|
Finanzministerin in der ORF-"Pressestunde" |
|
erstellt am
20. 02. 12
|
Fekter:
Wir wollen Familien signifikant entlasten
Familien im Fokus: Fekter will noch in dieser Legislaturperiode eine Steuerreform zugunsten
von Familien vorlegen.
Wien (bmf) - Für Finanzministerin Dr. Maria Fekter ist das jüngst vorgelegt Maßnahmenpaket
der Regierung zum Schuldenabbau ein großes Strukturreformpaket. „Mit diesem Paket haben wir einen enormen
Reformdialog gestartet. Allein mit den geplanten Maßnahmen im Bereich des Förderwesens setzen wir 70
Vorschläge des Rechnungshofs um“, betonte Fekter. Kritik, dass die Bundesländer zu wenig in die Pflicht
genommen würden, wies die Finanzministerin zurück: „Die Länder müssen insgesamt mehr als fünf
Milliarden einsparen, 1,8 Milliarden davon im Gesundheitsbereich. Die Bundesländer sind demnach mit Einsparungen
massiv gefordert.“ Fekter zeigte sich bei dieser Gelegenheit außerdem über die Kooperationsbereitschaft
der Länder sehr erfreut.
Zugleich nahm sie einen Vorschlag von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll auf, der sich für
eine ständige Kommission von Bundes- und Ländervertretern ausgesprochen hatte, um die Reformbemühungen
enger zu koordinieren.
Darüber hinaus kündigte Fekter eine Steuerreform an, die sie noch in dieser Legislaturperiode vorlegen
will. Zentrale Punkte seien eine Vereinfachung des Steuersystems, eine Senkung des Eingangssteuersatzes und einen
Schwerpunkt vor allem für Familien. „Ziel ist, den Dschungel an Ausnahmebestimmungen zu entrümpeln und
damit die Möglichkeit zu schaffen, den Eingangssteuersatz zu senken. Die derzeitigen Tarife sind ungerecht,
da 2,7 Millionen Steuerpflichtige gar keine Steuern zahlen und das sind nicht nur die ganz Armen“, betonte Fekter.
Darüber hinaus sieht die Finanzministerin eine Entlastung des Mittelstands und insbesondere der Familien vor.
Denn die Familien würden, zumal im Mittelstand, steuerlich überhaupt nicht profitieren können. „Jene
mit Kindern müssen steuerlich signifikant entlastet werden‘“, so die Ministerin. Künftig soll es daher
einen Absetzbetrag für Unterhaltsleistungen geben.
Als Vorbild nannte Fekter einen steuerfreien Unterhalt für die Kinder von 7.000 Euro pro Jahr. Dabei sollen
die in Österreich an Familien vergebenen Transferzahlungen aber ebenfalls erhalten bleiben. „Ich könnte
mir dabei eine Art Wahlmöglichkeit zwischen dem Bezug von Direktzahlungen und Freibeträgen vorstellen“,
erklärte Fekter.
Wichtig sei der Ministerin jedenfalls Familien – als Fundament unserer Gesellschaft und Zukunftspotential Österreichs
– zu schützen und gezielt zu entlasten. „Dafür werde ich mich einsetzen“, so Finanzministerin Fekter
abschließend. |
|
|
|
Krainer erfreut über Fekter-Aussagen: Massensteuern kein Thema
Weiteres Ziel muss Entlastung des Faktors Arbeit sein
Wien (sk) - SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer zeigte sich erfreut über die Aussage von Finanzministerin
Maria Fekter, dass auch für sie Massensteuern nicht in Frage kommen. Dies sei auch beim Stabilitätspaket
2012-2016 eine zentrale Voraussetzung für die SPÖ gewesen. Der Grundsatz im Stabilitätspaket, dass
jene beitragen, die auch mehr beitragen können, dass die Maßnahmen sozial ausgewogen sind und positive
Effekte auf Konjunktur und Arbeitsmarkt haben, müsse auch bei künftigen Steuerstrukturreformen gelten,
so Krainer.
Ziel der SPÖ sei deshalb weiterhin die Entlastung des Faktors Arbeit; mit dem Budgetpaket von Loipersdorf
und dem Stabilitätspaket habe klar eine Trendumkehr in Richtung vermögensbezogene Steuern stattgefunden.
Dies müsse durch eine Entlastung des Faktors Arbeit verstärkt werden, was Thema der Steuerstrukturreformkommission
sei. "Eine Strukturreform darf allerdings dann nicht dazu führen, dass höhere Einkommen stärker
entlastet werden als mittlere und kleinere", so der SPÖ-Finanzsprecher abschließend. |
|
|
|
Strache: Fekters Bürokratendeutsch soll Belastungslawine verschleiern
Finanzministerin weigert sich, der griechischen Realität in die Augen zu blicken
Wien (fpd) - Der Auftritt von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) in der ORF-"Pressestunde"
ist für FPÖ-Obmann HC Strache symptomatisch für den Zustand der Bundesregierung: "Mit langatmigen
Formulierungen in bestem Bürokratendeutsch hat Fekter den Großteil der Zeit damit zugebracht, möglichst
nichts Konkretes zu sagen. Für den Bürger hat sich somit der erste Eindruck vom Belastungspaket bestätigt:
Ihm soll das Geld unter möglichst schönen Überschriften aus der Tasche gezogen werden", so
Strache. Einigermaßen konkret wurde Fekter nur, als es um die Reaktion auf die Erkenntnisse des Korruptions-U-Ausschusses
ging: "Da will sie nicht überschießend reagieren. Jeder kann sich also denken, welche Partei am
stärksten von der Geldverteilungsmaschine Telekom profitiert hat", erklärt Strache in Richtung ÖVP.
