Wien (pew) - Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn hat
Weihbischof Stephan Turnovszky mit Wirkung vom 1. September 2012 zum neuen Bischofsvikar des Vikariates Unter dem
Manhartsberg ernannt. Er löst damit Msgr. Matthias Roch ab, dessen dritte Amtsperiode an diesem Termin zu
Ende geht. Turnovszky (*1964) leitete vor seiner Ernennung zum Weihbischof 2008 zunächst die Pfarren Großmugl
und Herzogbirbaum im Dekanat Stockerau und danach die Pfarre St. Josef in Baden - Leesdorf. Weihbischof Turnovszky
ist zurzeit Bischofsvikar für die Priesterbegleitung und als Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz
Referatsbischof für Kinder- und Jugendpastoral.
Die Herausforderung der nächsten Jahre werde darin bestehen, den diözesanen Erneuerungsprozess im Nordvikariat
umzusetzen, sagte Turnovszky am Dienstag zu Vertretern kirchlicher Medien. Er bedankte sich bei seinem scheidenden
Vorgänger Matthias Roch: „Er ist so etwas wie ein Vater des Nordvikariats geworden, ein äußerst
authentischer Bischofsvikar.“ Er, Turnovszky, werde „versuchen, seinen eigenen Weg zu gehen“, aber er werde sich
„ganz sicher um Kontinuität bemühen und dankbar das aufgreifen“, was sein Vorgänger Gutes geleistet
habe.
Für Weihbischof Stephan Turnovszky sprechen viele Gründe, so Erzbischof Christoph Schönborn zu Radio
Stephansdom: „ Er war selber Pfarrer im Nordvikariat, kennt also das Vikariat, und ist ein strukturiert, sehr
gut organisiert arbeitender Weihbischof.“ Letzteres sei auch wichtig, weil es im Nordvikariat bei den diözesanen
Reformen, in deren Prozess Turnovszky schon jetzt voll und sehr engagiert eingebunden sei, „sehr viel gut koordinierte
Planungsarbeit geben wird müssen“. Weihbischof Turnovszky sei ihm „von einer ganzen Reihe von Leuten aus dem
Vikariat und aus der Erzdiözese für dieses Amt empfohlen worden“. Er selbst halte ihn „für für
außerordentlich gut geeignet“.
Sein Amt als Kinder- und Jugendbischof wird Turnovszky neben den Aufgaben als Vikar im Nordvikariat weiterhin wahrnehmen.
Für die Priesterbegleitung in der Erzdiözese wird eine neue Lösung gefunden werden müssen.
Dieses Amt der Priesterbegleitung ist laut Erzbischof Schönborn „so wichtig und so wesentlich auch für
das Leben der Diözese, dass es sicher nicht vernachlässigt wird“. Es bedürfe aber noch einer Zeit
der Überlegung, um eine „gute Nachfolgelösung zu finden“.
Das Vikariat Nord ist mit 241.483 Katholiken (per 1.1.2012) die kleinste der drei regionalen Untereinheiten der
Erzdiözese Wien (nach dem Vikariat Stadt mit 684.376 und dem Vikariat Süd mit 343.886 Katholiken). Es
hat unter den Vikariaten die höchste Pfarrdichte mit 275 Pfarren, von denen die kleinsten weniger als 150
Katholiken haben. Während im Südvikariat bereits zweimal Weihbischöfe das Amt des Bischofsvikars
(also des regionalen Stellvertreters des Erzbischofs) innehatten, ist eine solche Konstellation im Vikariat unter
dem Manhartsberg ein Novum. |