Betriebsansiedler ABA-Invest in Austria erhöhte Investmentsumme und geschaffene Arbeitsplätze
um ein Drittel – 183 neue internationale Betriebsansiedlungen im Jahr 2011
Wien (bmwfj) - Im turbulenten Wirtschaftsjahr 2011 konnte Österreichs Betriebsansiedlungsagentur
ABA-Invest in Austria einen signifikanten Anstieg der Investitionssumme um 34 Prozent auf 296,2 Millionen Euro
(2010: 221,1 Mio. €) verbuchen und mit 1.822 neuen Stellen das Vorjahr gleich um 31,8 Prozent übertreffen
(2010:1.383). Die Anzahl der gemeinsam mit den Regionalgesellschaften angesiedelten internationalen Betriebe betrug
mit 183 um 7,5 Prozent weniger als 2010 (198). Das heißt auch, dass die durchschnittliche Projektgröße
gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.
„Der Standort Österreich ist weiterhin attraktiv für internationale Unternehmen, steht aber in einem
harten internationalen Wettbewerb“, sagt dazu ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
„Umso wichtiger ist es, dass unser Konsolidierungspaket die Standortqualität nicht gravierend beeinträchtigt
und es bei Zukunftsbereichen wie Forschung und Entwicklung sowie Bildung keine Einschnitte gibt“, so Mitterlehner.
"Aufgrund der konjunkturellen Aussichten wird 2012 kein einfaches Jahr für Betriebsansiedlungen. Mit
Blick auf die von der ABA derzeit bearbeiteten 645 Investitionsprojekte können wir aber optimistisch sein",
betont Mitterlehner. Der Standort Österreich profitiere weiterhin von der Drehscheiben-Funktion in Richtung
Zentral- und Osteuropa, stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, qualifizierten Fachkräften und einer
gut ausgebauten F&E-Infrastruktur. Unterstützend wirkt auch die hohe Lebensqualität.
Deutschland wieder Top-Investorland, Italien an zweiter Stelle
Als traditionell wichtigstes Investorland war Deutschland auch 2011 mit 71 Ansiedlungen Nummer eins und
stellte 39 Prozent aller neuen Ansiedlungen in Österreich. 2010 hatten 83 – und damit um 14 Prozent mehr -
deutsche Unternehmen die Betreuung durch ABA-Invest in Austria bei der Ansiedlung in Österreich gesucht. Zum
Vergleich: Im Jahr 2009 waren es nur 53 deutsche Unternehmen gewesen. Ein Stand von 138 offenen deutschen Investitionsprojekten
per Ende 2011 gegenüber 155 im Vorjahr erlaubt für 2012 einen positiven Ausblick. Zweitstärkstes
Investor-Land war auch 2011 Italien mit 16 neuen Ansiedlungen italienischer Herkunft (2010:17).
Arbeitsmarktliberalisierung motiviert slowenische und ungarische Investoren
Die Arbeitsmarktliberalisierung für weitere CEE-Länder im Mai 2011 zeigte rasch Wirkung – 13
ungarische (2010: elf) und acht slowenische Betriebe (2010: zwei) entschieden sich im Vorjahr für eine Firmengründung
in Österreich. Insgesamt war die Gruppe der CEE/SEE-Länder mit 41 oder 22,5 Prozent aller ABA-Projekte
auch 2011 wieder stark vertreten, darunter befanden sich sechs russische und vier Unternehmen ukrainischer Herkunft.
Asien stark – Japan und China verdoppeln Zahl der Investitionsprojekte
Acht japanische Unternehmen - und damit doppelt so viele wie 2010 - haben sich trotz Fukushimakrise 2011
mit Unterstützung von ABA in Österreich niedergelassen. Darunter
der weltweit führende japanische Konzern im Bereich Energieerzeugung Mitsubishi Power Systems Europe (MPS),
der in Wien sein europäisches Kompetenzzentrum für sämtliche schlüsselfertige Anlagen zur nachhaltigen
Energieerzeugung - v.a. Gas-Kombi-Kraftwerke - die MHI Engineering Vienna gründete. Auch China legte ordentlich
zu: Fünf chinesische Unternehmen gegenüber zwei im Vorjahr konnte ABA 2011 bei der Ansiedlung in Österreich
unterstützen, darunter Wolong, einen der führenden chinesischen Produzenten von Elektromotoren.
Ein Headquarter – neun regionale Kompetenzzentren – drei Forschungszentralen
Prominenter Headquarters-Neuzugang war der BMW-Konzern, der die Vertriebsregion Central Eastern Europe
(CEE) für zehn Länder nach Salzburg verlegte. Darüber hinaus gründeten neun Unternehmen regionale
Kompetenzzentren in Österreich und betreuen nun von Österreich aus internationale Märkte in Central
und Eastern Europe.
Erfreulich ist der anhaltend positive Trend im Bereich Forschung & Entwicklung – 2011 betreute ABA zehn F&E
treibende Unternehmen bei der Niederlassung in Österreich (2010: elf, 2009: sieben). Drei davon siedelten
internationale Forschungszentralen in Österreich an. Die vom Wirtschaftsministerium finanzierte Kampagne "Forschungsplatz
Österreich" wurde bis 2013 verlängert. "Durch gezieltes Marketing im Rahmen von Messen, Medienkooperationen
und Informationsreisen positionieren wir Österreich als chancenreichen Innovations-Standort", betont
Mitterlehner.
Von den Branchen waren Industrienahe Dienstleistungen (40) Tourismus (18) und Life Sciences (17) 2011 am stärksten
vertreten.
Die Bundesländer-Statistik: Wien vor Kärnten und Niederösterreich
2011 siedelte sich mit 91 beinahe die Hälfte aller Unternehmen in Wien an (2010: 98). Stärkstes
Bundesland nach Wien war Kärnten mit 20 Betriebsansiedlungen (2010: 13) vor Niederösterreich mit 18 Betriebsansiedlungen
(2010: ebenfalls 18). Sechzehn der von ABA und den Regionalgesellschaften betreuten Firmengründungen wurden
in Tirol (2010: 14), elf in Oberösterreich (2010: 21), zehn in Salzburg (2010: 17) und neun in der Steiermark
(2010: ebenfalls neun) registriert, vier im Burgenland (2010: drei) und drei in Vorarlberg (2010: fünf).
Für das Jahr 2012 rechnet ABA-Geschäftsführer René Siegl zwar mit einem schwierigen konjunkturellen
Umfeld, aber aufgrund des guten aktuellen Standes von 645 derzeit bearbeiteten Investitionsprojekten - darunter
etliche mittelgroße und große, von Solaranlagen über Automobilteile bis zum Logistikzentrum -
ist der Ausblick der ABA ins neue Wirtschaftsjahr verhalten optimistisch. Weitere Steigerungen bei Investitionssumme
und Zahl der Arbeitsplätze werden erwartet.
Über die ABA-Invest in Austria
ABA-Invest in Austria (Austrian Business Agency) ist eine im Eigentum des österreichischen Wirtschaftsministeriums
stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl,
in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstützt im
Kontakt mit Behörden. Interessierte Unternehmen werden von Mitarbeitern in der Wiener Zentrale und den Büros
in New York und Tokio betreut. |