Schwarz: Der Wettbewerb der Zukunft ist Wettbewerb um die bessere Ausbildung
St. Pölten (nlk) - Für ein neues grenzüberschreitendes EU-Projekt zwischen Niederösterreich
und Vysocina (Tschechische Republik) wurde am 22.02. in Retz der Startschuss von der für EU-Fragen zuständigen
Landesrätin Mag. Barbara Schwarz gegeben. Im Zentrum des Projektes steht die Zusammenarbeit zwischen Schule
und Wirtschaft und zwar über die Grenzen hinweg. Partner bei diesem Projekt ist die NÖ Landesakademie,
die dieses Projekt initiierte und damit 591.000 Euro, die zu 75 Prozent von der EU bezahlt werden, für Niederösterreich
lukrieren konnte.
"Die Zusammenarbeit der niederösterreichischen Grenzregionen mit den Grenzregionen der Nachbarländer
ist von ganz zentraler Bedeutung. Sie bietet Perspektiven und Horizonte, erschließt aber auch neue Kundenkreise
und neue Märkte, die von gut ausgebildeten jungen Menschen belebt werden müssen", so Landesrätin
Mag. Barbara Schwarz.
Niederösterreich hat vom EU-Beitritt Österreichs und der Nachbarstaaten sowie vom Zusammenwachsen der
Regionen im Herzen Europas profitiert. Das beweisen auch Zahlen, Daten und Fakten: So gab es in den Grenzregionen
in den letzten 16 Jahren einen Zuwachs an Betriebsstandorten von mehr als 70 Prozent, der Kaufkraftindex liegt
deutlich über dem Durchschnitt, das verfügbare Einkommen ist seit 1995 um 50 Prozent und die Zahl der
Beschäftigten in Niederösterreich um 14,3 Prozent gestiegen, was ebenfalls über dem österreichischen
Durchschnitt liegt.
Auch der Chefökonom der Industriellenvereinigung, Dr. Christian Helmenstein, wies darauf hin, dass Niederösterreich
von einem größeren Europa profitiert habe und dass Projekte, wie das jüngste, wichtige Impulse
für die gesamte Region auslösten. Die Regionen Vysocina und Niederösterreich hätten gerade
durch ihre Unterschiedlichkeit große Chancen sowohl die Bildungssysteme als auch die Betriebsstrukturen oder
die Tourismusangebote betreffend. Durch diese Unterschiedlichkeiten könne in schwierigen Zeiten viel besser
und effizienter reagiert werden. Das Projekt "EDU.Region" mit seiner Intention, das Zusammenspiel von
Schulen und Wirtschaft zu verbessern sei auch deswegen zukunftsweisend, weil der größte Wettbewerb künftig
um gut ausgebildete Arbeitskräfte stattfinden werde. Hier gelte es, Spannungsfelder wie Arbeitslosigkeit und
Arbeitskräfteknappheit zu bewältigen.
Für den Geschäftsführer der NÖ Landesakademie Dr. Christian Milota ist das Zusammenwirken zwischen
Schule und Wirtschaft ein ganz zentrales Thema, das grenzüberschreitend gelöst werden muss. So wisse
man aus einer Umfrage, dass sich die Vorstellungen der Wirtschaft über die Schulabsolventen oft nicht mit
den Lehrplänen decken. Dort solle auch das aktuelle Projekt ansetzen und durch konkrete Maßnahmen wieder
dazu führen, dass die Schulen nicht länger am Bedarf der Wirtschaft "vorbeiproduzieren" bzw.
"vorbeilehren". |