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Energie |
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erstellt am
09. 03. 12
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Mitterlehner
beschleunigt Energiewende in Österreich
Ökostrom-Ausbau führt zu 85-Prozent-Anteil Erneuerbarer Energien bis zum Jahr
2020 und bilanzieller Unabhängigkeit von Atomstrom bis 2014 - Neuer Fokus auf Energieeffizienz
Wien (bmwfj) - Die gut laufende Energiewende in Österreich wird weiter beschleunigt. "Seit
dem Atomunfall von Fukushima haben wir die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut und liegen hier schon jetzt auf
der besten Position in Europa. Mit dem neuen Ökostromgesetz werden wir den Anteil Erneuerbarer Energien am
Stromverbrauch bis 2020 sogar auf 85 Prozent erhöhen. Und im Jahr 2014 wird Österreich bilanziell unabhängig
von Atomstrom-Importen sein", sagte Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner am 09.03. in einer
Pressekonferenz. "Um unsere Vorreiter-Position auszubauen, geht es aber zusätzlich verstärkt darum,
Energie effizienter einzusetzen."
"Allein durch den Abbau der langen Warteliste im Vorjahr können jetzt 5.500 neue Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen
ans Netz gehen", so Mitterlehner weiter. In Verbindung mit den weiteren sukzessive ans Netz gehenden Kapazitäten
kann der rechnerische Atomstromanteil von 3,9 Prozent (=2,2 Terawattstunden) bis zum Jahr 2014 ersetzt werden.
Parallel dazu will Mitterlehner eine verpflichtende Zertifizierung aller österreichischen Kraftwerke etablieren,
die mit fossilen Energiequellen betrieben werden. Viele dieser Anlagen sowie jene mit industrieller Eigenproduktion
(KWK) speisen ihre Überschussproduktion ins öffentliche Netz ein. Diese wird als Graustrom erfasst, weil
es keine Zertifizierung über die Herkunft des Stroms gibt und erhöht damit künstlich den rechnerischen
Atomstromanteil.
In diesem Zusammenhang bekräftigte Mitterlehner, dass ein Atomstrom-Importverbot aus praktischen und rechtlichen
Gründen unsinnig sei. "Unser Strom-Haupthandelspartner Deutschland hat noch bis 2022 Atomstrom im Netz
und wir befinden uns in einem Binnenmarkt. Daher können wir nicht einfach die Leitungen kappen", so Mitterlehner,
der auf eine Rechtsabschätzung der EU-Kommission verwies, wonach ein Importverbot dem Vertragsrecht widersprechen
würde. Demnach ist auch eine Rechtfertigung des Verbots aus Gesundheits- Umweltschutz- oder Verbraucherschutzgründen
nicht möglich, weil es sich bei Strom um ein legales Produkt handle, das frei im Binnenmarkt vertrieben werden
dürfe. "Auf dieses Abenteuer auf Kosten des Energie-Standorts wollen wir uns daher nicht einlassen",
so Mitterlehner. Ohnehin sei die Hebelwirkung Österreichs viel zu klein, um im Alleingang strukturelle Änderungen
am europäischen Energiemarkt zu schaffen. Der rechnerische Atomstromanteil im öffentlichen Netz Österreichs
entspricht nur 0,25 Prozent des im Jahr 2010 erzeugten Atomstroms in Europa.
Neues Energieeffizienzgesetz in Ausarbeitung
"Wenn wir die 2020-Ziele der EU erreichen wollen, müssen wir vor allem bei der Energieeffizienz
kräftig nachlegen", betonte Mitterlehner in der Pressekonferenz. In Korrelation zu der aktuell auf der
EU-Ebene diskutierten Energieeffizienz-Richtlinie wird daher ein neues Energieeffizienzgesetz erarbeitet, das hier
erstmals bundesweit einheitliche Regelungen für Unternehmen, die öffentliche Verwaltung und Energielieferanten
schaffen soll. Festgeschrieben werden soll zum Beispiel eine verpflichtende Sanierungsrate von drei Prozent auf
Bundesebene. Sowohl für Sanierungen, als auch für Neubauten soll es in diesem Bereich künftig definierte
Mindeststandards geben.
