Salzburg: Erfolgsgeschichte des Fonds für Kunst am Bau   

erstellt am
08. 03. 12

Brenner: Umstellung auf Fonds-Finanzierung bewährt sich / Neue Arbeiten von Erich Gruber & Martin Gredler im Haus der Natur
Salzburg (lk) - "Der Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum ist eine echte Erfolgsgeschichte. Das wurde auch bei der gestrigen Präsentation der Arbeiten von Martin Gredler und Erich Gruber im Haus der Natur wieder sehr deutlich", zeigte sich Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner am 08.03. erfreut. Die Verbindung von Kunst und öffentlichen Bauten ist schon seit langem ein besonderes Anliegen des Landes und seit drei Jahrzehnten ein fixer Bestandteil bei öffentlichen Bauvorhaben. "So sollen künstlerische Arbeiten mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden, erläuterte Brenner.

Umstellung auf Fonds-Finanzierung im Jahr 2008
Bis vor wenigen Jahren wurde ein bestimmter Prozentsatz der Kosten von öffentlichen Bauten (zwei Prozent bei Hochbauten, ein Prozent bei allen anderen Bauten inklusive Straßenbau) für "Kunst am Bau" verwendet. "Bei steigenden Baukosten wurde der Rotstift dann leider oft zuallererst bei der Kunst angesetzt und gerade in den vergangenen Jahren immer weniger derartige Kunstprojekte realisiert", erklärte Kulturreferent Brenner. "Daher haben wir 2008 dieses System umgestellt und auf neue Beine gestellt: Mit der Schaffung eines eigenen 'Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum' wurde aus den Baubudgets des Landes und der SALK ein fixer Jahresbetrag in Höhe von gut 300.000 Euro herausgelöst. Dieses Geld steht jetzt also fix und unabhängig von der tatsächlichen Bautätigkeit für die Realisierung von Kunstprojekten im öffentlichen Raum zur Verfügung. Und das hat sich in den vergangenen Jahren sehr bewährt. Seit der Umstellung haben wir jetzt insgesamt sieben außergewöhnliche und hochwertige 'Kunst am Bau'-Projekte realisiert".

Neueste "Kunst am Bau"-Arbeiten für das "Haus der Natur"
Auch die am 07.03. erstmals der Öffentlichkeit präsentierten Arbeiten von Martin Gredler und Erich Gruber im "Haus der Natur" wurden über diesen Fonds finanziert. Insgesamt standen dafür rund 40.000 Euro zur Verfügung.

"In diesem traditionsreichen, historisch bedeutvollen Gebäude war es nicht ganz einfach, einen geeigneten, stimmigen Ort für diese künstlerische Gestaltung zu finden. Denn einerseits galt es, auf den Denkmalschutz entsprechend Rücksicht zu nehmen und andererseits musste auch auf die Museumskonzeption des Hauses Rücksicht genommen werden", erklärte Brenner. Aufgrund langjähriger Zusammenarbeit bestand hier bereits eine stabile Vertrauensbasis der beiden Künstler mit den Verantwortlichen im Haus der Natur. "Daher wurde diesmal auf einen Wettbewerb verzichtet und – auf ausdrücklichen Wunsch des Museums – die Künstler Martin Gredler und Erich Gruber direkt mit einer künstlerischen Gestaltung beauftragt", so Brenner weiter.

Martin Gredlers Arbeit "Familienaufstellung – Prime Time" im Foyer
Martin Gredler schuf in den vergangenen Wochen eine Wandarbeit mit dem Titel "Familienaufstellung – Prime Time" im Foyer des Museums. "Es ist eine dramatisch bewegte Komposition, die sich aus den unzähligen Zeichnungen speist, die Martin Gredler in den vergangenen beiden Jahren in den Depots und Archiven im Haus der Natur anfertigte. In die Malerei eingewoben findet sich eine Projektionsfläche, auf der ein Film läuft, den der Künstler mit dem Filmemacher Andreas Horvath gemeinsam erarbeitet hat", schildert Kulturreferent Brenner.

Gredlers Überlegung: "Die sinnliche Freude des Sehens und Begreifens, der Humor des spontanen Zusammenschauens von scheinbar Konträrem öffnet vielleicht eine Tür zu noch unbegangenen Ausstellungsgängen. Reales und Künstliches überlagern dort einander in einer Atmosphäre des Sammelns und der Vermittlung."

Erich Gruber: "Platzwart" und "Nonne"
Der 1971 in Bischofshofen geborene und seit 1998 in der Stadt Salzburg lebende Künstler Erich Gruber schuf zwei Bilder, die sich auf spannende Weise mit dem Gebäude auseinandersetzen und in dieses und seine Geschichte und Gegenwart reflektieren. Zum "Platzwart" wird bei Erich Gruber ein Affe, der hier aus einem der Blindfenster in die Welt hinausschaut und zugleich auch den Blick nach Innen richtet. Im Inneren des Hauses erinnert Erich Gruber mit seiner "Nonne" daran, dass dieses "Haus der Natur" jahrhundertlang auch etwas wie eine Heimat für das "Über-Natürliche" war, als dieses Gebäude zum Ursulinenkloster gehörte und hier eher Spirituelles, Transzendentes und Kontemplation die Hauptrolle spielten und nicht die faktenbasierende, naturwissenschaftliche Arbeit.
     
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