OÖ: market-Umfrage zur Gesundheitsvorsorge   

erstellt am
07. 03. 12

Oberösterreicher/innen interessieren sich für Bewegung, Sport und gesunde Ernährung - Vorsorge braucht aber noch höheren Stellenwert!
Linz (lk) - Das Linzer Marktforschungsinstitut "market" hat auch heuer wieder im Auftrag des Landes Oberösterreich die heimische Bevölkerung zu Einstellungen und Verhalten zum Thema Gesundheitsprävention, insbesondere bei Kindern und betriebliche Vorsorge, befragt. Die Oberösterreicher/innen erfreuen sich nach wie vor an einer hohen Lebensqualität in ihrem Bundesland. 93 Prozent der Befragten sind mit ihrem derzeitigen Leben zufrieden. Vitalität und Gesundheit spielen dabei eine sehr große Rolle. Eine Befragung zu diesem Thema vor genau einem Jahr brachte mit 94 Prozent einen ähnlich hohen Wert. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass sich Schulen und Kindergärten jedoch mehr für die Gesundheitsvorsorge von Kindern einsetzen sollten. Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen bei Erwachsenen brauchen aber noch einen höheren Stellenwert. Die Zufriedenheit mit dem Spitalsaufenthalt bleibt so wie im Vorjahr auf hohem Niveau.

Hoher Bekanntheitsgrad der neuen Dachmarke "Gesundes Oberösterreich" nach erstem Jahr
Nach knapp einem Jahr kennen bereits sechs von zehn Oberösterreicher/innen die neue Dachmarke "Gesundes Oberösterreich", die alle Gesundheitsleistungen des Landes Oberösterreich gebündelt zusammenfasst und über aktuelle Gesundheitsthemen informiert.

Die größte Bekanntheit wurde im Innviertel mit 73 Prozent erfragt, auch in der Landeshauptstadt kennt jeder zweite das "Gesunde Oberösterreich". Männer (59 %) und Frauen (62 %) sind nahezu gleich auf. Mit dem Start der Präventionsoffensive Anfang dieses Jahres werden die Schwerpunktthemen 'Kinder- und Jugendgesundheit', 'Arbeit und Gesundheit' sowie 'Bewegung' in den Mittelpunkt gestellt und die Dachmarke 'Gesundes Oberösterreich' noch weiter ausgebaut.

Gesundheit, Vitalität, Lebenskraft und Lebensfreude als wichtigste Faktoren für hohe Lebenszufriedenheit
Gesundheit, Vitalität, Lebenskraft und Lebensfreude - das sind nach wie vor die wichtigsten Faktoren für die Lebenszufriedenheit der Oberösterreicher/innen. Fast jede/r Oberösterreicher/in ist mit dem derzeitigen Leben sehr zufrieden (46 %) bzw. zufrieden (47 %).

Um die Vitalität zu erhalten bzw. zu steigern, setzt die Mehrheit auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser, Saft oder Tee (68 %). Auch genügend Schlaf (66 %) und auf die Signale des eigenen Körpers zu achten (64 %), ist aus Sicht der Oberösterreicher/innen ein probates Mittel, um die eigene Vitalität zu sichern. Vorsicht beim Sport (61 %) sowie generell eine gesunde Lebensweise (gesunde Ernährung, nicht Rauchen, wenig Alkohol) sind weitere wichtige Gesundheitsfaktoren.

Interessant ist der Aufwärtstrend in punkto Nichtrauchen: im Vergleich zu 2011 ist der Anteil der Oberösterreicher/innen, die das Nichtrauchen als wesentlichen Faktor erkennen, um neun Prozentpunkte auf 60 % angestiegen.

Prioritäten bei der Kinder-Gesundheitsvorsorge: Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung
Von den Eltern/Erziehungsberechtigten einmal abgesehen, die natürlich die größte Verantwortung für die Gesundheit ihrer Kinder tragen, sollten aus Sicht der Oberösterreicher/innen auch die Ärzte, z.B. Schularzt bzw. Kinderarzt, verstärkt in die Pflicht genommen werden, wenn es um die Gesundheitsvorsorge der Kinder geht. Ein klarer Auftrag ergeht auch an die Schulen und Kindergärten: Drei Viertel sind der Meinung, diese Einrichtungen sollten sich mehr für die Gesundheitsvorsorge von Kindern einsetzen. Von den Krankenkassen erwarten sich zwei Drittel mehr Einsatz, etwas weniger sehen die staatlichen Gesundheitsbehörden (58 %) bzw. die Gesundheitsbehörden in den Bundesländern (56 %) als Adressaten.

