Salzburg: 2011 ein Rekordjahr für EU-Regionalförderungen   

erstellt am
21. 02. 12

Mehr Geld der EU für regionale Entwicklungen / EU ruft zur besseren Nutzung des Europäischen Sozialfonds auf
Salzburg (lk) - Ende 2011 betrug die durchschnittliche Zahlungsquote für alle drei Regionalfonds (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Europäischer Sozialfonds und Kohäsionsfonds) in der EU 33,4 Prozent der für den Zeitraum 2007 bis 2013 bereitgestellten Förderungen. Das berichtete das aktuelle Extrablatt aus Brüssel des Salzburger EU-Verbindungsbüros, das kürzlich auf der Landeswebsite unter http://www.salzburg.gv.at/eu-extrablatt_68.pdf veröffentlicht wurde. Diese Quote ist je nach Land sehr unterschiedlich und liegt zwischen 16,5 Prozent und 48,3 Prozent. Die Quote für Österreich lag bei 39,19 Prozent.

Die Einzelanalyse der Fonds ergibt, dass die EFRE-Zahlungen (Europäischer Fonds für regionale Entwicklungen) im Jahresvergleich um 55 Prozent angestiegen sind (Ende 2010: 22,3 %, Ende 2011: 34,3 %). Für den ESF (Europäischer Sozialfonds) stieg die Zahlungsquote (Voraus- und Zwischenzahlungen insgesamt) um 52 Prozent an (Ende 2010: 23,25 %, Ende 2011: 35,43 %). 2011 zahlte die Kommission zirka 32,9 Milliarden Euro an die Mitgliedstaaten aus. Dies sind acht Prozent mehr als im Jahr 2010. Insgesamt ist damit in allen Mitgliedstaaten ein Anstieg des Abrufs von EU-Regionalmitteln zu verzeichnen.

Eine Analyse der Europäischen Kommission zeigt, dass die EU-Strukturfonds an Bedeutung für wachstumsfördernde Investitionen gewinnen. Der wirksame Einsatz dieser Fondsmittel gewann im Jahr 2011 an Fahrt: Die Zahlungen, die die Mitgliedstaaten aus dem Kohäsionspolitikhaushalt 2011 erhielten, erreichten den Rekordwert von 32,9 Milliarden Euro – eine Steigerung von acht Prozent gegenüber 2010 (30,5 Milliarden Euro). Dieser Anstieg der Zahlungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Kohäsionsfonds für das Jahr 2011 spiegelt auch die Tatsache wider, dass bereits die zweite Hälfte des aktuellen Finanzrahmens (2007-2013) läuft und ein Großteil der Rechnungen damit nun eingereicht wird.

Durch die EU-Strukturfondsmittel wurde vor allem 2011 der EU-Binnenmarkt gefördert, indem in eine breite Palette an strategischen und wachstumsfördernden Gebieten investiert wurde, darunter Breitbandverbindungen, Infrastruktur für Forschung und Entwicklung, Innovationsprojekte, neue kleine und mittlere Betriebe (KMU) sowie Bildung.

Die neue Initiative der Europäischen Kommission "Chance für junge Menschen" ruft die Mitgliedstaaten dazu auf, Maßnahmen gegen den frühzeitigen Schulabgang zu ergreifen, den Jugendlichen bei der Erlangung von arbeitsmarktrelevanten Fähigkeiten zu helfen, Arbeitserfahrung und innerbetriebliche Ausbildung zu gewährleisten und die jungen Menschen bei der Suche nach einem guten ersten Arbeitsplatz zu unterstützen. Denn bereits jeder fünfte arbeitslose Jugendliche in der EU findet keine Stelle. Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auch nachdrücklich zu einer besseren Nutzung des Europäischen Sozialfonds auf. Noch immer warten 30 Milliarden Euro darauf, einem Projekt zugewiesen zu werden.

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist einer der Strukturfonds der EU und dient der Förderung der Beschäftigung in der EU. Das Geld fließt in die Mitgliedstaaten und Regionen, insbesondere in jene, deren wirtschaftliche Entwicklung am wenigsten fortgeschritten ist. Der ESF ist ein Kernstück der EU-Strategie 2020 für Wachstum und Beschäftigung zur Verbesserung der Lebensbedingungen der EU-Bürger durch höhere Qualifizierung und bessere Berufsaussichten.
     
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