Fekters Einlassungen zu Griechenland hätten einmal mehr die völlige Unwissenheit und den fehlenden Mut
der Regierung zur eigenen Meinung offenbart. "Griechenland ist pleite. Das weiß mittlerweile ein überwiegender
Teil der Experten, und sogar ein kleiner Teil der europäischen Politiker traut sich bereits, das zuzugeben.
Nur in Österreich werden all diese Stimmen ignoriert. Dabei ist es höchste Zeit, den geordneten Ausstieg
Griechenlands aus der Euro-Zone vorzubereiten, um die damit verbundenen Kosten für die Bürger möglichst
gering zu halten", stellt Strache fest.
Besonders perfide findet der FPÖ-Obmann die Taktik Fekters, den Bürgern quasi als Belohnung für
das Belastungspaket Versprechungen zu machen. "Eine Entlastung von Familien hat schon ÖVP-Obmann Spindelegger
unmittelbar nach seinem Amtsantritt in Aussicht gestellt. Tatsächlich ist das Gegenteil eingetreten. Auch
Fekters Ankündigungen über die steuerliche Entlastung von Familien sind daher völlig unglaubwürdig.
Das perfekte Konzept dafür ist das freiheitliche Familiensteuermodell, das eine Besteuerung nach der Zahl
der vom Familieneinkommen lebenden Haushaltsmitglieder vorsieht", stellt Strache fest. Die ÖVP jedoch
mache darum seit jeher einen großen Bogen. |
|
|
|
Fauland: Fekter zeigt mehr Herz für die Griechen als für die Österreicher
BZÖ verlangt Aufschnüren des Belastungspakets - Griechenland muss raus aus der
Eurozone und Selbstgesundungsweg antreten
Wien (bzö) - "Finanzministerin Fekter zeigte in der ORF-"Pressestunde" mehr Herz und
Verständnis für die Situation Griechenlands als für die heimische Bevölkerung, denen sie ein
geistloses Schröpfungspaket aufbrummt", kritisierte heute BZÖ-Bündniskoordinator Markus Fauland
und zur Steuerreform-Ansage Fekters meinte Fauland: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der
Glaube. Diese Ankündigung diente lediglich zur Ablenkung vom derzeitigen Belastungspaket."
"Dieses geistlose Schröpfungspaket trägt die knallharte Handschrift einer völlig planlos agierenden
Finanzministerin. Diese zukunftshemmenden Maßnahmen treffen nämlich mit voller Wucht den Mittelstand
und sind eine eiskalte Dusche für die tüchtigen Bürger, denn zwei Drittel des Gesamtvolumens dieses
SPÖ-ÖVP-Paktes läuft auf Belastungen hinaus. Daher wird das BZÖ im Rahmen der Sondersitzung
des Nationalrates ein Aufschnüren dieses Belastungspakets verlangen, denn wir können einer Ausräuberung
des Mittelstands und der Leistungsträger nicht tatenlos zusehen. Überdies fehlt es völlig an Zukunftsvisionen
und nachhaltigen Strukturreformen. Auch das konnte die Finanzministerin in ihrem heutigen Redeschwall nicht wirklich
in Aussicht stellen", betonte Fauland.
Zu Griechenland meinte der BZÖ-Bündniskoordinator, dass "es der völlig falsche Weg sei, noch
mehr Geld der österreichischen Steuerzahler in das finanzmarode Griechenland zu pumpen. "Griechenland
ist ein Fass ohne Boden und nicht mehr zu retten. Auch dieses Hilfspaket von 130 Milliarden Euro ist reine Geldvernichtung.
Die einzige Lösung wäre, dass Griechenland aus der Eurozone austritt und den Selbstgesundungsweg in einer
eigenen Währung antritt", erklärte Fauland. |
|
|
|
Kogler: Fekters Belastungspaket zementiert Reformstau ein
Völlig ungerechtes Steuersystem und Schonung der Superreichen bleibt
Wien (grüne) - Für den stv. Klubobmann und Budgetsprecher der Grünen, Werner Kogler, ist
die von Finanzministerin Fekter gelobte Strukturrefom im Sparpaket nicht erkennbar: "Fekters Belastungspaket
zementiert den Reformstau geradezu ein. Weder einnahmen- noch ausgabenseitig wurde das verkrustete System aufgebrochen.
Bis auf vernachlässigbare Verschiebungen wird alles belassen, wie es ist." Durch dieses "fantasielose
Belastungspaket" werden jedenfalls keine Mittel frei für dringend notwendige Investitionen in die Zukunftsbereiche
Bildung und Ökologisierung der Wirtschaft. Kogler: "Fekter und die Regierung sind einmal mehr in die
Knie gegangen vor den reformverweigernden Landeshauptleuten. In Sachen Gesundheits- und Schulreform wird weiter
blockiert. Keine konkreten Maßnahmen wurden vorgegeben."
Für den Grünen ändert sich auch nichts, wenn Fekter vollmundig eine Familiensteuerreform ankündigt.
"Das Steuersystem ist weiterhin völlig ungerecht. Österreich bleibt Steueroase für die Superreichen
und Hochsteuerland für die LeistungsträgerInnen. Fekters Steuerreform-Versprechen ist nicht als eine
Beruhigungspille für die SteuerzahlerInnen. Außerdem bleibt zu befürchten, dass - wenn überhaupt
- wieder nur gutverdienende Familien mit Kindern in den Genuss einer Fekter/ÖVP-Steuerreform kommen." |
Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
|
|
zurück |
|
|