Neue Hauptschlagader für Wiener Wärmeversorgung – Wien Energie Fernwärme setzt
Meilenstein im Netzausbau und legt Basis für weitere Verbesserung der Luftqualität in Wien
Wien (rk) - Nach zwei Jahren Bauzeit ist am 20.02. im Rahmen eines Festakts in Wien-Leopoldstadt
die Fernwärme-Haupttransportleitung (FHL) Donau in Betrieb genommen worden. Die Haupttransportleitung zählt
– neben der Modernisierung der thermischen Abfallbehandlungsanlage Spittelau, dem Bau der Geothermieanlage Aspern
und der Forcierung von Fernkälte – zu den Schlüsselprojekten im 600 Mio. Euro-Ausbauprogramm von Wien
Energie Fernwärme. Die Donauleitung ist in einem begehbaren Kollektor verlegt und hat einen Durchmesser von
0,8 Metern, sie führt von der Steinspornleitung im Bereich Lusthaus im Wiener Prater bis zur Reichsbrücke.
Ab sofort wird sie – vom Kraftwerkspark Simmering aus – Fernwärme in der gesamten Stadt verteilen. Die Kosten
des Projekts belaufen sich auf 48 Mio. Euro.
Renate Brauner, Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin Stadt Wien: "Der Ausbau der Fernwärme
zählt zu den sinnvollsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, um die Klimaschutzziele der Stadt
zu erreichen und die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Die Donauleitung nimmt dabei einen wichtigen
Stellenwert ein, weil sie ab sofort als neue Hauptschlagader die Wärmeversorgung der Wiener Wohnungen und
Betriebe dient. Insgesamt schaffen wir durch unsere kontinuierlichen Investitionen in eine hochwertige Infrastruktur
Arbeitplätze und legen die Basis dafür, dass wir auch in Zukunft weltweit die Metropole mit der höchsten
Lebensqualität bleiben."
Helmut Miksits, Energievorstand Wiener Stadtwerke: "Der ständige Ausbau der Leitungsnetze für eine
möglichst verlustfreie Energieübertragung, die laufende Modernisierung unseres Kraftwerksparks sowie
die Umstellung auf saubere Energieträger tragen wesentlich zur Luftgüte der Stadt bei. Erst vor kurzem
hat uns das eine von der Technischen Universität Wien erstellte Studie bestätigt. Nur noch 0,025 Prozent
der Feinstaubbelastung ganz Wiens ist auf unsere Erzeugungsanlagen zurückzuführen."
Netzausbau fördert Klimaschutz: Jährlich 1,9 Mio. Tonnen CO2-Einsparungen
Wien Energie Fernwärme beliefert aktuell rund 318.000 Wohnungskunden und mehr als 6.200 Großkunden
mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Damit hält das Unternehmen rund 36 Prozent Anteil am Raumwärmemarkt
in der Bundeshauptstadt – ein Wert, der in den nächsten Jahren noch steigen wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
2010/11 wurde die dafür erforderliche Energie von mehr als 6,1 Milliarden KWh zu 26 Prozent aus der Abwärme
der Müllverbrennungsanlagen, zu 70 Prozent aus den hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von Wien
Energie und zu 2 Prozent aus dem Wald-Biomassekraftwerk bezogen. Nur 2 Prozent mussten mit Spitzenkesseln und fossilen
Primärenergieträgern erzeugt werden. Der breite Mix in der Erzeugung macht Fernwärme zu einer der
sichersten und umweltfreundlichsten Energieformen. Insgesamt werden durch Fernwärme in der Bundeshauptstadt
so jährlich 1,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden.
Susanna Zapreva, Geschäftsführerin Wien Energie: "Wir setzen in Zukunft stark auf Energieeffizienz
und erneuerbare Energieproduktion. Unser Ziel ist es, sowohl bei der Strom- als auch bei der Wärmeproduktion
bis 2030 50 Prozent aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen. Auf der einen Seite ist unser Geothermieprojekt
im Nordosten Wiens ein wesentlicher Schlüssel, um den erneuerbaren Anteil maßgeblich zu heben. Auf der
anderen Seite helfen uns Netzausbauprojekte wie die Fernwärmeleitung Donau, Energie noch rascher und effizienter
zu unseren Kundinnen und Kunden zu transportieren".
Gerhard Fida, Geschäftsführer Wien Energie Fernwärme: "Mit der Fertigstellung der Haupttransportleitung
Donau haben wir eines unserer wichtigsten Infrastrukturvorhaben der letzten Jahre realisiert. Die Leitung macht
unser Fernwärmenetz noch leistungsfähiger. Sie hilft uns, weiter zu wachsen und die hohe Versorgungsqualität
bei den Kunden aufrecht zu erhalten. Ein Vorteil auch für die Umwelt, denn die Erhöhung des Fernwärme-Anteils
ist durch den niedrigen Primärenergieeinsatz ein wesentlicher Faktor zur Verringerung des CO2-Ausstoßes
in Wien."
Über Wien Energie
Wien Energie ist der größte Energiedienstleister Österreichs. Das Unternehmen versorgt
mehr als 2 Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude
sowie rund 4.500 landwirtschaftliche Betriebe in Wien, NÖ und Burgenland mit Strom, Erdgas und Wärme.
Über Wien Energie Fernwärme
Wien Energie Fernwärme gehört mit einem Leitungsnetz von über 1.153 Kilometern zu den größten
Fernwärmeunternehmen Europas. Als Tochtergesellschaft der Wien Energie GmbH beschäftigt Wien Energie
Fernwärme knapp 1.200 Mitarbeiterinnen und erzielte im Geschäftsjahr 2010/11 einen Umsatz von 466,9 Millionen
Euro. Wien Energie Fernwärme beliefert über 318.000 Wohnungen und mehr als 6.200 Businesskunden-Objekte
in Wien mit Wärme für Heizung und Warmwasser. |