Ausgaben von 1995 bis 2009 verdoppelt
Wien (statistik austria) - 12,7 Mrd. Euro wurden 2009 in Österreich laut Statistik Austria für
Umweltschutz aufgewendet. Damit sind diese Ausgaben seit der ersten diesbezüglichen Erfassung im Jahr 1995
(6,1 Mrd. Euro) auf mehr als das Doppelte gestiegen. 2009 wurde der größte Anteil der Umweltschutzausgaben
von Unternehmen erbracht (61,5%; 1995: 38,2%), gefolgt von den privaten Haushalten (27,3%; 1995: 26,4%). Vom öffentlichen
Sektor und den privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter kamen 9,0% (1995: 30,1%), von der EU 2,2% (1995: 5,3%).
Wie schon in den Jahren zuvor, floss auch 2009 der Großteil der gesamten Ausgaben in die beiden Kernbereiche
des Umweltschutzes, nämlich die Abfallwirtschaft (27,3%) und den Gewässerschutz (26,5%).
Weitere relevante Ausgaben wurden für den Schutz und die Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser
(10,0%), die Luftreinhaltung und den Klimaschutz (8,4 %) sowie den Lärm- und Erschütterungsschutz (6,3%)
getätigt. Insgesamt 6,1% der Gesamtausgaben kamen dem Arten- und Landschaftsschutz zugute. Die restlichen
Aufwendungen verteilten sich auf die Bereiche Sonstige Umweltschutzaktivitäten (Allgemeine Verwaltung, Umwelterziehung,
Ausbildung, Information) mit 13,9% bzw. Forschung und Entwicklung sowie Strahlenschutz (zusammen etwa 1,5%).
Die Höhe der nationalen Umweltschutzausgaben lässt zwar keinen Rückschluss auf den tatsächlichen
Umweltzustand zu, kann aber als ein Indikator für die relative wirtschaftliche Bedeutung des Umweltschutzes
betrachtet werden.
Die gesetzlichen Maßnahmen der vergangenen Jahre hatten dabei jeweils deutliche Auswirkungen auf Höhe
und Verteilung der Umweltschutzausgaben: Anfang der 1990er Jahre maß man der Luftreinhaltung hohe Bedeutung
zu (Immissionsgesetz Luft, Ozongesetz); ab Mitte der 1990er Jahre richtete sich das Augenmerk verstärkt auf
die Abfallvermeidung (Abfallwirtschaftsgesetz, Verpackungsverordnung, Deponieverordnung), was zur Folge hatte,
dass in diesen Bereichen mehr investiert wurde. Zwischenzeitlich gewannen - durch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie
– der Gewässer- sowie der Boden- und Grundwasserschutz mehr an Relevanz. Mittlerweile ist - allerdings unter
dem Druck der Kyoto-Zielvorgaben - der Klimaschutz wieder stärker ins Blickfeld gerückt. |