Die Tourismusbilanz 2011 der NÖ Städte und Gemeinden   

erstellt am
20. 02. 12

St. Pölten (nöwpd) - Im vergangenen Jahr hat der NÖ Tourismus gegenüber 2010 ein Nächtigungsplus von 3,2 Prozent auf fast 6,7 Millionen Übernachtungen verzeichnen können. Das ist eine neue Rekordmarke und übertrifft den bisherigen Höchststand mit 6,6 Millionen Nächtigungen aus dem Jahr 1990 deutlich. Die landesweite Bilanz setzt sich freilich aus der Summe von zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnissen aus den einzelnen Gemeinden zusammen. Der NÖ Wirtschaftspressedienst hat sich einige interessante Zahlen, die die Statistik Austria erhoben hat, im Detail angesehen.

Waldviertel: Moorbad Harbach, die größte Tourismusgemeinde in der Region, hat mit rund 245.700 Nächtigungen im vergangenen Jahr ein um 1,5 Prozent schwächeres Ergebnis erzielt als 2010. Dagegen sind in anderen Gemeinden die Übernachtungszahlen dank neuer Beherbergungsbetriebe geradezu explodiert. So hat Gars am Kamp 2011 die Zahl seiner Nächtigungen auf 43.100 mehr als verdreifacht, die Grenzstadt Gmünd ihre auf 50.200 um ein Drittel gesteigert.

Stark zugelegt haben im Vorjahr Raabs/Thaya (plus 18,1 Prozent auf 33.900 Übernachtungen) Bad Traunstein (plus 11,5 Prozent auf 60.700), Zwettl (plus 9,4 Prozent auf 57.500) oder Rastenfeld (plus 16 Prozent auf 33.100). Im Waldviertel gut gelaufen ist das Tourismusjahr 2011 auch für Langenlois (plus 1,9 Prozent auf 54.200 Nächtigungen), Litschau (plus 5,5 Prozent auf 33.400) oder Horn (plus 3,5 Prozent auf 22.100). Weniger gut abgeschnitten haben Groß Gerungs (minus 2,3 Prozent auf 93.000 Übernachtungen), Ottenschlag (minus 1,5 Prozent auf 67.300), Bad Großpertholz (minus 3,4 Prozent auf 39.500) und Hoheneich (minus 1,6 Prozent auf 29.000 Übernachtungen).

Weinviertel: Bad Pirawarth - die größte Tourismusgemeinde im nordöstlichen Niederösterreich - musste 2011 bei den Übernachtungszahlen gegenüber der Vorperiode einen leichten Rückgang um einen Prozentpunkt hinnehmen und hält nun bei knapp 94.000. Positiv sind dagegen die Ergebnisse in jenen Gemeinden ausgefallen, wo Beherbergungsbetriebe mit hohem Qualitätsstandard locken: In Laa/Thaya stieg die Zahl der Nächtigungen um 4,8 Prozent auf 72.700, in Groß-Enzersdorf um 3,8 Prozent auf 37.400, in Retz um 2,5 Prozent auf 27.300 und in Hollabrunn um 13,5 Prozent auf fast 24.000.

Den größten Sprung nach vorn hat freilich die Weinstadt Poysdorf gemacht. Sie hat die Zahl ihrer Übernachtungen im Vorjahr um mehr als die Hälfte auf knapp 33.800 in die Höhe geschraubt. Beachtlich auch Gerasdorf bei Wien: 31.400 Nächtigungen bedeuten einen Zuwachs um fast ein Drittel.

Lange Gesichter gibt es dagegen in Stockerau (minus 3,9 Prozent auf 38.500 Nächtigungen) und Wolkersdorf (minus 6,5 Prozent auf 23.300). Kurios die von der Statistik Austria gemeldete Tourismusbilanz für Korneuburg: Mit exakt 987 gezählten Übernachtungen haben 2011 in keiner anderen NÖ Bezirkshauptstadt so wenige Personen Quartier genommen.

Wienerwald: Das einstige Flaggschiff Baden zeigt immer mehr Schlagseite und musste im Vorjahr erneut ein sattes Minus um 8,9 Prozent auf jetzt nur noch 357.900 Nächtigungen hinnehmen. Ihre Position als Nummer eins unter den NÖ Tourismusgemeinden konnte die Kurstadt aber verteidigen. Wieder beachtlich ausgefallen ist das Ergebnis des benachbarten Bad Vöslau, wo die Übernachtungszahlen um 3,8 Prozent auf 145.700 gewachsen sind. An der Südbahnlinie gut gelaufen ist es auch für Guntramsdorf (plus 8,6 Prozent auf 42.600 Übernachtungen), Gumpoldskirchen (plus 7,8 Prozent auf 37.800) und Mödling (plus ein Prozent auf 33.100). Traiskirchen hingegen rutschte um 3,4 Prozent auf knapp 37.500 gezählte Nächtigungen ab.