Zudem sollen Unternehmen je nach ihrer Größe künftig eine Energieberatung, ein Energie-Audit oder
ein Energiemanagementsystem durchführen. Wenn sich daraus ein Verbesserungspotenzial ableitet, müssen
Effizienzmaßnahmen gesetzt werden, wobei kleinere Unternehmen von der Verpflichtung zu Maßnahmen ausgenommen
sind. Grundsätzlich geht es bei diesem Punkt bewusst nicht um jährliche Einsparziele für den einzelnen
Betrieb, weil diese das wirtschaftliche Wachstum begrenzen würden.
Ebenfalls vorgesehen sind verpflichtende Effizienzziele für Energielieferanten. Mögliche Wege zum Ziel
wären z.B. Energieberatungen, der erleichterte Tausch von ineffizienten Leuchtmitteln zu LEDs oder die verstärkte
Wartung bestehender Anlagen. In Verbindung mit den anderen geplanten Effizienzmaßnahmen sollen auch in diesem
Bereich die (aktuell noch offenen) EU-Vorgaben erreicht werden. Im Rahmen der Debatte über die Energieeffizienz-Richtlinie
setzt sich Österreich dafür ein, dass auch die bisher erbrachten Leistungen angerechnet werden. "Denn
wir liegen beim Energieeinsatz in Relation zum Bruttoinlandsprodukt schon jetzt an vierter Stelle im EU-Vergleich",
so Mitterlehner.
Weiterhin fortgesetzt wird die Förderaktion für die thermische Sanierung im Haushalts- und Unternehmensbereich.
Allein heuer können mit einem Volumen von 100 Millionen Euro voraussichtlich Investitionen in Höhe von
860 Millionen Euro ausgelöst werden. |
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Widmann: Bundesregierung in Sachen Energieeffizienz säumig
Wien (bzö) - "Ein Jahr nach der verheerenden Atom-Katastrophe in Fukushima hat sich in
Österreich in Sachen Energieeffizienz leider nur sehr wenig getan. Einziger Lichtblick ist das neue Ökostromgesetz,
bei dem der Druck der Opposition auf die rot-schwarze Bundesregierung eine positive Auswirkung gehabt hat. ÖVP-Wirtschaftsminister
Mitterlehner soll daher nicht länger schöne Sonntagsreden halten, sondern endlich handeln", stellt
BZÖ-Energie- und Umweltsprecher Abg. Mag. Rainer Widmann fest.
Ein Beispiel für das Versagen der rot-schwarzen Bundesregierung im Energiebereich sei die thermische Sanierung.
"Anstatt hier auf einmal ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen und Anreize für die Bürger
zu schaffen, werden tröpferlweise Förderungen ausgeschüttet. Das ist deutlich zu wenig, um Akzente
zu setzen", kritisiert Widmann. |
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Welser: Nein zu Energiekostensteigerung und mehr Verwaltungsbürokratie
Der Vorschlag eines Energieeffizienzgesetzes durch den Wirtschaftsminister stößt
in der Industrie auf Unverständnis und heftige Kritik
Wien (pwk) - "Energieeffizienz wird gerade in der Industrie schon lange gelebt. Der vorliegende Entwurf
bringt jedoch noch mehr finanzielle Belastungen und enormen Verwaltungsaufwand", kommentiert Industriespartenobmann
Welser den Gesetzesentwurf.
Der Gesetzesentwurf hat es mit dem Aufbau von zusätzlichen Verwaltungsmaßnahmen in sich: So werden eine
nationale Monitoringstelle für Energieeffizienzmaßnahmen und für ein neues Zertifikatesystem und
eine Abwicklungsstelle für die Verwaltung von Fördermitteln vorgesehen. Unter Strafandrohung verpflichtend
sollen Unternehmen mit mehr als 49 Beschäftigten Energiemanagementsysteme sowie Zertifizierungen oder regelmäßige
Energieaudits einführen, Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten regelmäßige Energieberatungen
in Anspruch nehmen, wofür letztere auch Zuschüsse beantragen können.
