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Jugendliche ohne Ausbildung und Arbeit |
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erstellt am
20. 02. 12
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Kurz:
Schulpflichtverletzungen sind kein Kavaliersdelikt…
… sondern Zukunftsraub an den Kindern und an Österreich. Jeder fünfte junge Migrant
ohne Ausbildung und Job; wenn Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken, müssen diese in die Pflicht
genommen werden und auch mit härteren Strafen rechnen
Wien (bmi) - Eltern sollten bei Schulpflichtverletzungen in die Pflicht genommen werden, betont Integrationsstaatssekretär
Sebastian Kurz. Wer seine Kinder nicht aktiv beim Schulbesuch unterstützt oder sogar hindert, begeht Zukunftsraub
an seinen Kindern und an Österreich. 75.000 Jugendliche in Österreich sind ohne Ausbildung, ohne Job
und in Arbeitslosigkeit. 40 Prozent davon sind Migranten, jeder fünfte junge Migrant gehört dieser Gruppe
an. Neben anderen verantwortlichen Faktoren spricht Kurz vor allem von den 3 Stufen des Scheiterns: Es beginnt
mit Schulpflichtverletzung, wo Eltern ihre Kinder nicht aktiv beim Schulbesuch unterstützen. Das führt
zum Schulabbruch, wo junge Migranten vier Mal so oft betroffen sind wie Jugendliche ohne Migrationshintergrund.
Und es endet in Arbeitslosigkeit. Es wird Zeit, dass wir nicht mehr wegschauen und offen dieses Problem ansprechen.
Staatssekretär Kurz verlangt daher: Verpflichtende Elterngespräche bei Schulpflichtverletzungen, eine
umfassende Motivforschung, konkrete statistische Erhebung und bei groben Schulpflichtverletzungen auch höhere
Strafen.
Bei den 3 Stufen des Scheiterns - Schulpflichtverstoß, Schulabbruch, Arbeitslosigkeit - handelt es sich um
eine Spirale nach unten. Wir tun jetzt schon viel, um am Ende der Spirale das Schlimmste abzufedern. Kurz verweist
etwa auf das von Unterrichtsministerin Schmied gemeinsam mit den Ländern auf den Weg gebrachte Regelung zum
kostenlosen Nachholen von Bildungsabschlüssen. Diese im Expertenkatalog für Integration letztes Jahr
vorgeschlagene Maßnahme wurde von der Unterrichtsministerin umgesetzt, ist wirksam und bietet Schulabbrechern
die Möglichkeit, einen Pflichtschulabschluss ohne Kosten nachzuholen. Darüber hinaus gibt es mehrere
Projekte, wie etwa die Jugendcoaches. Auch die Betreuung beim AMS wird Schritt um Schritt verbessert, betont Kurz
die Initiative von Arbeitsminister Hundstorfer. Ebenso wird in den Ausbau der Ganztagsschule investiert. Die Regierung
tut also zum Abfedern im Nachhinein relativ viel. Doch wir müssen neben dem Abfedern am Ende der Spirale auch
Maßnahmen zum Beginn, in der Prävention setzen: Schulpflichtverletzungen sind kein Kavaliersdelikt und
Schulabbruch ist die Vorstufe zur Arbeitslosigkeit. Hier müssen wir ebenfalls ansetzen und die Eltern in die
Pflicht zu nehmen. Kurz wiederholt: Verpflichtende Elterngespräche bei Schulpflichtverletzungen, eine umfassende
Motivforschung, konkrete statistische Erhebung und bei groben Schulpflichtverletzungen auch höhere Strafen. |
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Lueger: Familienpolitische Überlegungen von AK und IV einbeziehen
Ausbau der Kinderbetreuung - Schwerpunktsetzung auf Sachleistungen - Vereinfachung der
familienpolitischen Geldleistungen
Wien (sk) - Eine Einbindung der Vorschläge der Arbeiterkammer und der Industriellenvereinigung für
eine moderne Familienpolitik in die Diskussion zur Förderung von Familien fordert heute SPÖ-Kinder- und
Jugendsprecherin Angela Lueger. "Ich begrüße die Diskussion, wie Familien bestmöglich unterstützt
werden können. Die von Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung bereits im Jänner präsentierten
Vorschläge gehen eindeutig in die richtige Richtung. Der Ausbau der Kinderbetreuung, die Schwerpunktsetzung
auf Sachleistungen und die Vereinfachung der familienpolitischen Geldleistungen sind zukunftsweisende Ansätze,
die die Finanzministerin dringend in ihre Überlegungen zur Familienförderung einbeziehen sollte",
so Lueger am 20.02. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Besonders zu berücksichtigen seien die Vorschläge von AK und IV zu einer Kinderbetreuungsoffensive, die