Ebenfalls prächtig geschlagen haben sich 2011 die an der Wiener Peripherie gelegenen Beherbergungs-Hochburgen Schwechat und Vösendorf. Dank ihrer Flughafen-Hotels hat die Stadt Schwechat im abgelaufenen Tourismusjahr erneut einen leichten Anstieg um 0,4 Prozent auf 312.300 Nächtigungen verbuchen können. Das bedeutet Platz zwei im NÖ Gemeinde-Ranking hinter Baden. Vösendorf wiederum profitiert vom Aufschwung des Wiener Städtetourismus und hat im Vorjahr mit 237.300 Übernachtungen wieder ein kräftiges Plus von 8,3 Prozent eingefahren.

Mostviertel: Unterschiedliche Ergebnisse brachte die Tourismusbilanz 2011 den Anziehungspunkten in der Region. Während die Wintersportorte Göstling/Ybbs mit dem Hochkar im Vorjahr lediglich 93.600 Nächtigungen (minus 11,8 Prozent), Annaberg 44.200 Nächtigungen (minus 14,3 Prozent) und Mitterbach am Erlaufsee 24.200 Nächtigungen (minus fünf Prozent) erreichen konnten, verbuchten Gaming und Lunz/See leichte Zuwächse. Die Kartäuser-Gemeinde mit Lackenhof/Ötscher kam auf 75.700 Übernachtungen (plus 1,6 Prozent), Lunz/See auf 34.000 (plus 0,2 Prozent).

Größte Tourismusgemeinde im Mostviertel ist die NÖ Landeshauptstadt St. Pölten, die einen Anstieg um 4,1 Prozent auf 148.400 Nächtigungen erreichen konnte. Waidhofen/Ybbs, die zweite Statutarstadt in der Region, hat im Vorjahr mit 77.400 Übernachtungen ein um 4,9 Prozent schwächeres Ergebnis als 2010 erzielt. Amstetten dagegen hat im Vorjahr bei den Nächtigungen 0,8 Prozent hinzugewonnen und hält nun bei 32.800.

Wiener Alpen in NÖ: Bad Schönau, bei den Übernachtungszahlen das touristische Zugpferd im Süden Niederösterreichs, erreichte im Vorjahr 250.900 Nächtigungen - ein leichtes Minus um 1,1 Prozent. Wieder nach vorn katapultiert hat sich Reichenau/Rax: plus 2,8 Prozent auf 124.100 Übernachtungen. Auch Puchberg am Schneeberg (plus 0,4 Prozent auf 85.000 Nächtigungen), die Stadt Wiener Neustadt (plus 12,7 Prozent auf 84.500) und Bad Erlach (plus 7,4 Prozent auf 51.400 Übernachtungen) können mit dem Tourismusjahr 2011 zufrieden sein.

Unter den prominenten Verlierern in der Tourismusregion Wiener Alpen finden sich die Gemeinde Semmering (minus 1,9 Prozent auf 92.900 Übernachtungen) und Grimmenstein (minus zwei Prozent auf 87.700).

Donau Niederösterreich: Diese NÖ Tourismusdestination hat im Vorjahr bei der Nächtigungsbilanz viele Gewinner gesehen, darunter beliebte Anziehungspunkte in der Wachau, wie die Stadt Krems (plus 1,2 Prozent auf 216.100 Übernachtungen), Spitz (plus 13,1 Prozent auf 78.900), Dürnstein (plus 16,9 Prozent auf 52.700) Weissenkirchen (plus 8,9 Prozent auf 44.600), Emmersdorf (plus 11,4 Prozent auf 43.900), Rossatz-Arnsdorf (plus 15,5 Prozent auf 35.000) oder Maria Taferl (plus 7,1 Prozent auf 31.300 Übernachtungen).

Weiter stromab punkteten auch noch die Stadt Tulln (plus 13,6 Prozent auf 91.400 Nächtigungen) sowie Bad Deutsch-Altenburg (plus 3,6 Prozent auf 64.500). Wermutstropfen an der Donau waren lediglich die Ergebnisse von Klosterneuburg (minus 3,4 Prozent auf 133.100 Übernachtungen) und Melk (minus 5,6 Prozent auf 53.300).
     
Informationen:
http://www.statistik.at
http://www.niederoesterreich.at
   
     
zurück