Besonders stark im Bewusstsein der Oberösterreicher/innen angestiegen sind die beiden Themen Bewegung bzw. Sport und gesunde Ernährung. Waren im Vorjahr nur 23 Prozent der Meinung, dass Bewegung/Sport als Gesundheitsvorsorge bei Kindern wichtig ist, so sind es heuer bereits 44 Prozent.

Gesunde Ernährung in Form von wenig Süßigkeiten und Fast Food hat ebenfalls an Wichtigkeit zugenommen - von 26 Prozent 2011 auf 38 Prozent 2012. Mit den Projekten 'Gesunder Kindergarten' und 'Gesunde Jause' an den Schulen greift das Land Oberösterreich mit der Dachmarke 'Gesundes Oberösterreich' genau diese Schwerpunkte auf, um in diesen wichtigen Bereichen noch weitere Verbesserungen zu erzielen.

Seit Herbst 2011 können sich die heimischen Kindergärten in den 'Gesunden Gemeinden' an dem Projekt 'Gesunder Kindergarten' beteiligen. Bereits im Schuljahr 2012/2013 sollen ca. 20 Prozent aller Kindergärten daran teilnehmen, im darauffolgenden Jahr 2013/2014 bereits 30 Prozent, das sind 225 Kindergärten.

Auffällig bei diesen Ergebnissen ist die starke Lernkurve im Vergleich zum Vorjahr: Konnten 2011 noch 39 Prozent spontan gar keinen Gesundheitsvorsorgebereich nennen, sind es heuer nur mehr 15 Prozent. "Unser Ziel ist es, durch unsere neue Dachmarke 'Gesundes Oberösterreich' die Prävention in den Köpfen und Herzen der Menschen zu verankern. Wenn heuer schon ein Viertel mehr Menschen um die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge Bescheid weiß, dann sind wir am richtigen Weg. Dennoch muss die Vorsorge noch einen viel höheren Stellenwert einnehmen. Denn Vorsorgen ist immer besser als Heilen", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.

Vorbeugung gegen Ess-Störungen und Übergewicht sowie Information über Drogen bei Kindern bekommt größere Wichtigkeit
Laut Umfrage steht bei den Vorsorgebereichen bei Kindern die Zahngesundheit mit 90 Prozent an oberster Stelle, gefolgt von ausgewogener Ernährung mit 89 Prozent. Einige Bereiche haben im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung zugenommen, unter anderem die Vorbeugung gegen Ess-Störungen (von 71 % auf 77 %), die Vorbeugung gegen Übergewicht (von 74 % auf 79 %) sowie die Information über die Schädlichkeit von Drogen (von 81 % auf 87 %).
Der kontrollierte Fernseh- und Computerkonsum ist in der Befragung von 63 auf 69 Prozent ebenfalls angestiegen. Auch hier setzt das 'Gesunde Oberösterreich' einen weiteren Schwerpunkt. Unter der fachlichen Leitung von Univ. Prof. Prim. Dr. Klaus Schmitt wird eine Strategie sowie ein Umsetzungskonzept zum Thema 'Kinder- und Jugendgesundheit' erarbeitet. Einerseits geht es dabei um die Prävention durch Bewegung, andererseits um Prävention Computerspielsucht. Pilotprojekte zur Umsetzung sollen ab 2013 folgen.

Mehrheit der Kinder treibt außerhalb der Schule Sport: Jedes zweite Kind fährt Rad!
Die oberösterreichischen Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter geben zu 70 Prozent an, dass ihre Kinder auch außerhalb der Schule mehrmals pro Woche Sport betreiben, weitere 15 Prozent zumindest einmal pro Woche.

Immerhin acht Prozent der Kinder betreiben seltener als einmal pro Monat oder gar niemals Sport außerhalb der Schule. Die beliebtesten Sportarten sind dabei Radfahren (51 %), Schwimmen (43 %), Fußball (40 %) und Skifahren/Snowboarden (35 %), gefolgt von Laufen/Jogging, Inlineskaten, Tanzen und Reiten.

