1 Jahr FTI-Strategie der Bundesregierung
Wien (bmvit) - Infrastrukturministerin Doris Bures sieht in der Steigerung der Forschungsinvestitionen
im Unternehmenssektor ein Schlüsselkriterium, damit Österreich seine Ziele, wie sie in der FTI-Strategie
der Bundesregierung festgelegt sind, erreichen kann. In ihrem Ressort wurden die Weichen dafür gestellt. "Wir
konzentrieren uns auf die Schwerpunkte Umwelt und Energie, Mobilität und Verkehr, IKT und Produktionstechnologien
- also auf Innovation zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Und wir setzen auch
in der Forschungsförderung auf ganz neue Instrumente", so die Ministerin.
Die Ministerin weist hier auf die im Herbst des Vorjahrs erstmals gestartete Ausschreibung im Bereich "innovationsorientierte
Beschaffung" hin. Dabei fragen öffentliche Ausschreiber nicht bestehende Produkte nach, sondern innovative
Lösungen. So hat z.B. die ASFINAG ein innovatives Verkehrsmanagementsystem für Baustellen und Großereignisse
ausgeschrieben. Dabei finanziert die Asfinag gemeinsam mit dem BMVIT die Kosten der Forschung und Entwicklung bis
zum Prototypen. Mit diesem innovativen Förderungsinstrument fördert man einerseits die innovativen Unternehmen
und löst andererseits ein gesellschaftlich relevantes Problem, für welches es derzeit am Markt keine
optimale Lösung gibt.
Wesentlich ist für Bures das gemeinsame Vorgehen von öffentlicher Hand und Unternehmen. Gerade die Produktion
stehe voll im globalen Wettbewerb. Bures: "Wir wollen uns an diesem Wettbewerb nicht mit Niedriglöhnen,
sondern mit Hochtechnologie beteiligen. Das braucht permanente Innovation, sowohl bei den Produkten als auch bei
den Produktionstechnologien." Anders als viele andere Länder habe Österreich nach wie vor eine starke
Industrie, "und wir wollen, dass das so bleibt", betont die Ministerin.
Das BMVIT hat 2011 die FTI-Initiative "Intelligente Produktion" mit einem Fördervolumen von 50 Mio.
Euro gestartet, um die Ressourceneffizienz und damit Wettbewerbsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit der österreichischen
Industrie zu unterstützen. Diese Initiative wird 2012 fortgesetzt und ausgeweitet, das Fördervolumen
wurde auf 70 Mio. Euro erhöht.
Optimistisch ist Bures im Hinblick auf die Bereitschaft der Unternehmen, stärker in F&E zu investieren.
Dies nicht zuletzt deswegen, weil sich mittlerweile 22 der wichtigsten heimischen Hightech-Unternehmen an ihrer
Initiative "Innovationsland Österreich" beteiligen. Im vergangenen August in Alpach hat Bures diese
Initiative gemeinsam mit 11 Unternehmen, die sich dabei selbst verpflichten, bis 2015 ihre Forschungsaufwendungen
um 20 Prozent zu erhöhen. In der Zwischenzeit haben sich schon elf weitere Unternehmen dieser Initiative angeschlossen.
Die 22 Unternehmen stehen für mehr als knapp 1,2 Milliarden Euro an Forschungsausgaben, das ist mehr als ein
Fünftel der gesamten Unternehmensforschung in Österreich. Bis 2015 werden sie ihre F&E-Aufwendungen
um 230 Mio. Euro steigern. Die 22 beteiligten Unternehmen beschäftigen 80.000 Menschen in Österreich.
Davon sind alleine in der Forschung und Entwicklung (F&E) 12.000 Menschen tätig. Die beteiligten Unternehmen:
Infineon, Magna, Lenzing, KTM, Kiska, AT&S, AVL-List, Geoville, Doppelmayr, Marinomed, TTTech, Baxter, Bernecker+Rainer,
Borealis, BRP-Powertrain, FACC, Fronius International, Knowles Electronics Austria, NXP Semiconductors Austria,
Rosenbauer, Voestalpine und Wolford. |