Hundstorfer: Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit auf europäischer Ebene forcieren   

erstellt am
17. 02. 12

Wien (bmask) - Ein klares Bekenntnis zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der EU erwartet sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer vom heute stattfindenden EU-Rat der Beschäftigungs- und Sozialminister in Brüssel. "Wir müssen auf europäischer Ebene rasch klare Taten setzen." Die Sozialminister wollen sich im Vorfeld des nächsten EU-Frühjahrsgipfels am 1. und 2. März auch mit der Jugendarbeitslosigkeit befassen. Hundstorfer, der wegen Verhandlungen über das Konsolidierungspaket am 17.02. nicht am EU-Ministerrat teilnehmen kann, hat an seine EU-Kollegen in einem Brief konkrete Vorschläge zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit gemacht.

Österreich liege zwar bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit im Spitzenfeld, europaweit aber "brennt der Hut". In bereits zehn von 27 EU-Mitgliedstaaten liegt die Jugendarbeitslosigkeit über 25 Prozent. Vor vier Jahre war das noch in keinem Mitgliedstaat der Fall. Insgesamt sind in der EU zurzeit rund 5,6 Millionen Jugendliche von Arbeitslosigkeit betroffen. "Das ist ein soziales und politisches Pulverfass. Daher müssen auf europäischer Ebene energische und wirkungsvolle Programme zur Umsetzung einer europäischen Ausbildungs- und Beschäftigungsgarantie, nach österreichischem Vorbild durchgeführt werden. Ein wesentlicher Faktor für unseren Erfolg im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit ist, dass Österreich auf kritische Entwicklungen am Jugendarbeitsmarkt in der Krise relativ früh mit entsprechenden arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Maßnahmen reagiert hat", so Hundstorfer. Das duale Ausbildungssystem und breit gefächertes berufsbildendes Schulwesen in Verbindung mit der Ausbildungsgarantie und Beschäftigungsangeboten sowie die Einbindung der Sozialpartner tragen wesentlich zur günstigen Ausgangssituation am österreichischen Jugendarbeitsmarkt bei.

Als erster Schritt und ad hoc Maßnahme gehe es darum, nicht verplante Mittel, die den Mitgliedstaaten ja schon zugewiesen sind und nicht abgerufen werden (können) zu einfacheren Bedingungen (z.B. reduzierte Kofinanzierungsraten) für die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit einzusetzen. "Europa muss rasch und unbürokratisch dieses Programm umsetzen. Zur Umsetzung dieser Initiative soll eine Task Force Jugendinitiative eingerichtet werden, die auf Wunsch der Mitgliedstaaten Unterstützungs-Know-how bereitstellt. Ich bin zuversichtlich, dass meine Vorschläge beim EU-Rat eine breite Unterstützung durch die Mitgliedsstaaten und die Europäische Kommission finden", so Hundstorfer.

Weiters wird sich Österreich dafür einsetzen, dass der EU-Sozialministerrat beim Bericht der EU-Kommission über makroökonomische Ungleichgewichte mitreden kann. Die EU-Kommission hat am Dienstag zwölf Länder wegen wirtschaftlicher Schieflagen in mehreren Bereichen unter Beobachtung gestellt, Österreich ist nicht darunter. "Wesentlich ist, dass der Rat BESO hier auch eine starke Rolle in der Diskussion zur wirtschaftspolitischen Koordinierung einnimmt, insbesondere bei allen Bereichen, die den Arbeitsmarkt betreffen. In den Diskussionen sollte vermehrt Arbeitslosigkeit und soziale Sicherheit thematisiert werden", schloss Hundstorfer.
     
zurück