Zur Finanzierung der neu zu schaffenden Verwaltungsstellen und von Zuschüssen für Energieberatung, thermische
Sanierung, Biogastankstellen und freiwilliger Effizienzmaßnahmen soll von allen Endverbrauchern für
alle Energieträger ein Energieeffizienzförderbeitrag eingehoben werden. "Die Industrie liegt bei
der Energieeffizienzsteigerung an der Spitze. Jetzt soll nicht nur für sie, sondern für alle Unternehmen
mit mehr als 49 Beschäftigten durch die verpflichtenden Investitionen zur Effizienzsteigerung in Verbindung
mit der zusätzlichen Energiekostenbelastung durch den Förderbeitrag eine Standortverteuerung kommen,
die vielfach keine Effizienzverbesserungen bringen kann und den Bund von Förderaufwendungen entlasten soll",
kritisiert Welser den Gesetzesentwurf dem Grunde nach. "Damit wird die Finanzierungslast nicht nur der Effizienzsteigerung,
sondern auch von Investitionsförderung auf einen Teil der Wirtschaft konzentriert, der heftig dem internationalen
Standortwettbewerb auch in nächster Zeit ausgesetzt sein wird. Dazu kommt, dass der angestrebte Endenergieverbrauch
im Jahr 2020 auf diese Weise keinesfalls erreicht werden kann."
Welser erinnert daran, dass die Industrie die Verwendung der Einnahmen aus dem Emissionszertifikatehandel für
die Finanzierung der Energieeffizienz gefordert hat. Das Ergebnis war die Zuführung dieser Mittel zum Bundesbudget.
"Wir lehnen den vorgelegten Gesetzesentwurf mit der Neuschaffung von kostenintensivem Verwaltungsaufwand und
der Konzentration der Belastung auf die im internationalen Wettbewerb stehende Wirtschaft ab", so Welser.
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Koren: Energieeffizienzgesetz bedarf grundlegender Überarbeitung
IV-Vize: Industrie wird für hohe Effizienz bestraft - Standortattraktivität würde
durch Preiserhöhung leiden - Maßnahmen für säumige Bereiche Haushalt und Verkehr setzen
Wien (pdi) - "Für die Industrie ist Energieeffizienz die wichtigste Säule in einem
nachhaltigen Energiesystem und wir begrüßen grundsätzlich jede sinnvolle Initiative zur Steigerung
der Energieeffizienz", betonte Mag. Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV).
Der Vorschlag eines Energieeffizienzgesetzes bedürfe jedoch einer "grundlegenden Überarbeitung",
so Koren. Die geplanten Preiserhöhungen über Aufschläge auf alle Energieträger würden
prozessbedingt besonders die energieintensiven Unternehmen in Österreich treffen. "Die Industrie soll
abermals die Zeche für andere Bereiche zahlen: Denn man bestraft damit die weltweit effizientesten Industrieunternehmen
für ihre Milliarden-Investitionen in Energieeffizienz und Umweltschutz", sagte Koren. "Die Standortattraktivität
für die energieintensive Industrie würde mit diesem Vorschlag abermals vermindert." Vielmehr müssten
jene Bereiche stärker in die Pflicht genommen werden, in denen die meisten Potenziale zu heben sind: nämlich
Verkehr und Haushalte.
Es sei richtig, wirtschaftlich sinnvolle Einsparungspotenziale in den Unternehmen im Rahmen von Audits oder Energiemanagementsystemen
aufzuzeigen und diese zu nutzen. "Es kann aber nicht ernsthaft überlegt werden, den Unternehmen Investitionsverpflichtungen
aufzuerlegen, ohne ausreichend auf die individuelle Situation der Betriebe Rücksicht zu nehmen. Dies wäre
ein absolut unzulässiger Eingriff in die unternehmerische Freiheit", betonte Koren. Darüber hinaus
sei die Festschreibung von absoluten Energieeinsparungszielen zusätzlich zu den bestehenden Klimazielen und
den Zielen für Erneuerbare Energie nicht zweckmäßig. "Hier wird eine Senkung des gesamtösterreichischen
Energieverbrauchs mit Energieeffizienz verwechselt", so der IV-Vize-Generalsekretär: "Ein absolute
Obergrenze für den Energieverbrauch behindert viel mehr das Wachstum und sagt nichts über eine Steigerung
der Effizienz aus." |
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Moidl: IG Windkraft lobt Ökostromgesetz
Spatenstich für Betonturmwerk im Burgenland
St. Pölten (ig windkraft) - Anlässlich des Jahrestages der Fukushima-Atom-Katastrophe zeigt sich
die IG Windkraft zufrieden mit den von Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner angestoßenen Maßnahmen
zur Forcierung erneuerbarer Energien. Das Ökostromgesetz 2012 führt zu einem Ausbauboom der Windkraft
und damit zu starken Impulsen für die heimische Volkswirtschaft. Beweis dafür ist etwa der am 09.03.
