Wien (wifo) - Gemäß der Schnellschätzung des WIFO zur Wirtschaftsentwicklung im IV. Quartal
2011 verringerte sich die gesamtwirtschaftliche Produktion gegenüber der Vorperiode real um 0,1% (III. Quartal
2011 revidiert +0,2%). Die Konjunkturimpulse aus dem Ausland ließen weiter nach. Das Wachstum des Konsums
der privaten Haushalte wie auch der Anlageinvestitionen stabilisierte die Wirtschaft, fiel jedoch ebenfalls geringer
aus als im III. Quartal. Für das gesamte Jahr 2011 ergibt sich nach vorläufiger Rechnung ein Wirtschaftswachstum
von 3,1%.
Die seit Anfang 2011 beobachtete schrittweise Abschwächung der heimischen Wirtschaftsdynamik setzte sich auch
im IV. Quartal fort. Nach einem Wirtschaftswachstum von nur mehr 0,2% im III. Quartal 2011 ging das Bruttoinlandsprodukt
im IV. Quartal um 0,1% zurück (saison- und arbeitstagsbereinigt gegenüber dem Vorquartal). Die Eintrübung
der internationalen Konjunktur ließ den heimischen Export abermals schrumpfen (0,5% nach 0,2% im III. Quartal).
Sowohl die Warenausfuhr als auch der Export von Dienstleistungen waren rückläufig. Die Anschaffungen
von Konsumgütern und die Anlageinvestitionen stabilisierten zwar die Wirtschaft, jedoch ebenfalls mit abnehmender
Dynamik. Der Konsum der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) wurde
im IV. Quartal um 0,2% ausgeweitet, nach +0,3% in der Vorperiode.
Die größten Impulse gingen von den Anlageinvestitionen aus (IV. Quartal real +0,6%), jedoch verlangsamte
sich ihr Wachstum bereits (III. Quartal +1,0%). Die Nachfrage konzentrierte sich auf Ausrüstungsinvestitionsgüter
(+1,4%, III. Quartal +1,9%) und hier vor allem auf die Anschaffung von Fahrzeugen.
Nachdem die Bauinvestitionen im 1. Halbjahr 2011 erstmals seit langem ausgeweitet worden waren, stagnierten sie
im III. Quartal und wurden im IV. Quartal erneut etwas eingeschränkt (0,2%). Sowohl der Wohnbau als auch Nichtwohnbauten
waren von einem Rückgang betroffen. Die rezessiven Impulse aus dem Ausland schlugen sich vor allem in der
Warenproduktion nieder. Hier war nach einem leichten Rückgang im III. Quartal (real 0,1% gegenüber der
Vorperiode) eine deutliche Verschärfung der Abwärtsdynamik zu beobachten: Im IV. Quartal 2011 sank die
Wertschöpfung dieses Wirtschaftsbereiches um 1,3%.
Für das gesamte Jahr 2011 ergibt sich ein realer Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 3,1% (nominell +5,3%).
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