Wallner "ein
historischer Beschluss".
Die EnBW errichten mit den Illwerken das Obervermuntwerk II und das Rellswerk. Der deutsche Energiekonzern beteiligt
sich finanziell auch an den Erweiterungen der Umspannanlage Bürs. "Insgesamt geht es dabei um ein Investitionsvolumen
von rund 600 Millionen Euro. Das bedeutet eine beträchtliche Wertschöpfung für Vorarlberg und erhöht
die Versorgungssicherheit", betonte Landeshauptmann Markus Wallner als Eigentümervertreter im heutigen
Pressefoyer (Dienstag, 7. Februar).
Durch die Partnerschaft mit der EnBW – das heißt mit der Vermarktung von 50 Prozent des Energiedargebots
auf Jahreskostenbasis mit Gewinnzuschlag und 50 Prozent Eigenvermarktung – sei bis 2041, also auf fast 30 Jahre
hinaus eine optimale Risikostreuung gegeben, führte Illwerke-Vorstandsvorsitzender Ludwig Summer aus. Mit
der schnell zur Verfügung stehenden Spitzenenergie sei die Illwerke-VKW-Gruppe "die Energiefeuerwehr
für den Süden Deutschlands".
Obervermuntwerk II: Viel Leistung, umweltfreundliche Technik
Obervermunt II wird das zweitstärkste Kraftwerk der Vorarlberger Illwerke AG. Mit seiner installierten Nennleistung
von 360 Megawatt wird es die Engpassleistung der Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee im Turbinenbetrieb um
rund 21 Prozent von 1.698 auf 2.058 Megawatt und im Pumpbetrieb um rund 36 Prozent von 999 auf 1.359 Megawatt erhöhen.
Die Anlage wird als Kavernenkraftwerk ausgeführt. Der Schwerpunkt der Energieerzeugung liegt in der Bereitstellung
von hochwertiger Spitzen- und Regelenergie. Das Wasser kann bei Bedarf aus dem Vermuntsee jederzeit wieder in den
Silvrettasee zurück gepumpt werden. Die Bauzeit beträgt rund fünf Jahre und könnte 2018 mit
dem Probebetrieb der Anlage abgeschlossen werden.
Rellswerk
Die Vorarlberger Illwerke AG beabsichtigt, im Bereich der Rellskapelle den oberen Rellsbach zu fassen und im Lünerseewerk
zu nutzen. Durch die Nutzung des Wassers ab der 1.450 Meter hoch gelegenen Rellskapelle anstatt ab der bestehenden
Rellsbachfassung auf 1.000 Meter wird
zusätzlich Primärenergie von rund 18 GWh/Jahr gewonnen. Gleichzeitig erhöht sich die Erzeugung von
hochwertiger Spitzen- und Regelenergie im Lünerseewerk in der Größenordnung von etwa 40 GWh/Jahr.
Mit dem Baubeginn wird 2013 gerechnet.
Die Landesregierung hat dieser Einigung zwischen EnBW und den Illwereken in ihrer heutigen Sitzung (Dienstag, 7.
Februar) per Regierungsbeschluss zugestimmt. Die Vereinbarung wird nun dem Vorarlberger Landtag zur Beschlussfassung
vorgelegt. |