auch zentrales Augenmerk auf die Verbesserung der pädagogischen Qualität durch kleinere Gruppen und mehr
Personal sowie Ausweitung der Öffnungszeiten legt, führte Lueger weiter aus. "Das hätte nicht
nur positive Auswirkungen auf die Rahmenbedingungen für Beruf und Familie, sondern auch positive Beschäftigungseffekte",
erläuterte die SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin. "Eine moderne Familienpolitik stellt die Chancen
in den Vordergrund - die Chancen der Kinder und Jugendlichen, die Chancen der Eltern auf optimale Vereinbarkeit
von Beruf und Familie", so Lueger. |
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Rosenkranz: Entschlosseneres Vorgehen zur Senkung der Schulabbrecherzahl gefordert
FPÖ ist bei wiederholter Verletzung der Schulpflicht für ein Streichen der monatlichen
Familienbeihilfe - Von Kurz geforderte einmalige Geldstrafe wirkungslos
Wien (fpd) - In einer ersten Reaktion auf die von Staatssekretär Kurz geforderten Maßnahmen zur
Bekämpfung der 75.000 jährlichen Schulabbrecher in Österreich spricht sich auch FPÖ-Bildungssprecher
Walter Rosenkranz für ein entschlosseneres Vorgehen aus: "Es ist ja nicht nur die Verletzung der Schulpflicht,
die zu Schulabbruch führt. Oft ist es auch die falsche Schulwahl, die den Fähigkeiten und Interessen
der Kinder zuwider läuft", so Rosenkranz. Auch hier gilt es den Hebel anzusetzen.
Bisher wurde theoretisch ja schon gestraft, wenn Eltern nicht darauf geachtet haben, dass ihre Kinder in die Schule
gehen. "Die FPÖ spricht sich daher bei wiederholter Verletzung der Schulpflicht für ein Streichen
der monatlichen Familienbeihilfe aus. Das wäre eine empfindliche Maßnahme, die die Eltern tatsächlich
spüren würden. Eine einmalige Geldstrafe - wie von Kurz gefordert - ist zu wenig und eine absolut zahnlose
Maßnahme." Strafen allein ist aber zu wenig, es müsse das Bewusstsein bei den Eltern für ihre
Erziehungspflicht geweckt werden, so Rosenkranz. |
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Markowitz: Es ist sein Job, hier Veränderungen herbeizuführen!
Für den BZÖ-Mandatar wäre es sinnvoller, diesen Staatssekretär einzusparen.
Wien (bzö) - "Nicht höhere Strafen, sondern das Schulsystem, die Fortbildung und den Arbeitsmarkt
verbessern, attraktiver machen und mehr Arbeitsplätze schaffen - das muss das Motto sein! Der Integrationsstaatsekretär
aber kommt einmal im Monat mit irgendeiner medialen Sternschnuppe daher, kritisiert und geht dann gleich wieder
in den Winterschlaf", kommentiert BZÖ-Jugend- und Lehrlingssprecher Stefan Markowitz die Aussagen des
Staatssekretärs zu den Schulabbrechern. "Sebastian Kurz sitzt in der Regierung und es ist sein Job, hier
Veränderungen herbeizuführen", erinnert Markowitz.
Doch Kurz gehe lieber den reißerischen und vor allem bequemen Weg, indem er in den Medien ein Defizit anprangert
und dann passiert wieder lang nichts. "Und dazu brauchen wir einen Integrationsstaatssekretär?",
fragt Markowitz. Für den BZÖ-Mandatar wäre es sinnvoller, diesen Staatssekretär einzusparen
und das gesparte Geld für Verbesserungen in den oben genannten Punkten zu verwenden. |
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Walser: Kurz wird wieder einmal zum "Kurzschluss-Kurz"
Korun für Frühförderung statt Hetze gegen MigrantInnen
Wien (grüne) - Kinder aus sozial schwachen und meist auch bildungsfernen Schichten sind in unserem
Schulsystem massiv benachteiligt, weil sie zuhause nicht entsprechend gefördert werden können. "Was
wir brauchen und was die ExpertInnen der Universität Linz zu Recht fordern, sind der verstärkte Ausbau
von Ganztagsschulen und sprachliche Frühförderung, um die Defizite halbwegs auszugleichen", sagt
Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, zu den im Morgenjournal zitierten Aussagen des Integrationsstaatssekretärs
Sebastien Kurz, wonach 75.000 Jugendliche in Österreich keine Schule besuchen, nicht in Fortbildung sind und
keiner Arbeit nachgehen. Sie stammen aus "bildungsfernen Familien", besonders betroffen sind Kinder mit
migrantischem Hintergrund.
