Studie über die Gesundheit österreichischer Schüler   

erstellt am
22. 02. 12

Stöger steuert negativen Entwicklungen bei Ernährung, Bewegungsmangel und Sucht bei Jugendlichen entgegen
Wien (sk) - Österreichs Schülerinnen und Schüler sind im Rahmen einer Studie des Ludwig-Boltzmann-Instituts über ihr subjektives Gesundheitsempfinden, ihre Lebenszufriedenheit und ihr Risikoverhalten befragt worden. "Positiv fällt bei den Antworten auf, dass die Schülerinnen und Schüler entgegen aller Klischees immer weniger rauchen und Alkohol trinken. Sie tun das aber immer noch auf hohem Niveau", berichtete Gesundheitsminister Alois Stöger am 22.02. bei der Präsentation der Befragungsergebnisse. "Jede Zigarette, die von Jugendlichen geraucht wird, ist eine zuviel", sagte der Minister. Sucht, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und dem damit zusammenhängenden Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen steuert der Gesundheitsminister mit verschiedenen Maßnahmen wie gesünderen Schulbuffets entgegen.

Wolfgang Dür, Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Health Promotion Research und Leiter der Studie, erläuterte die wichtigsten Ergebnisse. Knapp die Hälfte der 11-jährigen Schüler und 44 Prozent der Schülerinnen bezeichnen ihren Gesundheitszustand subjektiv als ausgezeichnet. Mit steigendem Alter nimmt dieser Prozentsatz aber deutlich ab. Auch die Lebenszufriedenheit der Schüler nimmt seit 2002 leicht, aber stetig ab. Beim Rauchen ist Österreich Europaspitze: Ein Fünftel der 15- und bereits jeder dritte 17-Jährige rauchen täglich. "Seit 1998 ist hier aber ein stetiger Abwärtstrend zu verzeichnen", sagte Dür. Weiters gibt es immer mehr übergewichtige Jugendliche, was mit den Faktoren "Zunahme des Konsums von Süßigkeiten und Limonaden" und "Bewegungsmangel" zusammenhängt – für Dür das "Gesundheitsproblem Nummer 1".

Gesundheitsminister Alois Stöger betonte, dass die Erkenntnisse der Studie in Handlungen umgesetzt werden müssen. "Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist Prävention sehr wirksam", erklärte Stöger. Daher habe er im Rahmen des Kindergesundheitsdialogs eine Kindergesundheitsstrategie entwickeln lassen, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verbessern soll. Erste Maßnahmen der Strategie in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Sucht werden bereits umgesetzt.

Dass Kinder und Jugendliche Zugang zu besserer Ernährung bekommen, ist auch Schwerpunkt des Nationalen Aktionsplans Ernährung NAP.e. Wichtig sei, so Stöger, ihre Lebensverhältnisse zu ändern, etwa mit der Leitlinie Schulbuffet. "Mobile Beraterteams sind bereits österreichweit im Einsatz, um Schulbuffetbetreibern Hilfe bei der Umstellung auf ein gesundes Schulbuffet zu bieten", sagte der Minister. In Sachen Bewegung plädiert der Minister dafür, den Schülern den dafür notwendigen Raum zu geben. Er begrüßt eine entsprechende Initiative von Bildungsministerin Claudia Schmied, Schulformen zu entwickeln, in denen Schüler "nicht nur lernen, sondern auch leben" können. Der Minister hat außerdem bereits eine Studie zur Suchtprävention in Auftrag gegeben. "Ganz wichtig ist die Frage der Chancengleichheit. Kinder aus schwieriger ökonomischer Situation haben es schwerer, gesund zu bleiben", sagte Stöger.

Die Studie wird in 43 Ländern bei 11-, 13-, 15- und 17-jährigen Schülerinnen und Schülern durchgeführt und ist sozusagen die "PISA-Studie für Gesundheitsfragen". 250.000 Schüler, davon 6.500 österreichische, werden per Fragebogen über ihre Gesundheit befragt.
     
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