Wien (öaw) -Etwa hundert internationale Experten haben sich im Februar in Wien zusammen gefunden, um
den aktuellen Stand des japanischen Belle II-Experiments zu besprechen. Unter den Teilnehmern waren etliche KollegInnen
vom Forschungslabor KEK (Japan), wo das Belle II-Experiment durchgeführt wird. Veranstaltet wurden die Tagungen,
das Common Belle II SVD-PXD Meeting und das Joint Belle II & SuperB Background Meeting, vom Institut für
Hochenergiephysik (HEPHY) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Thema der ersten Tagung war das Herz des Experiments, der Pixel-Detektor (PXD) und der Silizium-Vertex-Detektor
(SVD) - für letzteren ist Gastgeber HEPHY hauptverantwortlich.
"Es freut uns, dass wir so viele hochkarätige WissenschaftlerInnen aus aller Welt bei uns zu Gast hatten.
Zahlreiche mündliche Danksagungen und erste Ergebnisse einer anonymen Umfrage unter den TeilnehmerInnen zeigen,
dass diese mit dem Austragungsort höchst zufrieden waren.", so DI Dr. Markus Friedl vom HEPHY und Leiter
des Organisationskomitees beider Tagungen.
Bei Pixel- und Silizium-Vertex-Detektor handelt es sich um die beiden innersten Detektoren im Belle II-Experiment,
die für die Bestimmung des Vertex (Ursprungs) von neu entstehenden Teilchen, insbesondere B-Mesonen und deren
Zerfallsprodukte, verantwortlich sind. Das Ziel des Belle II-Experiments ist die Untersuchung eines minimalen Ungleichgewichts
zwischen Materie und Antimaterie, das schließlich dazu geführt hat, dass das heutige Universum aus Materie
besteht und die Antimaterie verschwunden ist. Belle II erforscht diese Asymmetrie anhand der B-Mesonen, und daher
sind die beiden Detektoren nicht nur räumlich gesehen, sondern auch funktional die zentralen Elemente des
Experiments.
Bei der anschließenden "Background"-Tagung wurden Konzepte zur Verringerung des Strahlungs-Untergrundes
von Experten des Belle II-Experiments gemeinsam mit Kollegen vom italienischen Schwesterprojekt SuperB diskutiert.
In beiden Experimenten werden Teilchenstrahlen im Nanometer-Bereich fokussiert, um hohe Kollisionsraten und damit
Präzisionsmessungen durch hohe Statistik zu ermöglichen. |