Schmied: Maßnahmenpaket gegen Schulpflichtverletzung
Bildungsministerin legt 5 Punkte-Programm gegen Schulpflichtverletzung vor: "Es geht
um effektive Maßnahmen im Interesse der SchülerInnen auf Basis seriöser Grundlagen
Wien (bmukk) - Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied hat die Erstellung einer Expertise zum Thema Schulpflichtverletzung,
Schulverweigerung und Absentismus beauftragt: "Es geht mir um effektive Maßnahmen im Interesse der SchülerInnen
auf Basis seriöser Grundlagen."
Die Bildungsministerin erklärt weiter: "Es ist mit den Bildungssprechern der Koalitionsparteien, Werner
Amon und Elmar Mayer, vereinbart, dass ein Maßnahmenpaket konkretisiert wird, dessen Eckpunkte wir gemeinsam
vorbereiten werden und das folgend fünf Punkte umfasst:
- Verpflichtende Eltern-Schüler-Lehrer-Gespräche werden gesetzlich in allen Schulformen für die
Dauer der Schulpflicht verankert.
- Die Schulleitungen sollen im Rahmen der Verhaltensvereinbarungen mit SchülerInnen und Eltern besonders
auf Schulpflichtverletzung eingehen, die Schulleitungen sollen in Informationsveranstaltungen und schriftlich gezielt
die Eltern auf die Problematik der Schulpflichtverletzung aufmerksam machen.
- Im Rahmen der Schulpsychologie und bei laufenden Pilotprojekten der Schulsozialarbeit wird ein Schwerpunkt
im Bereich von Schulpflichtverletzung, Schulverweigerung und Schulabsentismus gesetzt, die Zusammenarbeit von Jugendwohlfahrt
und Schulbehörden wird intensiviert.
- Alle Behörden (Schulleitungen, Schulaufsicht, Jugendwohlfahrt, Verwaltungsbehörden) werden aufgefordert,
die Zusammenarbeit zu intensivieren und die gegenseitigen Informationsflüsse effizienter zu gestalten. Besonders
die Verwaltungsbehörden, die für die Verwaltungsstrafverfahren zuständig sind, sollen für Fragen
der Schulpflichtverletzung sensibilisiert werden.
- Eine Valorisierung der Höchststrafe für Schulpflichtverletzung, die seit 1985 unverändert ist,
erscheint nach ersten Gesprächen mit ExpertInnen denkbar."
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Kurz sehr zufrieden mit Initiative von Unterrichtsministerin Schmied
Kanzler und Vizekanzler setzen Zeichen, dass der Republik die verlorene Generation von
75.000 Jungen ohne Ausbildung und Job nicht egal ist
Wien (bmi) - Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz ist sehr zufrieden mit den Plänen
von Unterrichtsministerin Claudia Schmied beim Thema Schulpflichtverstößen. Durch die gestrige Initiative
von Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger kommt Bewegung in die Sache: Die Republik
setzt jetzt ein Zeichen, dass ihr die verlorene Generation von 75.000 Jungen ohne Ausbildung und Job nicht egal
ist.
Es braucht ein Bündel an Maßnahmen, wie seit mehreren Monaten unter anderem vom unabhängigen Expertenrat
für Integration gefordert: verpflichtende Elterngespräche, Motivforschung zur besseren Prävention,
statische Erhebung sowie höhere Strafen als letzte Konsequenz, um dem Signal zum Ausdruck zu verhelfen, dass
es nicht toleriert wird, wenn Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken. Zusätzlich zu den bereits bestehenden
Maßnahmen wie dem Ausbau der Ganztagsbetreuung, Jugendcoaches und das kostenlose Nachholen von Schulabschlüssen,
so Kurz.
Es geht in Summe aber konkret um die drei Themen: Schulpflichtverletzung, Schulabbruch und die hohe Zahl an Menschen
ohne Ausbildung und Job. Beim Thema Schulpflichtverletzung wird jetzt ein erster Schritt getan. |