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Schieder: Macht der Ratingagenturen einschränken |
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Ratingagenturen aus jeglicher gesetzlichen Verankerung lösen Wien (sk) - "Durch Fehleinschätzungen wie das Ignorieren der Immobilienblase, dem Auslöser der derzeitigen Krise, oder der versehentlichen Herabstufung Frankreichs im November letzten Jahres sind Ratingagenturen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Dennoch haben auch wir einen Teil zur Macht der Agenturen beigetragen. Sowohl in den USA, als auch in Europa sind Ratingagenturen immer stärker gesetzlich verankert worden. In den derzeit geltenden europäischen Regelungen bilden Ratings die Grundlage für die Risikogewichtung und bestimmen damit die Höhe der notwendigen Eigenkapitalunterlegung. Diesem Trend gilt es raschest gegenzusteuern", sagte Finanzstaatssekretär Andreas Schieder am 15.02. im Rahmen des "Österreich 2020"-Zukunftsdiskures zum Thema "Politik und Finanzmarkt im Würgegriff der Ratingagenturen - Eine europäische Ratingagentur als Lösung?" in Wien. "Der Einfluss von Ratingagenturen muss reduziert werden, indem sie aus der gesetzlichen Verankerung gelöst werden. Außerdem müssen Ratings transparenter und strengere Haftungsregeln bei fahrlässigen Einstufungen schlagend werden. Die Vorschläge der Europäischen Kommission gehen dabei in die richtige Richtung, müssen aber konsequent weiterverfolgt und verstärkt werden", betonte Schieder im Zuge seiner Keynote. Zur Entscheidung der Ratingagentur Moody's vom 14.02., Österreichs Triple-A zu belassen, aber einen negativen Ausblick zu erwarten, stellte der Staatssekretär fest: "Positiv ist, dass Österreichs Triple-A damit erhalten bleibt. Mit dem Konsolidierungspaket und der Anstrengung der österreichischen Banken, bis zum Sommer ihre Eigenkapitalquote den europäischen Vorgaben entsprechend zu verbessern, gehe ich davon aus, dass in Zukunft auch unser Ausblick wieder positiv sein wird. Allerdings müssen wir feststellen: Es braucht nachhaltige Antworten auf europäischer Ebene, damit die gesamte Eurozone von den Märkten optimistischer betrachtet wird." Schieder verwies weiter darauf, dass Österreichs Zinsen auf 10-Jahres-Anleihen wieder deutlich gesunken seien. "Das ist ein ganz entscheidender Indikator für die Einschätzung der Märkte. Hier liegen wir sehr gut und das ist jedenfalls sehr positiv zu bewerten." |
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Informationen: http://www.oe2020.at | ||
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