Sebastian Kurz wird wieder einmal zum "Kurzschluss-Kurz" und zieht die falschen Schlüsse aus der
Studie: "Forderungen nach Unterstützungsmaßnahmen wären eigentlich die Aufgabe eines Integrationsstaatssekretärs.
Was er wirklich macht, ist Hetze auf niedrigstem Niveau, wenn er die Strafen für angeblich 'zumeist ausländische
Eltern', deren Kinder die Schule nicht regelmäßig besuchen, drastisch erhöhen will", kritisiert
der Grüne Bildungssprecher: "Woher weiß Kurz, dass es sich um 'zumeist ausländische Eltern'
handelt? Es liegen nämlich keine Zahlen vor und auch die von Kurz zitierten Studienautoren liefern keine."
"Kurz hat offensichtlich keine Ahnung, dass die von ihm kritisierten frühen Bildungsabbrüche oft
erst nach der Pflichtschule passieren", kritisiert die Integrationssprecherin der Grünen, Alev Korun.
"Viele Jugendliche, auch solche 'mit Migrationshintergrund', verlassen das Bildungssystem nach der Pflichtschule
und haben keine Berufsausbildung oder Lehrstelle in Aussicht. Damit sie in Zukunft nicht arbeitslos sind, brauchen
wir eine 'Rückholaktion' dieser Jugendlichen ins Bildungssystem mit niederschwelligen Maßnahmen. Eine
Erhöhung der Geldstrafen wird das Problem des frühen Bildungsabbruchs nicht einmal berühren",
sagt Korun weiter. "Kurz soll seine Sündenbockpolitik mit ständigem Fingerzeig auf Migrantenfamilien
lassen, das löst kein Problem, sondern verschärft nur das Klima im Land und frustriert die betroffenen
Eltern, die oft sehr hohe Bildungsziele für ihre Kinder, aber kaum Informationen über das Bildungssystem
haben", kritisiert Korun.
Natürlich müssen Schulpflichtverletzungen geahndet werden. Dabei handelt es sich aber um ein anderes
Thema. "Hier handelt es sich nicht um ein Migrationsproblem, sondern um ein soziales: Der Vorstoß von
Kurz ist ein Ablenkungsmanöver von der sozialen Schieflage unseres Bildungssystems", sagt Walser. |
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Hohenauer: SchulabbrecherInnen fördern, nicht noch mehr bestrafen!
Die von Kurz zitierte Studie ist Anlass zu einer Radikalreform des Bildungssystems
Wien (gpa-djp/ögb) - "Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht, anders lässt sich
die Forderung von Staatssekretär Kurz nach höheren Geldstrafen für SchulabbrecherInnen beim besten
Willen nicht kommentieren", wundert sich der Jugendvorsitzende in der Gewerkschaft der Privatangestellten,
Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Florian Hohenauer. Natürlich seien die 75.000 Jugendlichen in Österreich
ohne Schulausbildung und ohne Arbeit ein Alarmsignal. Anstatt sich darüber Gedanken zu machen, wie man diese
Entwicklung stoppen und den Betroffenen helfen könne, indem man Schule und Ausbildung für sie attraktiver
gestalte, falle dem Staatssekretär nichts besseres ein, als sozusagen mit dem Rohrstaberl zu drohen.
"Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass Strafen nicht motivieren. Die Jugendlichen brauchen einen
Anreiz, um die Schule zu besuchen", so Hohenauer weiter. Eine Reihe von Umfragen beweisen, dass ihre eigene
Zukunft, also auch ihre Jobaussichten, Jugendlichen die größte Sorge bereite. Auch Eltern in sogenannten
"bildungsfernen Familien", aus denen laut Studien rund 40 Prozent der SchulabbrecherInnen kommen, hätten
natürlich ein Interesse daran, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung bekommen und damit bessere Zukunftschancen
haben. "Das kann man ihnen, den Kindern genau so wie den Eltern, aber nur vermitteln, wenn sie Erfolgserlebnisse
in der Schule haben", fordert Hohenauer einmal mehr eine Radikalreform des Bildungssystems: "Was wir
brauchen, sind mehr Ganztagesschulen, in denen SchülerInnen auch ihre Hausübungen unter fachkundiger
Betreuung machen und endlich die Einführung des modularen Bildungssystems, mit dem man bei ungenügenden
Leistungen nicht mehr ein ganzes Jahr verliert, sondern eben nur ein Modul noch einmal absolvieren muss. Das Motto
in der Schule muss lauten: Lust statt Frust! Wie man das erreicht, das sollte der Staatssekretär vor allem
auch mit seiner Partei diskutieren, an der eine ganze Reihe sinnvoller Reformvorschläge für das Bildungssystem
scheitert, ehe er mit einem Kurzschluss noch mehr Eltern und SchülerInnen frustriert!", so Hohenauer
abschließend. |
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