Knapp 90 Prozent der Eltern möchten Sport bei Nachmittagsbetreuung der Kinder
Um die Bewegungsfreude der Kinder aufrechtzuerhalten bzw. auch die Bewegungsmuffel zum Sport zu bewegen, meinen 9 von 10 Eltern, Sport bzw. Bewegung sollte Teil der Nachmittagsbetreuung z.B. im Hort sein. In diesem Punkt sehen die Eltern also auch die Verantwortung außerhalb des eigenen Haushalts - anders sieht es hingegen bei der Ernährung aus: Bis auf eine kleine Minderheit von zwei Prozent sind die oberösterreichischen Eltern der Meinung, sie allein sind hauptverantwortlich für die Mahlzeiten ihrer Kinder. . Jede/r fünfte erwachsene Oberösterreicher/in ist ein Bewegungsmuffel Abgefragt wurden auch die erwachsenen Oberösterreicher/innen, ob sie Bewegung oder Sport betreiben, dazu gehören z. B. auch Fußwege in die Arbeit, Einkaufen gehen etc. Immerhin 51 Prozent machen das mehrmals pro Woche, 20 Prozent etwa einmal pro Woche und immerhin ein Fünftel betreibt weniger als einmal im Monat oder überhaupt nie Sport - letzteres trifft auf acht Prozent zu.

Besonders viel Freude an Bewegung oder Sport haben die Oberösterreicher/innen im Alter von 30 bis 39 Jahren mit 54 Prozent sowie die Generation 60+ mit 59 Prozent. Die 'Gesunden Gemeinden' in Oberösterreich informieren ihre Einwohner/innen regelmäßig über aktuelle Kurse, Sportangebote etc. Insgesamt fühlen sich drei Viertel über das Sportangebot der eigenen Gemeinde/Stadt gut informiert - 72 Prozent finden dieses auch ausreichend.

Weniger als die Hälfe nutzen Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen
Nur 45 Prozent der Oberösterreicher/innen lassen regelmäßig verschiedenste Vorsorgeuntersuchungen durchführen, wie zum Beispiel eine Gesundenuntersuchung, Mammographie, Prostatauntersuchung, Kontrolle beim Zahnarzt etc. - weitere 22 Prozent gehen zumindest regelmäßig zu einigen wenigen Kontrolluntersuchungen. Ein nicht zu übergehender Anteil von 17 Prozent lässt allerdings nicht regelmäßig Checks durchführen und 15 Prozent nehmen überhaupt keine Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

Was die kostenlose Vorsorgeuntersuchung (jährliche Gesundenuntersuchung) betrifft, so liegen die Daten am Tisch: Nur von rund 12 Prozent der Bevölkerung wird diese in Anspruch genommen. Damit liegt Oberösterreich bei beiden Geschlechtern unter dem Bundessschnitt, der Frauenanteil ist höher als jener der Männer (siehe Grafik unten).

Bessere Bewertung der Betrieblichen Gesundheitsvorsorge
Immer noch kritisch, aber deutlich positiver als im Vorjahr werden die oberösterreichischen Betriebe von der Bevölkerung in punkto Einsatz der Betriebe für die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter/innen eingeschätzt.

Zwölf Prozent (fünf Prozent im Vorjahr!) sind der Meinung, die Betriebe unternehmen in diesem Bereich sicher genug für ihre Mitarbeiter/innen, ein gutes Drittel meint, es ist im Großen und Ganzen genug. Dennoch stehen dem immer noch 53 Prozent gegenüber, die die betriebliche Gesundheitsvorsorge als wenig oder gar nicht ausreichend betrachten.

Als besonders wichtige Maßnahme im Betrieb wird eine gesunde Gestaltung des Arbeitsplatzes gesehen (87 %). Weniger häufig als im Vorjahr wird die flexible Pausenregelung zur individuellen Regeneration genannt - aktuell von 71 Prozent (-8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2011). Zugenommen hat aber der Wunsch nach einer Förderung gemeinsamer sportlicher Unternehmungen - von 53 auf 60 Prozent. 27 Prozent nehmen davon auch bereits Gebrauch.

Vier von fünf Oberösterreichern/innen halten eine Kantine mit gesunden Mahlzeiten für maßgeblich - ein Viertel kann dieses Angebot auch bereits nutzen.

Zufriedenheit mit dem Spitalsaufenthalt bleibt auf hohem Niveau
Wie auch im Vorjahr war mehr als die Hälfte der Befragten mit dem letzten Spitalsaufenthalt sehr zufrieden und ein weiteres Drittel zufrieden. Besonders hoch war die Zufriedenheit heuer im Mühl- und Traunviertel. Positiv hervorgehoben werden vor allem die medizinische Versorgung und Ausstattung des Spitals sowie die Kompetenz des Personals und die angenehmen Atmosphäre im Krankenhaus.
     
zurück