Kulturministerin Schmied überreichte der Wissenschaftlerin, Kunstvermittlerin und Kuratorin
das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Wien (bmukk) - Die Wissenschaftlerin, Kunstvermittlerin und Kuratorin Cathrin Pichler wurde am 05.03.
von Kulturministerin Claudia Schmied mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I.
Klasse ausgezeichnet. Die Überreichung des Dekrets und der Insignien fand im Rahmen eines Festaktes im Lesesaal
des Josephinums in Wien statt. Franz Schuh hielt die Laudatio, das musikalische Programm lieferte das Christoph
Mallinger Trio.
"Cathrin Pichler gilt als führende Wegbereiterin für die zeitgenössische Kunst in Österreich.
In ihren zahlreichen Rollen, als Kunstvermittlerin, Lehrerin, Wissenschaftlerin, Ausstellungsgestalterin, Autorin
und Beraterin beeinflusste Cathrin Pichler die Kunstszene entscheidend. Mit ihren Ausstellungskonzeptionen, den
neuen Wegen in der Umsetzung und der Überzeugung, dass die Ausstellung ein Instrument der sinnlichen Erfahrung
sein soll, hat Cathrin Pichler unser Verständnis für die Kunst nachhaltig geprägt", so Kulturministerin
Claudia Schmied.
Laudator Franz Schuh über Cathrin Pichler: "Ihre Art der Selbstorganisation als denkender und veröffentlichender
Mensch nenne ich, weil es mir Freude macht, postmodern und demokratisch. In Stadt und Land kann man auch diese
Menschen beobachten, die im Hintergrund des großen Gemurmels die Quellen instand halten, an denen sich das
geistige Leben aufrechterhält und erfrischt. 'Postmodern' nenne ich das Zurücktreten der entschieden
glanzvollen Personen, der identifizierbaren Stars, ein Zurücktreten zugunsten der Sprachspiele und ihrer Vielfalt.
Demokratisch daran ist, dass ein jeder, der mit der jeweiligen Sache sachlich mithalten kann, auch eingeladen ist,
es zu tun."
Cathrin Pichler, geboren 1946, studierte Publizistik, Kunstgeschichte, Soziologie und Psychologie an der Universität
Wien sowie Kommunikationstheorie, Informationstheorie und Informationsästhetik und absolvierte eine psychotherapeutische
Ausbildung. 1977-1982 Projektleiterin am Institut für Konfliktforschung, Wien, 1982-1985 Freie Mitarbeit am
Institut für Konfliktforschung und an der Akademie der Wissenschaften (Institut für Demographie), 1991-1994
Programmbeirat steirischer herbst, 1992-1994 Kuratorin für Bildende Kunst des Bundesministeriums für
Unterricht und Kunst: Rahmenkonzeption und Unterstützung von über 40 Projekten im In- und Ausland, u.
a. Projekt "REAL" mit Beiträgen in Graz, Salzburg und Wien, Ausstellungsserie "REFLEX"
in der Secession Wien, "Jetztzeit", Kunsthalle Wien, "Austria im Rosennetz", MAK Wien. Darüber
hinaus seit den 1980er Jahren Konzeption und Realisierung von zahlreichen bedeutenden Ausstellungen im In- und
Ausland sowie Lehrtätigkeit an mehreren Universitäten. Cathrin Pichler engagierte sich weiters in zahlreichen
Forschungsprojekten an renommierten Einrichtungen.
Das 'Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse' zeichnet Persönlichkeiten
aus, die sich durch besonders hochstehende schöpferische bzw. anerkennenswerte Leistungen auf den Gebieten
der Wissenschaft oder der Kunst allgemeine Anerkennung und einen hervorragenden Namen erworben haben. |