Neue Zentrale der "Helfer Wiens" entsteht in der ehemaligen Feuerwache Neubau
Wien (rk) - Die künftige Nutzung von zwei früheren Feuerwachen in Neubau und in der Brigittenau
stellt sicher, dass Wien auch in Zukunft eine der sichersten Städte der Welt bleibt. Die beiden Standorte
werden zu umfassenden Sicherheits-Kompetenzzentren im Dienste der gesamten Gesellschaft ausgebaut.
Angeboten werden Information, Beratung und Kurse zu allen Fragen rund um Sicherheit und richtige Hilfeleistung
im Ernstfall. Darüber hinaus dienen die zukunftsweisenden Sicherheits-Kompetenzzentren auch als Schnittstelle
für den Erfahrungs- und Wissensaustausch aller wesentlichen Einsatzorganisationen und Serviceeinheiten in
Wien.
Operativ geführt werden die neuen Zentren von den "Helfern Wiens", der Informationsdrehscheibe des
weltweit einzigartigen "K-Kreises", in dem mehr als 30 Blaulicht-Einheiten, Dienststellen der Stadt Wien
und private Institutionen organisiert sind. Gedacht ist auch an eine "Akademie Sicheres Wien" als zertifizierte
Bildungs- und Ausbildungseinrichtung.
Im Zuge der laufenden Optimierung des Einsatz- und Ausbildungssystems der Wiener Berufsfeuerwehr wurde festgestellt,
dass die zwei Feuerwachen aufgrund technischer und organisatorischer Entwicklungen nicht mehr als reine Feuerwehr-Stützpunkte
benötigt werden. Beide Standorte aber, in der Hermanngasse 24 in Neubau und auf dem Brigittaplatz in der Brigittenau,
werden auch in Zukunft ihrer Widmung entsprechend weiter im Dienste der Sicherheit stehen. Sogar noch weit umfassender,
wie Landtagspräsident Prof. Harry Kopietz, zugleich Vizepräsident der "Helfer Wiens", erklärt:
"An beiden Adressen entstehen zeitgemäßen Anforderungen entsprechende Informations-, Bildungs-
und Ausbildungszentren in allen Fragen der Sicherheit. Das reicht von Erster Hilfe über Katastrophenschutz
und klassische Blaulicht-Einsätze bis hin zu Fragen der sozialen Betreuung und des Umweltschutzes. Die Sicherheits-Kompetenzzentren
sind die verantwortungsvolle Antwort auf eine immer komplexer werdende Gesellschaft, in der sich immer rascher
neue Herausforderungen stellen und immer mehr Informationen verarbeitet werden. Das gilt natürlich auch für
alle Fragen der Sicherheit, speziell in einer wachsenden Millionenmetropole wie Wien. Dieses Wissen muss an seriöser
Stelle gebündelt sein."
Gesamtes Sicherheits-Wissen unter einem einzigen Dach
Nach langer Suche sind nun die idealen Standorte gefunden, an denen diese Anforderung erfüllt werden
kann. In der zentral gelegenen Hermanngasse werden die "Helfer Wiens" der Bevölkerung ein lückenloses
Angebot an Information, Beratung und Kursen zur Verfügung stellen. Im Mittelpunkt stehen dabei so wie bisher
die Aufklärung und Prävention, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Kastel: "Mit den
neuen Standorten ist es uns jetzt möglich, noch mehr Angebote für Schulen zu machen. Denn das Wissen
der Erwachsenen von Morgen macht Wien auch in Zukunft zu einer der sichersten Städte der Welt." Zur Verfügung
stehen das gesamte Knowhow aller ExpertInnen der K-Kreis-Organisationen - unter einem einzigen Dach.
In der Brigittenau werde darüber hinaus ein Schwerpunkt auf kostenlosen Erste-Hilfe-Kursen zum Auffrischen
in der Vergangenheit erworbener Kenntnisse liegen. "Hier wird es auch eine professionell geführte und
reguläre Rettungsstation des Arbeiter Samariter Bundes geben, wodurch uns permanent sowohl die fachliche Kompetenz
wie auch die perfekte Infrastruktur zur Verfügung stehen.
Kastel verweist in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Studie der Stadt Wien, wonach etwa der letzte Erste-Hilfe-Kurs
bei mehr als 40 Prozent aller in Wien lebenden Menschen 15 Jahre oder länger zurückliegt. Abgesehen davon,
dass in solchen Fällen oft nicht einmal mehr die Grundkenntnisse vorhanden sind, haben sich auch wesentliche
neue wissenschaftlich-medizinische Erkenntnisse ergeben. So ist es für eine erfolgreiche Reanimation nicht
mehr erforderlich, eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen. In jedem Fall, so Kastel, sorgen mangelnde, zu
lange zurückliegende Ausbildung und daraus resultierende Unsicherheit dafür, dass viele Menschen es sich
im Ernstfall gar nicht zutrauen würden, Hilfe zu leisten - aus Angst, etwas falsch zu machen: "Und das
kann in letzter Konsequenz ein Leben kosten."
Neben dem direkten Dienst an der Bevölkerung ist der permanente Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen
den Einsatzorganisationen, hochkarätigen Expertinnen und Experten der Stadt Wien sowie externen Fachkräften
ein entscheidender Aspekt der Sicherheits-Kompetenzzentren.
Wiener Akademie der Sicherheit - und bald vielleicht ein Zukunftsberuf
Dieses unschätzbare Wissen soll in Zukunft mit neuen Qualitätsstandards auch Sicherheitsbeauftragten
in Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen weitervermittelt werden. Und zwar in einer eigenen "Akademie
Sicheres Wien" im Sicherheits-Kompetenzzentrum Hermanngasse. "Mit diesem Standort haben wir jetzt endlich
die räumlichen und technischen Voraussetzungen, diesen innovativen Plan in die Tat umzusetzen", erklären
Kopietz und Kastel. Die "Akademie Sicheres Wien" könnte an das Bildungssystem und die berufliche
Weiterbildung angedockt sein und so zertifizierte Sicherheits-ExpertInnen hervorbringen. Vielleicht entsteht daraus
sogar ein neuer Berufszweig. |