Arbeitsgespräch mit Vorarlbergs LH Wallner zu Wirtschaftslage und F&E: Innovationsschecks
und höherer Steuerbonus für Auftragsforschung unterstützen kleine und mittlere Betriebe
Bregenz (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierte am 23.02. in einer
gemeinsamen Pressekonferenz mit Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner sowie Wirtschaftslandesrat Karlheinz
Rüdisser aktuelle Maßnahmen für den Innovations-Standort. "Österreichs Wirtschaft läuft
derzeit besser als von vielen erwartet. Unsere Betriebe haben den Strukturwandel gut eingeleitet und können
derzeit ihre Investitionen vor allem auch aus Eigenmitteln gut finanzieren. Diese positiven Trends wollen wir systematisch
unterstützen", so Mitterlehner nach seinem Antrittsbesuch bei LH Wallner in Bregenz.
Das aktuelle Reformpaket setze mehrere richtige Schwerpunkte: "Wir haben die Familien nicht belastet und für
mehr Energieeffizienz die Förderaktion für die thermische Sanierung verlängert. Gleichzeitig weiten
wir unsere Investitionen für Forschung und Entwicklung aus", sagte Mitterlehner. "Wir wollen damit
unseren Innovationsvorsprung im internationalen Wettbewerb forcieren."
Mitterlehner will vor allem KMU noch forschungsaffiner machen. Eine wichtige Maßnahme dafür ist neben
dem Innovationsscheck (zu je 5.000 oder 10.000 Euro) die im Reformpaket vorgesehene Offensivmaßnahme der
Anhebung des Deckels für die steuerliche Begünstigung von Auftragsforschung. Diese Deckelung soll von
bisher 100.000 auf eine Million Euro steigen, für die dann die erst im Vorjahr auf zehn Prozent erhöhte
Forschungsprämie geltend gemacht werden kann. "Das unterstützt vor allem KMU, die nicht über
eigenes Forschungspersonal oder eine eigene F&E-Infrastruktur verfügen", so Mitterlehner. Sein langfristiges
Ziel ist es, dass Österreich im EU-Vergleich in die Gruppe der Innovationsführer aufsteigt.
F&E-Standort Vorarlberg im Aufwind
Zahlreiche Vorarlberger Unternehmen sind in ihrer Branche führend in Innovation und Technologie. Damit
diese Marktpositionen langfristig gehalten und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden können, räumen
die Vorarlberger Landesregierung und das Wirtschaftsministerium der Förderung von Forschung und Entwicklung
hohe Priorität ein. "Das sind Investitionen in die Zukunft, denn neue Technologien und optimierte Prozesse
sind die Grundlage für die Entwicklung unseres Landes", sagte Landeshauptmann Wallner. Mit überbetrieblichen
Institutionen wie V-Research, den Forschungszentren der Fachhochschule und weiteren sehr starken Forschungseinrichtungen
wie den COMET-Kompetenzzentren hat Vorarlberg eine F&E-Infrastruktur auf höchstem Niveau.
Im Rahmen von COMET unterstützt das Wirtschaftsministerium über die Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) eine Reihe von Projekten mit Vorarlberger Beteiligung. Im Zeitraum 2010 bis 2015 fließen insgesamt
35 Millionen Euro (davon zwölf Millionen vom Bund und sechs Millionen vom Land) in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit
der Vorarlberger Projektpartner. "Der gut laufende Ausbau der COMET-Zentren erhöht die Wettbewerbsfähigkeit
des Standorts und schafft neue Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Beschäftigte", betont Mitterlehner.
"Die effiziente Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft führt zu international konkurrenzfähigen
Produkten und Dienstleistungen. Das ist gerade für eine kleine, exportorientierte Volkswirtschaft besonders
wichtig", so Mitterlehner.
Betriebsbesuch bei Blum in Höchst und "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft" in Dornbirn
Am Nachmittag besucht Mitterlehner in Höchst das Vorarlberger Paradeunternehmen Blum, um dort sowohl mit Lehrlingen
als auch der Geschäftsführung über die aktuelle Situation der Wirtschaft und der Fachkräfte
zu diskutieren. Die Julius Blum GmbH ist zur Gänze in Familienbesitz und mit über 4.000 Beschäftigten
im Land der größte Arbeitgeber Vorarlbergs. Der weltweit tätige Beschlägehersteller erwirtschaftete
im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Umsatz von über 1,1 Milliarden Euro. Vorbildlich agiert Blum insbesondere
in der Lehrlingsausbildung, derzeit werden 251 Lehrlinge beschäftigt. "Zahlreiche Innovationen und eine
hochwertige Facharbeiter-Ausbildung machen Firmen wie Blum nachhaltig erfolgreich", so Mitterlehner.
Am Abend spricht Mitterlehner beim "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft" in Dornbirn vor rund 120
Wirtschaftstreibenden über die Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und wie Familienfreundlichkeit
als Marke etabliert werden kann. Danach analysiert der Familienforscher Wolfgang Mazal die entsprechenden betriebswirtschaftlichen
Herausforderungen und Lösungen und werden Best-Practice-Beispiele präsentiert. Das vom BMWFJ veranstaltete
Zukunftsforum soll in allen Bundesländern für mehr Familienfreundlichkeit in der Wirtschaft sorgen sowie
den Unternehmen in der jeweiligen Region neue Impulse geben. |