im burgenländischen Zurndorf stattfindende Spatenstich für ein Betonturmwerk des deutschen Windkraftanlagenherstellers
Enercon, wo in den nächsten Jahren, neben weiteren Fertigungen, 150 Anlagen für burgenländische
Standorte erzeugt werden. Entscheidende weitere Schritte zur Energiewende sind nun die Erlassung von adäquaten
Einspeisetarifen ab Juli 2012 sowie eine faire Aufteilung der Netzgebühren auf alle Netzbenutzer im Zuge der
geplanten ElWOG-Novelle.
"Mit dem im vergangenen Juli im Parlament mit den Stimmen der Regierungsparteien sowie der Grünen und
des BZÖ beschlossenen Ökostromgesetz 2012 wurde ein gutes und ambitioniertes Gesetz zur Forcierung der
erneuerbaren Energien geschaffen. Gemeinsam mit weiteren Bemühungen, mehr Energieeffizienz zu erreichen, ist
so ein bedeutender Schritt zur Energiewende gesetzt", erklärt Mag. Stefan Moidl, Geschäftsführer
der IG Windkraft. "Entscheidend sind nun die Erlassung von adäquaten Einspeisetarifen auch auf Grundlage
des neuen Ökostromgesetzes sowie die faire Aufteilung der Netzgebühren auf alle Netzbenutzer im Zuge
der geplanten Novelle des Elektrizitätsgesetzes ElWOG 2010. Überhaupt sollten die gesamten Marktregeln
angesichts der Erfordernisse des Umbaus unseres Energiesystems angepasst werden", so Moidl.
Spatenstich für Betonturmwerk im Burgenland Das Ökostromgesetz 2012 führt zu einem Ausbauboom der
Windkraft und damit zu starken Impulsen für die heimische Volkswirtschaft. Beweis dafür ist etwa der
heute im burgenländischen Zurndorf stattfindende Spatenstich für ein Betonturmwerk des deutschen Windkraftanlagenherstellers
Enercon, wo ab Herbst Turmteile für 200 Anlagen pro Jahr erzeugt werden. Die erste Tranche, nämlich 150
Stück dieser Türme, wird zum Großteil in der Region selbst installiert werden, wo unter anderen
privaten Betreibern die BEWAG-Tochter AWP, Österreichs größter Windkraftbetreiber, die Stromautarkie
mit sauberem Windstrom für das Burgenland bis 2013 erreichbar macht. Enercon ist mit mehr als 43% Marktanteil
Marktführer in Österreich und wird aus Zurndorf auch den osteuropäischen und den süddeutschen
Markt via Donau beliefern. Damit ist es das größte Betonturmwerk von Enercon außerhalb Deutschlands.
"Der Bau dieses Betonturmwerkes wurde maßgeblich durch die Bemühungen von Minister Dr. Reinhold
Mitterlehner auf Bundesebene, durch die vorbildliche Ökostromgesetzgebung und die mustergültige Umsetzung
von Landeshauptmann Hans Niessl auf Landesebene möglich gemacht. Ohne den burgenländischen Ausbauschub
in den nächsten Jahren wären diese Green Jobs in Österreich nicht denkbar gewesen." stellt
Moidl anerkennend fest und führt abschließend aus: "Durch den Windkraftausbau in Österreich
in den kommenden Jahren werden allein durch die Firma Enercon insgesamt bis zu 350 neue Green Jobs geschaffen -
bis zu 200 Arbeitsplätze in der Turmproduktion, die restlichen Arbeitsplätze entstehen durch die Wartung
der Windräder mit dem Servicebürostandort in Neusiedl am See." |
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