VCÖ fordert massiven Ausbau des Öffentlichen Verkehrsnetzes
Wien (vcö) - Die Spritpreise in Österreich steigen weiter an. Der VCÖ erwartet, dass
heuer die Rekordpreise des Jahres 2008 deutlich überschritten werden. Der VCÖ hat für Autofahrerinnen
und Autofahrer Tipps zum Spritsparen zusammengestellt. Der VCÖ weist darauf hin, dass jeder elfte Autofahrt
in Österreich kürzer als ein Kilometer ist, fast jede zweite ist kürzer als fünf Kilometer.
"Die Erdölabhängigkeit des Verkehr erweist sich angesichts der steigenden Spritpreise als gefährliche
Kostenfalle. Umso wichtiger sind jetzt Maßnahmen zu setzen, den den Spritverbrauch verringern", stellt
VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest.
Großes Einsparungspotenzial gibt es bei kurzen Autofahrten. Gerade bei kurzen Autofahrten ist der Verbrauch
sehr hoch: Auf dem ersten Kilometer schluckt ein Auto drei bis vier Mal so viel Sprit wie im Durchschnitt. Eine
VCÖ-Studie zeigt, dass immerhin jede elfte Autofahrt in Österreich kürzer als ein Kilometer ist,
fast jede zweite ist kürzer als fünf Kilometer. "Distanzen unter ein Kilometer sind gut zu Fuß
zurückzulegen, bis fünf Kilometer ist das Fahrrad eine kostengünstige Alternative zum Auto",
so VCÖ-Expertin Rasmussen.
Pendlerinnen und Pendlern empfiehlt der VCÖ, wenn es möglich ist, auf Öffentliche Verkehrsmittel
umzusteigen. Jahreskarten für den Öffentlichen Verkehr sind um ein Vielfaches günstiger als mit
dem Auto zu fahren. Der VCÖ kritisiert, dass in den vergangenen Jahren der Öffentliche Verkehr zu wenig
ausgebaut wurde. Das Öffentliche Verkehrsnetz weist große Lücken auf. Deshalb fordert der VCÖ
den massiven Ausbau des Öffentlichen Verkehrsnetzes und mehr Bahn- und Busverbindungen für Pendlerinnen
und Pendler.
Viel Geld lässt sich auch sparen wenn Fahrgemeinschaften gebildet werden und spritsparend gefahren wird. Der
VCÖ empfiehlt gleiten statt rasen, rechtzeitig in den nächsten Gang schalten und vorausschauend fahren.
Zudem senkt der richtige Reifendruck und das sparsame Einsetzen von Spritfressern, wie Heitung und Klimaanlage,
den Verbrauch.
Viel Geld sparen auch jene, die bereits beim Autokauf auf den Verbrauch achten. Zwei Liter pro 100 Kilometer weniger
Verbrauch sind bei einer durchschnittlichen Jahresleistung von 15.000 Kilometer immerhin 300 Liter Sprit bzw. 340
Euro, die man sich ersparen kann. Der VCÖ kritisiert, dass häufig der reale Verbrauch höher ist
als der angegebene Normverbrauch. "Der Fahrtestzyklus, bei dem der Normverbrauch ermittelt wird, ist veraltert
und hat mit dem realen Fahrstil wenig zu tun. Zudem werden leider immer wieder Fahrzeuge auf den Testzyklus hin
optimiert. Autokäufer erleben dann immer wieder böse Überraschungen, dass ihr neues Auto genauso
viel Sprit verbraucht wie ihr altes", so VCÖ-Expertin Rasmussen.
10 VCÖ-Tipps zum spritfahrenden Fahren
- Der VCÖ empfiehlt, bereits beim Autokauf auf den Spritverbrauch achten. Zum Beispiel erspart ein Verbrauch
von 6 statt 7 Liter pro 100 km bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometern 170 Euro!
- Niedrigtourig fahren verringert den Verbrauch. Je höher die Drehzahl, umso mehr Sprit frisst der Motor.
- Mit hohem Gang fahren: Im Stadtverkehr spätestens bei 2000 Umdrehungen / min in den nächsten Gang
schalten.
- Vorausschauend fahren: Anfahren und beschleunigen verbrauchen viel Sprit.
- Reifen mit geringem Rollwiderstand: Der VCÖ empfiehlt Reifen, die den Ansprüchen des "Blauen
Engels" entsprechen (Liste siehe: www.umweltbundesamt.de ). Hoher Reifendruck verringert ebenfalls den Spritverbrauch.
- Hohes Tempo vermeiden: Wer 150 statt 130 km/h fährt, verbraucht um 2 Liter pro 100 km mehr Sprit, Tempo
100 statt 130 spart 2 Liter pro 100 km.
- Stromfresser sparsam einsetzen: Eine Klimaanlage erhöht den Verbrauch im Stadtverkehr um bis zu 1,8 Liter
pro 100 Kilometer.
- Kurzstrecken vermeiden: Ein Mittelklassewagen verbraucht direkt nach dem Start 30 bis 40 Liter Sprit / 100
km, nach einem Kilometer 20 Liter/100 km. Erst nach vier Kilometer hat der Motor den optimalen Verbrauch.
- In Österreich ist fast jede 2. Autofahrt kürzer als fünf Kilometer. Der VCÖ empfiehlt:
Kurze Strecken mit dem Rad fahren!
- Wenn möglich Öffentlichen Verkehr benutzen. Für Pendler gibt es stark ermäßigte Monats-
und Jahreskarten.
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