Duales Ausbildungssystem, Anerkennung der Berufsdiplome und Stipendien
Bozem (lpa) - Auf gesamtstaatlicher Ebene wird die Lehre reformiert. Derzeit befasst sich die Staat-Regionen-Konferenz
mit der Umsetzung der Reform. Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur hat am 21.02. in Rom an der Sitzung
der zuständigen Kommission der Regionen für Bildung und Arbeit teilgenommen und dabei die Vorteile des
Südtiroler dualen Ausbildungsmodells unterstrichen und gefordert, dass die 105 Südtiroler Lehrabschlussdiplome
auch im übrigen Staatsgebiet anerkannt werden müssen.
Der wichtigste Tagesordnungspunkt der Bildungs- und Arbeitskommission der Staat-Regionen- Konferenz war der Vorschlag
der Regionen für die gesamtstaatlichen Standards in der Lehrlingsausbildung. Landesrätin Kasslatter Mur
hat dabei den Standpunkt der Landesregierung erläutert und auf die besondere Tradition der Südtiroler
Lehrlingsausbildung hingewiesen. Kasslatter Mur unterstrich, dass in Südtirol viele Berufsausbildungen im
so genannten dualen System gemacht werden, während in den anderen Regionen eine Vollzeitausbildung vorgesehen
ist. Die Landesrätin nannte als weiteres Beispiel der bewährten Besonderheiten auch die Lehre in den
Saisonsbetrieben an, die etwa die Grundlage für die Fachkräfteausbildung im Gastgewerbe sei und müsse
deswegen unbedingt beibehalten werden. Außerdem forderte die Bildungslandesrätin, dass die Lehrabschlussdiplome,
die man in Südtirol in 105 Lehrberufen erwerben kann, auch im restlichen Staatsgebiet anerkannt werden.
Kommissionspräsidentin Stella Targetti versprach, dass das duale Ausbildungssystem und die Anerkennung der
Lehrberufe bei den nun folgenden Verhandlungen mit den Unterrichts- und dem Arbeitsministerium berücksichtigt
werden.
Ein weiteres Thema, das gestern in Rom zur Sprache kam, waren die Stipendien. Landesrätin Kasslatter Mur schlug
vor, dass kein Stipendium des Landes mehr versteuert werden sollte. Dieser Vorschlag wurde von den Regionen befürwortet
und wird nun als Forderung aller Regionen bei den Verhandlungen mit dem Staat deponiert. |