Vorstoß der Landeshauptleute Wallner und Platter zu Verwaltungs-
und Aufgabenreformen
Innsbruck (vlk) – Ein rund einstündiges Arbeitsgespräch hat Landeshauptmann Markus Wallner
am 24.02. mit seinem Tiroler Amtskollegen Landeshauptmann Günther Platter im Landhaus in Innsbruck geführt.
Die Verwaltungsreform und die Zukunft des Föderalismus standen dabei im Mittelpunkt. In vielen Fragen haben
die beiden Länder sehr ähnliche Auffassungen, wie in den anschließenden Pressestatements deutlich
wurde.
Vorarlberg liege viel an guter Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn, stellte Landeshauptmann Wallner eingangs klar:
"Darin liegen große Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten". Die Länder Vorarlberg und
Tirol pflegen eine sehr freundschaftliche Beziehung und eine enge Partnerschaft, die sich vor allem auch aus den
gemeinsamen Interessen ergebe, so Wallner weiter: "Damit sich konstruktive Ideen und Visionen umsetzen lassen,
ist es nötig, gezielt Verbündete zu suchen".
Vorstoß für Verwaltungs- und Aufgabenreformen
Beim Thema Verwaltungsreform verwiesen die Landeshauptleute gleichermaßen auf die 329 konkreten Deregulierungsvorschläge,
die dem Bund von den Ländern vorgelegt wurden. Wallner und Platter forderten einhellig mehr Engagement bei
deren Umsetzung, weil die Vorschläge bislang nur zögerlich abgearbeitet werden. Beim Thema Bundesrat
sprachen sich Wallner und Platter dafür aus, Aufgaben und Besetzung der Institution nicht voneinander abgekoppelt
zu diskutieren. Nach Ansicht der beiden Landeshauptleute sollte der Bundesrat in weiterer Folge mit einem Einspruchsrecht
bei jenen Bundesgesetzen ausgestattet werden, welche die Länder mit Kosten belasten oder zu Einschränkungen
ihrer Kompetenzen führen. Synergien könnten nach Meinung der beiden Landeshauptleute auch durch die Eingliederung
von Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung in die Landesverwaltung erzielt werden. Als Beispiele nannten
Wallner und Platter die Wildbach- und Lawinenverbauung, das Arbeitsinspektorat und das Bundessozialamt. Ebenso
waren sich die Gesprächspartner einig, dass im Bereich der Schulverwaltung rasch die Bildungsdirektionen eingerichtet
und die Landesschulräte in das Amt der Landesregierung eingegliedert werden sollen.
Mehr Mut zu Spielräumen
"Je näher Entscheidungen bei den Menschen zustande kommen, umso höher fallen später
Akzeptanz und Zustimmung in der Bevölkerung aus", lieferte Landeshauptmann Wallner ein gewichtiges Argument
für einen "gesunden" und zukunftsweisenden Föderalismus. Vorarlberg und auch Tirol würden
in vielen Fragen erfolgreich den Beweis antreten, regional zu besseren, bürgerfreundlicheren und innovativeren
Lösungen mit überschaubaren Verwaltungskosten zu kommen. Nach Ansicht von Wallner und Platter sollten
die bundesverfassungsrechtlichen Schranken für den Ausbau der direkten Demokratie in Ländern und Gemeinden
gelockert werden. Längst überholt wären zudem mehrere Zustimmungsrechte des Bundes (z.B. bei der
Bestellung des Landesamtsdirektors). Zudem müssten die Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit der Länder mit benachbarten Regionen im Ausland als auch untereinander verbessert werden. Es
soll möglich sein, dass gemeinsame Behörden eingerichtet werden können, die auch hoheitliche Aufgaben
erfüllen können. Weiters besprochen wurden aktuelle Fragen rund um die Gerichtsorganisation Neu. Es bestand
darüber hinaus Einigkeit, dass auch die Landesverwaltungsgerichte rasch eingerichtet werden sollen. |