Schwarz: "Gender Fokus" als Best Practice bei der Europäischen Kommission
St. Pölten (nlk) - Mit Projekten und Aktivitäten zur Gestaltung kommunaler Budgets hinsichtlich
Chancengleichheit bzw. zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Langzeitpflege bei der Betreuung von Familienangehörigen
findet das Land Niederösterreich immer mehr internationale Anerkennung. "Die Europäische Kommission
hat uns kürzlich eingeladen, das Projekt 'Gender Fokus - Chancengleichheit in regionalen und kommunalen Budgets'
in Brüssel bei einem zweitägigen Treffen zu präsentieren", freute sich Landesrätin Mag.
Barbara Schwarz. Bei dem Projekt gehe es nicht nur um Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch um Effektivität
und Effizienz eines Gemeindehaushaltes. "Um effizient sparen zu können, ist eine genaue Kenntnis der
geschlechterspezifischen Auswirkungen der Gemeindeausgaben notwendig", meinte die Landesrätin.
Gemeinsam mit den tschechischen Kreisen Südböhmen und Vysocina hat Niederösterreich als Projektpartner
in den Jahren 2009 bis 2011 untersucht, wie Gemeinden ihre Budgets möglichst einfach so ausrichten können,
dass Männer und Frauen gleichermaßen davon profitieren. Am Projekt "Gender Fokus - Chancengleichheit
in regionalen und kommunalen Budgets" haben fünf niederösterreichische und zehn tschechische Pilotgemeinden
mit Unterstützung und Begleitung von Experten mitgearbeitet.
Die am Projekt teilnehmenden Gemeinden haben sich darüber hinaus besonders engagiert, so hat zum Beispiel
Bad Traunstein einen speziellen frauenspezifischen Schwerpunkt bei einem Tourismusprojekt gesetzt. Die Analyse
ergab, dass speziell Frauen zu wenige adäquate Arbeitsplätze in der Region finden. Die Gemeinde Spillern
hat den Chancengleichheitsaspekt in ein bereits bestehendes Projekt zur Mobilität integriert. Darüber
hinaus wurde eine Erhebung für Kinderbetreuungsplätze der unter 3-jährigen durchgeführt, um
den zukünftigen Bedarf abschätzen und langfristig planen zu können.
Auf europäischer Ebene sind auch die niederösterreichischen Aktivitäten, die sich mit den neuen
Herausforderungen im Bereich Beruf und Langzeitpflege auseinandersetzen, auf großes Interesse gestoßen.
Auf Einladung der belgischen Organisation "Pour la Solidarité" konnten niederösterreichische
Vorhaben einem internationalen Publikum in Brüssel vorgestellt und mit Vertretern aus 15 europäischen
Ländern diskutiert werden. Themen waren Pflegedienste und Herausforderungen für die Zukunft im Hinblick
auf eine immer älter werdende Gesellschaft sowie innovative Ideen im Zusammenhang mit technischer Unterstützung
für ein selbstständiges Leben zu Hause. "Die Nachhaltigkeit dieses Engagements zeigt sich auch darin,
dass im Rahmen einer EU-Ausschreibung für EU-Projekte Niederösterreich als Projektpartner angefragt wurde",
informierte Schwarz. |