Brüssel (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner
nahm am 15.02. in Brüssel am Rat der EU-Energieminister teil, bei dem es insbesondere um den Ausbau der transeuropäischen
Energienetze ging. "Durch eine bessere Infrastruktur erhöhen wir die Versorgungssicherheit, sparen Energie
und erleichtern den Ausbau der Ökostrom-Kapazitäten", betonte Mitterlehner. "Gerade die aktuelle
Kältewelle und die damit verbundenen Gasliefereinschränkungen zeigen, wie wichtig der effiziente Energieaustausch
für die Versorgungssicherheit Europas ist. Hier sind daher weitere Anstrengungen notwendig, auch wenn Österreich
durch seine Drehscheiben-Rolle und die großen Gasspeicher gut aufgestellt ist", so Mitterlehner weiter.
Mitterlehner begrüßte beim Rat die grundsätzliche Stoßrichtung des EU-Verordnungsvorschlags
über den Ausbau der transeuropäischen Energieinfrastrukturen. Neben einer Auswahl von prioritären
transeuropäischen Projekten und der Schaffung von entsprechenden Investitionsanreizen hat die EU-Kommission
eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren durch ein "One Stop Shop"-Prinzip vorgesehen. "Trotz
der angestrebten strafferen Verfahren müssen auch in Zukunft die Umwelt- und Bürgerinteressen gewahrt
werden", erläuterte Mitterlehner die Position Österreichs. Für die Versorgungssicherheit ist
zudem eine Diversifizierung der Lieferquellen von entscheidender Bedeutung. Eine wichtige Rolle im Gasbereich spielt
der so genannte "südliche Korridor", zu dessen potenziellen Projekten auch die Gaspipeline Nabucco
gehört.
Österreich bei Energieeffizienz im europäischen Spitzenfeld
Ein weiteres zentrales Thema beim Rat war die Energieeffizienz-Richtlinie, die Mitterlehner im Sinne der
2020-Ziele der Europäischen Union befürwortet. "Während die EU bei den Erneuerbaren Energien
und der Treibhausgasreduktion auf Kurs ist, fehlen bei der Energieeffizienz EU-weit noch rund acht Prozentpunkte
zum 2020-Ziel. Daher ist ein möglichst schneller Abschluss der Verhandlungen anzustreben", so Mitterlehner.
Die konkreten Ziele und Verpflichtungen der Richtlinie werden derzeit intensiv diskutiert. "Uns ist hier wichtig,
dass die Vorleistungen der einzelnen EU-Länder berücksichtigt werden. Denn Österreich zählt
bereits zu jenen Staaten, die gemessen an der Wirtschaftsleistung Energie besonders sparsam nutzen. Im EU-Vergleich
liegen wir auf dem guten vierten Platz", betonte Mitterlehner.
Auf Initiative Mitterlehners wird in Österreich ein neues Energieeffizienzgesetz erarbeitet. Weiter forciert
wird auch die thermische Sanierung von Gebäuden. Die entsprechende Förderaktion ist auch 2012 wieder
mit 100 Millionen Euro dotiert. "Mit dem sparsameren Einsatz von Energie lässt sich doppelt so viel bewegen
wie mit dem ebenfalls notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien", so Mitterlehner unter Verweis auf die
Energiestrategie Österreich. |