6.754 Personen erhielten die Staatsbürgerschaft
Wien (statistik austria) - Die Zahl der Einbürgerungen ist 2011 gegenüber dem Vorjahr um
9,1% gestiegen. Laut Statistik Austria erhielten im abgelaufenen Jahr 6.754 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft,
darunter 64 Personen mit Wohnsitz im Ausland. Bereits 35,4% aller Eingebürgerten sind in Österreich geboren.
Die wichtigsten Herkunftsstaaten der Eingebürgerten sind die Türkei, Bosnien-Herzegowina, Serbien und
Kosovo.
Nachdem die Einbürgerungszahlen seit dem Rekordjahr 2003 (45.112 Fälle) kontinuierlich gesunken waren,
wurde 2011 der Tiefpunkt von 2010 (6.190 Fälle) wieder überschritten, wobei es aber weniger Einbürgerungen
gab als 2009 (7.990 Fälle). Dementsprechend lag 2011 die Einbürgerungsrate wie im Vorjahr bei 0,7; d.
h., auf 100 Ausländer und Ausländerinnen mit Hauptwohnsitz in Österreich fielen im Durchschnitt
0,7 Einbürgerungen. Zwischen 2000 und 2005 hatte die Einbürgerungsrate 5 betragen.
Rechtsanspruch ist der häufigste Einbürgerungsgrund
Einbürgerungen aufgrund eines Rechtsanspruchs nahmen auch 2011 zu, sie machten die Hälfte der
Einbürgerungen aus (3.395 bzw. 50%). Dabei wurden 1.645 Personen nach der Bestimmung § 11a Abs. 4 "mindestens
sechsjähriger Wohnsitz in Österreich und besonders berücksichtigungswürdige Gründe"
(z.B. Geburt in Österreich, EWR-Staatsangehörigkeit oder Asylberechtigung) eingebürgert; weiteren
525 Personen wurde die Staatsbürgerschaft nach § 12 Z1 "15-jähriger Wohnsitz in Österreich
und nachhaltige Integration" bzw. "30-jähriger Wohnsitz" verliehen; auf 846 Frauen und Männer
traf der Einbürgerungsgrund "Ehe mit einem Österreicher bzw. einer Österreicherin" (§
11a Abs. 1 und 2) zu. Auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr liegt der Anteil an Einbürgerungen aufgrund der
"Erstreckung der Verleihung" (2.211 Personen bzw. 33%). 2011 betraf dies 316 Ehegatten (§ 16) und
1.895 minderjährige Kinder (§ 17). In 1.148 Fällen wurde die österreichische Staatsbürgerschaft
im Ermessen verliehen (17%), womit sich die sinkende Tendenz auch 2011 fortsetzt (2010 betrug der Anteil 19%, 2003
waren es 39%). Darunter fallen mehrheitlich Einbürgerungen nach mindestens zehnjährigem ununterbrochenem
Hauptwohnsitz in Österreich (1.074 Personen; § 10 Abs. 1 StbG).
Unterschiede in den Bundesländern
Mit Ausnahme von Kärnten (-32,7%), der Steiermark (-7,2%) und Salzburg (-7,0%) fanden 2011 in allen
Bundesländern mehr Einbürgerungen als im Vorjahr statt. Niederösterreich (+43,2%) und Wien (+18,7%)
verzeichnen den stärksten Zuwachs im Ländervergleich. In den Ländern Vorarlberg (+1,3%), Burgenland
(+4,3%), Oberösterreich (+5,0%) und Tirol (+7,5%) lag die Zunahme unter dem Bundesdurchschnitt.
Hoher Anteil jüngerer Personen
Mehr als ein Viertel der Neo-Österreicherinnen und -Österreicher waren bei der Einbürgerung
zwischen 30 und 44 Jahre alt (2.299 Personen bzw. 34,0%). An zweiter Stelle standen Jugendliche und junge Erwachsene
zwischen 15 und 29 Jahren (1.787; 26,5%), gefolgt von 2.016 minderjährigen Kindern unter 15 (29,8%). 529 (7,8%)
der Eingebürgerten waren zwischen 45 und 59 Jahre alt, und nur 123 oder 1,8% hatten das 60. Lebensjahr überschritten.
Türkei und Bosnien-Herzegowina liegen bei bisheriger Staatsangehörigkeit fast gleich auf
Unter den über 120 Ländern der bisherigen Staatsangehörigkeit teilt sich die Hälfte der Verleihungen
des Jahres 2011 auf vier Nationalitäten auf. Eingebürgerte mit bisher türkischer Staatsangehörigkeit
(1.181; 17,5%) sowie Staatsangehörige aus Bosnien und Herzegowina (1.174; 17,4%) stellten gemeinsam mehr als
ein Drittel aller Einbürgerungen. An dritter und vierter Stelle folgen Serbien (548; 8,1%) und Kosovo (542;
8,0%). Die Länder Kroatien (363), Russische Föderation (299), Rumänien (223) und Mazedonien (182)
fallen mit Anteilen zwischen 3% und 5% ebenfalls ins Gewicht.
Einbürgerungen von Staatsangehörigen aus den Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens gingen 2011 im Vergleich
zum Vorjahr um 11% zurück. Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit bisher türkischer Staatsangehörigkeit
stieg gegenüber 2010 jedoch um 26%. Entsprechend der allgemein steigenden Tendenz erhöhte sich auch die
Zahl der Einbürgerungen von Personen aus den EU-Ländern um 17%. Deutliche Anstiege gegenüber 2010
verzeichneten die übrigen europäischen (+67%) und außereuropäischen (+30%) Herkunftsländer.
Das Verhältnis zwischen im Inland (2.392) und im Ausland (4.362) geborenen eingebürgerten Personen liegt
bei 35,4% zu 64,6%. Betrachtet man das Geburtsland der nach Österreich zugewanderten Personen, so sind die
meisten Eingebürgerten in Bosnien und Herzegowina (778) geboren, gefolgt von der Türkei (520), dem Kosovo
(385) sowie Serbien (232) und der Russischen Föderation (229). |