Wien (statistik austria) - Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Dezember 2011
lag nach vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria mit 130,76 Mrd. Euro um 15,0% über dem Vorjahreswert.
Die Ausfuhren von Waren verzeichneten ebenfalls einen Zuwachs um 11,7% auf 122,16 Mrd. Euro. Damit konnte trotz
dem Hintergrund der internationalen Konjunkturschwäche und der europäischen Schuldenkrise das bislang
höchste Handelsniveau aus dem Berichtsjahr 2008 in beiden Verkehrsrichtungen übertroffen werden, nämlich
einfuhrseitig um 9,4% und ausfuhrseitig um 3,9%. Die Handelsbilanz wies allerdings ein Passivum von 8,59 Mrd. Euro
auf (2010: -4,28 Mrd. Euro, 2008: -2,04 Mrd. Euro). In allen Berichtsmonaten 2011 wurden die Einfuhr- und Ausfuhrvolumina
der jeweiligen Vorjahresmonate 2010 teils deutlich überschritten.
"Maschinen und Fahrzeuge" 2011 weiterhin wichtigste Produktgruppe
Die bedeutendste Produktgruppe war auch im Gesamtjahr 2011 "Maschinen und Fahrzeuge" (Einfuhren:
41,51 Mrd. Euro, Ausfuhren: 46,03 Mrd. Euro), die ausfuhrseitig einen Anteil von 37,7% einnahm; gefolgt von den
Produktgruppen "Bearbeitete Waren", "Chemische Erzeugnisse" und "Sonstige Fertigwaren".
Innerhalb dieser führenden Produktgruppe zeigten die größten absoluten Zuwächse in der Ausfuhr
die Abschnitte 72 – "Arbeitsmaschinen" (+17,8% auf 6,66 Mrd. Euro) und 78 – "Straßenfahrzeuge"
(+17,4% auf 10,23 Mrd. Euro).
Die höchste positive Handelsbilanz erzielte im Berichtszeitraum Jänner bis Dezember 2011 die Produktgruppe
"Bearbeitete Waren" (7,07 Mrd. Euro), noch vor der Produktgrupe "Maschinen und Fahrzeuge" (4,52
Mrd. Euro). Innerhalb der Produktgruppe "Bearbeitete Waren" verzeichneten die Abschnitte 67 – "Eisen
und Stahl" (+1,29 Mrd. Euro) und 69 – sonstige Metallwaren (+0,84 Mrd. Euro) die größten absoluten
Ausfuhrzuwächse. Die stärksten negativen Handelsbilanzen zeigten die Produktgruppen "Brennstoffe
und Energie" (11,53 Mrd. Euro) und "Sonstige Fertigwaren" (4,05 Mrd. Euro).
Wichtigste Handelspartner Österreichs 2011: Deutschland und Italien
Deutschland und Italien waren auch im Gesamtjahr 2011 die beiden wichtigsten Handelspartner Österreichs.
Für rund 70% des gesamten österreichischen Handelsvolumens zeichnete der Warenverkehr mit den EU-Mitgliedstaaten
verantwortlich (Eingänge: 93,25 Mrd. Euro, Versendungen: 85,20 Mrd. Euro). Die Eingänge aus der Gruppe
der seit Mai 2004 neu beigetretenen Mitgliedstaaten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 20,5% auf 17,51 Mrd. Euro,
die Versendungen um 12,9% auf 19,69 Mrd. Euro. Eingangsseitig konnten die größten Steigerungsraten innerhalb
dieser Gruppe mit Zypern, Estland, Slowenien und Polen verzeichnet werden.
Nach Deutschland, Italien und der Schweiz folgten einfuhrseitig China und die Tschechische Republik als wichtigste
Partnerländer. Ausfuhrseitig belegten die Vereinigten Staaten Platz 3 und verwiesen somit die Schweiz auf
Platz 4 – gefolgt von Frankreich.
Gemessen an der Handelsintensität war der Beitrittskandidat Kroatien mit 1,76 Mrd. Euro auf einem Niveau mit
den EU-Mitgliedstaaten Bulgarien (1,01 Mrd. Euro) oder Dänemark (1,17 Mrd. Euro) zu finden. Die Ausfuhren
nach Griechenland (-14,7%), Portugal (-5,9%) und Malta (-2,3%) gingen zurück.
Zunehmende Ausfuhrdynamik mit Drittstaaten
Noch dynamischer als der Warenverkehr mit den EU-Mitgliedstaaten entwickelte sich der Außenhandel
mit Drittstaaten: Importe +19,8% auf 37,51 Mrd. Euro, Exporte +14,7% auf 36,97 Mrd. Euro. Die ausfuhrseitig fünf
wichtigsten Partnerländer unter den Drittstaaten waren die Vereinigten Staaten (6,39 Mrd. Euro), die Schweiz
(5,98 Mrd. Euro), die Russische Föderation (2,96 Mrd. Euro), China (2,92 Mrd. Euro) und Japan (1,29 Mrd. Euro),
welche gemeinsam für 52,9% der gesamten Ausfuhren in Drittstaaten verantwortlich zeichneten.
Betrachtet man nur die Drittstaaten waren exportseitig die drei BRICS-Staaten Brasilien, Indien und Südafrika
unter den Top-20 Partnerländern zu finden – Brasilien und Indien sogar in den Top-10. Die für den Export
in jeden der fünf BRICS-Staaten bedeutendste Produktgruppe war "Maschinen und Fahrzeuge". Besonders
dominant waren die Exporte dieser Produktgruppe nach China (62,8%) und hier vor allem der Abschnitt 72 – "Arbeitsmaschinen".
Die exportseitig zweitwichtigste Produktgruppe im Handel mit China, der Russischen Föderation und Brasilien
war "Chemische Erzeugnisse" – mit Indien und Südafrika hingegen die Produktgruppe "Bearbeitete
Waren".
Mehr als die Hälfte der österreichischen Exporte in die Vereinigten Staaten (+29,0% auf 6,39 Mrd. Euro)
waren der Produktgruppe "Maschinen und Fahrzeuge" zuzuordnen; der größte Anteil entfiel auf
die Abschnitte 71 – "Kraftmaschinen" und 77 – sonstige elektrische Maschinen und Geräte.
Beinahe 75% der Exporte in die Schweiz (+15,1% auf 5,98 Mrd. Euro) entfielen auf "Maschinen und Fahrzeuge",
"Bearbeitete Waren" und "Chemische Erzeugnisse", die einen Exportanteil von jeweils rund einem
Viertel einnahmen.
Die Exporte nach Japan (+26,5% auf 1,29 Mrd. Euro) stützten sich vorrangig auf die Produktgruppen "Maschinen
und Fahrzeuge" und "Bearbeitete Waren", welche gemeinsam mehr als die Hälfte der gesamten Ausfuhren
in dieses Land ausmachten. |