Bozen (lpa) - Neben den großen politischen Brocken hatte die Landesregierung am 05.03. auch eine Reihe
kleinerer Themen zu diskutieren. So ging es um eine Vorschau auf den Haushalt 2013, um eine Neuregelung der Lehrer-Rangordnungen,
um das Prozedere beim Aufstellen von Hinweisschildern sowie um die Betreuung psychisch kranker Häftlinge.
Haushalt 2013: Ein erster Ausblick
Einen ersten, allerdings noch unsicheren Ausblick hat die Landesregierung heute auf den Haushalt 2013 gewagt. Dieser
wird voraussichtlich unter fünf Milliarden Euro liegen, allerdings könnten genauere Prognosen erst im
Juni gestellt werden. Auch seien die Verhandlungen mit Rom noch im Gange, was den Beitrag Südtirols zur Sanierung
des Staatshaushalts betrifft, sodass noch keine genaueren Voraussagen getätigt werden könnten, erklärte
heute Landeshauptmann Luis Durnwalder.
Was dagegen den diesjährigen Haushalt betrifft, so hat die Landesregierung heute bekräftigt, fünf
Prozent aller Ausgaben (außer der Pflichtausgaben) einzufrieren, um die Einhaltung des Stabilitätspakts
zu garantieren. "Dies ist notwendig, nachdem sonst all jene Bereiche von der Kürzung betroffen wären,
die ihre Ausgaben spät im Jahr tätigen", so Durnwalder. Das Einfrieren der fünf Prozent könne
zudem zu jedem Zeitpunkt rückgängig gemacht werden, wenn es etwa Ende des Jahres aus Rom Entwarnung geben
sollte.
Geeinigt hat sich die Landesregierung heute auch darauf, wie die Einsparungen abgewickelt werden sollen. Demnach
trifft es nicht jede Abteilung oder jedes Amt mit fünf Prozent, sondern jedes Ressort. "Innerhalb der
Ressorts können unterschiedliche Gewichtungen gefunden, also Prioritäten gesetzt werden, wichtig ist
nur, dass unterm Strich eine Einsparung von fünf Prozent herauskommt", so Durnwalder.
Neuerungen bei Lehrer-Rangordnungen
Neuerungen gibt es bei der Erstellung der Rangordnungen für Lehrer. So soll künftig die Rangordnung
für Zweitsprachlehrer nicht mehr nur in bestimmten Zeitfenstern geöffnet werden, sondern eine Eintragung
das ganze Jahr über möglich sein.
Die zweite Neuerung betrifft dagegen in erster Linie die italienische Schule in Südtirol. Bisher waren Bewerber
aus anderen Ländern nämlich automatisch ans Ende der entsprechenden Rangordnungen gereiht worden, was
allerdings gerichtlich für unzulässig erklärt worden ist. Deshalb müssen diese Bewerber künftig
gleich behandelt werden wie solche aus Südtirol.
Betreuung psychsich kranker Häftlinge: Kooperation mit Trient
Ab März 2013 sollen alle Häftlinge, die ihre Haft aufgrund psychischer Probleme in entsprechenden Einrichtungen
absitzen, in deren Herkunftsregionen zurückkehren. Das Problem: "Wir haben keinerlei Einrichtung, die
die uns betreffenden zehn Fälle aufnehmen könnte, nachdem unser Gefängnis in Bozen in einem desolaten
Zustand ist", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Abhilfe schaffen soll ein Abkommen mit Trient, wo der nötige
Platz im Gefängnis verfügbar wäre. Insgesamt gibt das Land jährlich rund 730.000 Euro für
Häftlinge aus, die wegen ihrer psychsichen Probleme besonderer Aufsicht und Betreuung bedürfen.
Infotafeln und -schilder: Bürgermeister sind zuständig
Nicht mehr das Land, sondern die Gemeinden, sprich: die Bürgermeister sollen zuständig sein, wenn es
um das Anbringen von Hinweis- und Infoschildern geht. Die Landesregierung hat heute allerdings vorgesehen, dass
diese Bestimmung nur für Tafeln gilt, die länger als 30 Tage sichtbar sein sollen, während für
alle anderen keine Genehmigungspflicht, sondern nur eine Einigung mit dem Grundeigentümer notwendig sein soll. |